Das Dorffest stärkt die Gemeinschaft
Kastel. Es ist Sonntagabend nach 18 Uhr. SR-Wetterfee Verena Sierra moderierte in Kaschdler Mundart bei prasselndem Dauerregen die Ziehung der Gewinner aus der Tombola. "Es ist unfassbar. Seit drei Stunden regnet es ununterbrochen und trotzdem sind so viele Leute hier", was nicht nur Ortsvorsteher Magnus Jung (SPD) begeisterte
Kastel. Es ist Sonntagabend nach 18 Uhr. SR-Wetterfee Verena Sierra moderierte in Kaschdler Mundart bei prasselndem Dauerregen die Ziehung der Gewinner aus der Tombola. "Es ist unfassbar. Seit drei Stunden regnet es ununterbrochen und trotzdem sind so viele Leute hier", was nicht nur Ortsvorsteher Magnus Jung (SPD) begeisterte.Zum zweiten Mal hatte die Arbeitsgemeinschaft Dorffest zur großen Party geladen. Seit dem Freitagabend ist in der Dorfmitte rund um den Brunnen gefeiert worden. Mit großem Teamgeist für ihr Dorf leisteten dafür Vereinsmitglieder und Bürger über 300 Dienste innerhalb von 72 Stunden ab. "Es ist riesig, wie sich alle Kasteler mit dem Dorffest identifizieren", lobte sie Christof Görgen vom Organisationsteam. Das "Kaschdler Määd" Verena Sierra wusste, warum. "Jeder ist stolz, dass er dabei sein kann, um so ein Fest auf die Beine zu stellen", erklärte die in Saarbrücken wohnende Moderatorin.
Ausnahmslos alle Altersgruppen haben ihren Teil zum Erfolg des Dorffestes beigetragen. "In meinem Alter ist es ein schönes Gefühl zu wissen, dass man gebraucht wird", freute sich die 76-jährige Inge Loth hinter der Kuchentheke. Im voll besetzten Partyzelt moderierte die 19-jährige Katharina Haupenthal den Auftritt von Zauberer Kalibo an. "Das Fest ist auch ein Appell an die jungen Leute, sich zukünftig für ihr Heimatdorf zu engagieren", sagt die Nachwuchsmoderatorin. Sie findet, es sei eine tolle Sache, dass die Vereine mit den Bürgern kooperieren. Gerade die jüngeren Leute in Kastel, so Görgen, wolle man in Zeiten des demografischen Wandelns in die Zukunftsgestaltung des Dorfes stärker mit einbinden. "Wie das Fest organisiert wird, ist zukunftsweisend. In der Gemeinde Nonnweiler ist das eine einmalige Sache", stellte der Schirmherr und Bürgermeister Franz Josef Barth (parteilos) fest. Dass das Dorffest eine nachhaltige Wirkung mit sich bringt, davon ist Ortsvorsteher Jung überzeugt. "Die Bürger aus dem Dorf sind stolz auf ihr Dorf", hatte Jung in vielen Gesprächen rausgehört. Durch das Fest entstehe eine gute Stimmung für die weitere Dorfentwicklung. "Es strahlt zusätzlich nach außen aus und bringt Kastel einen weiteren Imagegewinn", so Jung. Die Zusammenarbeit durch Vereine und Bürger zeige ein intaktes soziales Netz im Innenleben des Dorfes auf, was demzufolge auf eine hohe Lebensqualität erzeuge. Laut Jungs Schätzung haben über 3000 Gäste an den drei Tagen kräftig mitgefeiert.
"Wahnsinn, es kommen mehr Besucher als Kastel Einwohner zählt", war der 19-jährigen Katharina Haupenthal anzumerken, welche Freude das Fest in ihr auslöste.
Auch Görgen zog eine positive Bilanz: "Trotz des einen Regentages war die Resonanz überwältigend." Neben den Erwachsenen kamen auch die Kinder voll auf ihre Kosten. Bis in die Abendstunden bauten sie ihre Burgen auf zum Sandstrand umgestalteten Platz am Dorfbrunnen, gut besucht war das Kinderfest mit idee.on.. Rund 700 Menschen jubelten am Freitagabend beim Public Viewing des EM-Spiels Deutschland gegen Griechenland. Die anschließende "Karibische Nacht" endete am frühen Morgen, ehe am Abend Gesangsgruppen und Bands auf der Bühne standen.
Auf einen Blick
Rund 300 Helfer waren beim zweiten Dorffest in Kastel im Einsatz. Die nachfolgende Ortsvereine bildeten die Arbeitsgemeinschaft Dorffest 2012: Pfarrkapelle, Tischtennisclub, Sing-Family, Kirchenchor, Fußballclub, Obst- Garten- und Naturfreunde, Handwerkerverein, Katholische Jugend, SPD-Ortsverein, CDU-Ortsverband, Freiwillige Feuerwehr und der Frauenverein. frf
