RKI meldet Corona-Herbstwelle: Zwei Landkreise aus dem Saarland haben höchste Inzidenz in ganz Deutschland

Saarbrücken · Die Corona-Infektionszahlen im Saarland sind sprunghaft gestiegen. Zwei Landkreise aus der Region stehen bundesweit mit der höchsten Inzidenz an der Spitze. Das bereitet der Landesregierung Sorgen. Wo die Neuansteckungen innerhalb der vergangenen sieben Tage am höchsten waren und was das für die Kliniken bedeutet.

 Besorgniserregend für die Landesregierung: die massiv steigenden Infektionszahlen mit dem Corona-Virus. (Symbolbild)

Besorgniserregend für die Landesregierung: die massiv steigenden Infektionszahlen mit dem Corona-Virus. (Symbolbild)

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Innerhalb einer Woche hat sich die Corona-Inzidenz im Saarland fast verdoppelt. Von 714 auf 1254,5 sprang der Wert. Das teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) am Samstag, 8. Oktober, mit. Damit liegt die Rate der Neuinfektionen mit dem Virus in der Region doppelt so hoch wie in ganz Deutschland.

Das Saarland steht damit an der Spitze. Weit dahinter folgen Bayern mit einer Inzidenz von 864,8 und und Hessen (794,3). Die geringsten Neuinfektionen binnen einer Woche, auf 100 000 Einwohner hochgerechnet, weisen die Stadtstaaten Hamburg (264,8) und Berlin (355,8) auf.

Diese beiden Landkreise aus dem Saarland haben bundesweit die höchste Corona-Inzidenz

Mit Blick auf die Landkreise stehen zwei aus dem Saarland auf den ersten beiden Plätzen im Bundesvergleich. Merzig-Wadern erreicht mittlerweile einen Wert von 1734,6. Dahinter folgt mit 1516,8 das St. Wendeler Land.

Die Serie wird lediglich von der Region um Fürstenfeldbruck in Bayern unterbrochen, die sich mit 1389,9 auf den dritten Platz dazwischenschiebt. Direkt im Anschluss sind der Landkreis Saarlouis (1379,2) und der Saarpfalz-Kreis (1329,5) auf dem vierten und fünften Rang der Bundesliste aufgeführt.

Was die Betreuung von Covid-19-Patienten auf Intensivstationen betrifft, liegt der Regionalverband Saarbrücken im bundweisten Landkreis-Vergleich aktuell auf dem achten Platz. Hier beträgt der Anteil an allen intensiv zu behandelnden Kranken bei 26 Prozent. In absoluten Zahlen: 38 Menschen sind zurzeit auf einer Intensivstation der sechs Krankenhäuser im Regionalverband untergebracht. Zwei von ihnen müssen beatmet werden (Stand: 7. Oktober).

Zum Vergleich: In Eisenach in Thüringen wird der Corona-Patienten-Anteil an den Intensiv-Patienten mit 47 Prozent angegeben. Damit nimmt die kreisfreie Stadt in Thüringen den ersten Platz ein. Wegen der geringeren Bevölkerungsdichte fällt die konkrete Zahl weitaus geringer aus. Acht Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 auf der Intensivstation untergebracht. Von ihnen werden drei beatmet.

Verschärfung der Corona-Maßnahmen in der kommenden Woche?

Für Saar-Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD) sei die Entwicklung „alarmierend“. Denn die Belastung auf den Intensivstationen nehme zu. Gleichzeitig komme es vermehrt zu krankheitsbedingtem Personalausfall. Darum kündigte er an, dass in der kommenden Woche die saarländische Corona-Rechtsverordnung geändert werden könnte, um die Herbstwelle einzudämmen. Dann könnten auch Schutzmaßnahmen wie eine ausgeweitete Maskenpflicht verschärft werden.

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