"Die Erinnerungen an die nächste Generation weitergeben"

Osterbrücken. "Der Volkstrauertag, den es seit 1952 in Deutschland gibt, hat sich verändert. Persönliche Erinnerungen sind oft nur noch in Bruchstücken vorhanden. Erinnerungen müssen jedoch an die nächste Generation weitergegeben und die Geschichte immer wieder neu erzählt werden

 Am Volkstrauertag gedachten gestern die Menschen, wie hier in Osterbrücken, den Kriegsopfern. Foto: B&K

Am Volkstrauertag gedachten gestern die Menschen, wie hier in Osterbrücken, den Kriegsopfern. Foto: B&K

Osterbrücken. "Der Volkstrauertag, den es seit 1952 in Deutschland gibt, hat sich verändert. Persönliche Erinnerungen sind oft nur noch in Bruchstücken vorhanden. Erinnerungen müssen jedoch an die nächste Generation weitergegeben und die Geschichte immer wieder neu erzählt werden." Das sagte der evangelische Pfarrer Stefan Werner bei der Feier zum Volkstrauertag am Sonntag in der Friedhofshalle von Osterbrücken. Wer christliche Wurzeln habe, werde in der Bibel viele Worte über den Frieden finden. "Wir sollten bedenken, was möglich wäre, wenn wir uns auf Gott einließen."Der Osterbrücker Ortsvorsteher Armin Lang betonte, Trauer sei nicht nur die persönliche Verarbeitung eines Schicksalsschlages, sondern auch Zukunftsgestaltung. Trauer könne die Menschen sensibel machen. "Wenn die Zeitzeugen der Kriege gehen, müssen wir, wenn wir nicht noch einmal schmerzliche Kriegsleiden ertragen wollen, eine neue Erinnerungskultur entwickeln", sagte Lang. Volkstrauer müsse an alles erinnern, was die Menschen bedrohe. Am Ehrenmal wurde unter den Klängen des Haupersweiler Musikvereins, der "Ich hatt' einen Kameraden" spielte, ein Kranz niedergelegt. Pfarrer Werner und Pater Josef Spiegel sprachen Gebete. Danach verneigten sich Ortsvorsteher Lang, Ortsvorsteher Gernot Müller aus Hoof und Ortsvorsteherin Thea Edinger aus Marth vor dem Mahnmal. Feuerwehr und VdK Ostertal hatten Abordnungen entsandt. Unter den Jugendlichen, die an der Feier teilnahmen, war auch der 13-jährige Konfirmand Joshua Gerhart aus Hoof. Urgroßvater und Großvater hatten ihm von den schrecklichen Kriegen erzählt. "Für mich ist es wichtig, dass immer an diese Toten gedacht wird", sagte der Junge. Die gemeinsame Volkstrauertagsfeier des mittleren Ostertals wird im Wechsel in den drei Orten begangen, dieses Jahr war er in Osterbrücken. gtr

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