Großeinsatz am unfallfreien Flughafen

Saarbrücken. Flughafenchef Friedhelm Schwan klopft dreifach auf Holz und erklärt: "Wir werden durch diese Tatsache sehr angespornt" - dem Umstand, dass der Saarbrücker Flughafen der einzige unfallfreie Verkehrsflughafen in Deutschland ist. Für den Ernstfall müssen die Einsatzkräfte jedoch vorbereitet sein. Daher trainierten sie am Samstag in einer Katastrophenschutz-Großübung

 Üben für den Ernstfall: das "Storm Grass"-Szenario am Flughafen Saarbrücken. Foto: Becker&Bredel

Üben für den Ernstfall: das "Storm Grass"-Szenario am Flughafen Saarbrücken. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Flughafenchef Friedhelm Schwan klopft dreifach auf Holz und erklärt: "Wir werden durch diese Tatsache sehr angespornt" - dem Umstand, dass der Saarbrücker Flughafen der einzige unfallfreie Verkehrsflughafen in Deutschland ist. Für den Ernstfall müssen die Einsatzkräfte jedoch vorbereitet sein. Daher trainierten sie am Samstag in einer Katastrophenschutz-Großübung. Der Alarm kam kurz nach 12 Uhr: Dem vermeintlichen Crash eines Flugzeugs auf dem Vorfeld folgten 37 Verletzte und eine zum Teil brennende Maschine. Die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten wurden alarmiert und suchten mit Martinshorn und Blaulicht den schnellsten Weg zur Einsatzstelle. Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung hatte zusammen mit dem Flughafen die Übung ausgearbeitet, die an Verkehrsflughäfen alle zwei Jahre zum Pflichtprogramm gehört. Weiter würden über 40 kleinere Übungen pro Jahr stattfinden, um die Flughafenfeuerwehr fit zu halten. Über 60 Fahrzeuge waren im Einsatz. Diesen Einsatzverkehr kanalisierte man diesmal. Die Fahrzeuge fuhren durch unterschiedliche Tore auf das Rollfeld - anders als vor zwei Jahren. "Das war die wichtigste Erkenntnis aus der Übung vor zwei Jahren. Damals hatten sich die Einsatzfahrzeuge gegenseitig behindert. Diesmal wurde das entzerrt und führte zu einem viel besseren Übungsablauf", sagte Schwan. Innen-Staatssekretär Georg Jungmann (CDU) bestätigte: "Die Verbesserungsvorschläge wurden gut umgesetzt und haben den Einsatzablauf drastisch verbessert." Die Verletzten, alles Laienschauspieler der "realistischen Notfalldarstellung", wurden vor Ort in Zelten versorgt und anschließend in mehrere saarländische Kliniken gebracht. "Insbesondere die Unikliniken, der Winterberg und das Klinikum St. Josef in Neunkirchen haben sich intensiv beteiligt und an den eingelieferten Patienten ihre eigenen Alarmpläne überprüft", sagt Dr. Thomas Schlechtriemen, der ärztliche Leiter des saarländischen Rettungsdienstes. DRK, ASB, Malteser und Feuerwehr arbeiteten hier gemeinsam und stimmten sich aufeinander ab. Auch das, so Schlechtriemen, gehöre zum Zweck der Großübung, an der sich letztlich über 500 Menschen beteiligten.Auch an anderer Stelle soll der Flughafen sicherer werden. Ein neues GPS-System soll zukünftig auch automatische Landungen bei schlechter Sicht ermöglichen, die aufgrund der Topografie Saarbrückens bisher nicht möglich waren. "Bis 2014 könnte diese Anlage in Saarbrücken installiert und einsatzbereit sein", sagte Schwan.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort