Landessynode wählt neuen Oberkirchenrat
Saarbrücken/Speyer. Dem höchsten Gremium der saarpfälzischen und pfälzischen Protestanten, der Landessynode, steht in dieser Woche in Speyer auf ihrer mehrtägigen Tagung ein besonderer Wahlgang bevor. Der 56-jährige Ludwigshafener Dekan Michael Gärtner will neuer Oberkirchenrat (entspricht in der Politik einem Minister) der Landeskirche werden
Saarbrücken/Speyer. Dem höchsten Gremium der saarpfälzischen und pfälzischen Protestanten, der Landessynode, steht in dieser Woche in Speyer auf ihrer mehrtägigen Tagung ein besonderer Wahlgang bevor. Der 56-jährige Ludwigshafener Dekan Michael Gärtner will neuer Oberkirchenrat (entspricht in der Politik einem Minister) der Landeskirche werden. Die Kirchenregierung in Speyer will den Theologen der Landessynode bei der Novembertagung in Speyer als Bewerber für die Nachfolge von Oberkirchenrat Rainer Schäfer vorschlagen, hieß es. Die Wahl wurde notwendig, da Schäfer, der vor allem für die Bildung zuständig war, zum Jahresende vorzeitig ausscheidet. Der promovierte Kirchengeschichtler Gärtner war früher auch Religionslehrer am Herzog-Wolfgang-Gymnasium in Zweibrücken. Seit 1995 ist er Dekan vom Kirchenbezirk Ludwigshafen. Auf der Frühjahrssynode war es um die Wiederbesetzung dieser Stelle aufgrund des kirchlichen Sparkurses zu einem heftigen Schlagabtausch unter den Synodalen gekommen. Die Amtszeit der Oberkirchenräte beträgt nach dem pfälzischen Kirchenrecht sieben Jahre.Im Frühjahr hatten die über 70 Synodalen (Abgeordnete der Bezirke) den Weg für das Strategiepapier "Mutig voranschreiten, den Wandel gestalten, Gott vertrauen" freigemacht. Hintergrund: Bis zum Jahr 2030 rechnet die Landeskirche mit einem Rückgang ihrer Gemeindemitglieder um 20 Prozent - von jetzt 580 000 auf 450 000. Die Oberkirchenräte Karin Kessel und Dieter Lutz werden über finanziellen und rechtlichen Bedingungen der Strukturveränderungen der Synode Rede und Antwort stehen müssen. Die sogenannte Portfolioanalyse wird ebenfalls debattiert. jkn
Foto: Landeskirche
Auf einen Blick
Die Evangelische Kirche der Pfalz, die auch den Namen Protestantische Landeskirche trägt, hat rund 580 000 Mitgliedern. Ihr Gebiet erstreckt sich auf der linken Rheinseite zwischen Worms, Homburg und St. Ingbert. Die Kirche untergliedert sich in 20 Kirchenbezirke (Dekanate) mit 429 Gemeinden, davon liegen 397 in Rheinland-Pfalz, 32 im Saarland. Die rund 600 Pfarrerinnen und Pfarrer sind in Gemeinden tätig, in der Seelsorge, in Krankenhäusern, Gefängnissen und Seniorenheimen oder sie unterrichten in Schulen. jkn