Ansturm aufs Hütten-Denkmal

Völklingen. Aus allen Himmelsrichtungen strömen die Hütten-Fans am Sonntagnachmittag zur Saisoneröffnung. Sie kommen aus dem gesamten Saarland, aus Luxemburg und der Schweiz. Besucher aus Hagen, Friedberg und Pforzheim sind ebenfalls da. Das zumindest lassen die Nummernschilder der geparkten Autos vermuten

Völklingen. Aus allen Himmelsrichtungen strömen die Hütten-Fans am Sonntagnachmittag zur Saisoneröffnung. Sie kommen aus dem gesamten Saarland, aus Luxemburg und der Schweiz. Besucher aus Hagen, Friedberg und Pforzheim sind ebenfalls da. Das zumindest lassen die Nummernschilder der geparkten Autos vermuten. Beim Rundgang zeigt sich schnell: Viele Gäste sprechen Französisch, einige unterhalten sich auch auf Englisch.Sylke Burmeister und Helmut Mahr kommen aus Düsseldorf. Auf dem Weg nach Südfrankreich machen sie mit ihrem Wohnmobil einen Zwischenstopp in Völklingen. Sie finden es prima, dass man in der Hütte vieles anfassen kann. Auch für die Mitarbeiter des Weltkulturerbes gibt es Lob. "Sie sind sehr nett und kompetent", versichern die beiden. Als Nächstes steht bei ihnen eine Hüttenführung auf dem Programm. Und die Hip-Hop-Party am späteren Nachmittag wollen sie sich ebenfalls nicht entgehen lassen.

"Es ist sehr beeindruckend", sagt Erik Verbergt. Sechs Kilometer Fußweg, weiß der Belgier, warten auf dem Gelände darauf, erkundet zu werden. Er schaut sich gerade die Ferraris in der Gebläsehalle an, bei der Urban-Art-Ausstellung war er bereits.

Viele Kunstfreunde zieht es zu den Graffiti in die Möllerhalle. Richard Körners erster Eindruck: "Überwältigend!" Den Handwerker interessiert die Technik der Künstler. Er geht ganz nah ran an die Bilder, schaut genau hin. "Man findet immer etwas Neues", sagt der Besucher aus Gersweiler.

Wer etwa Ruhe sucht, spaziert durchs "Paradies". Den Frühling findet man aber auch in dem Industrie-Landschaftsgarten nicht. Es ist frisch. "Einen der Öfen könnten sie heute ruhig wieder anwerfen, dann wäre es vielleicht wärmer", scherzt eine Besucherin mit Blick auf die gigantische Hochofenkulisse.

Etwa 2000 Grad, erfahren die Jungs und Mädchen einer Kindergruppe, herrschten früher in den Öfen. "Bist du noch fit?", fragt Führerin Christel Ettischer eine junge Zuhörerin nach der ersten Station. Das Mädchen nickt. Die Kinder hören aufmerksam zu, schauen sich genau um. "Alles voller Rohre!", ruft ein Junge auf dem Weg zu den Rohstoffbunkern.

Im Ferrodrom können Kinder selbst Hand anlegen. Marvin dreht kräftig am Rad der Prägemaschine. Unter dem enormen Druck verwandelt sich sein Zwei-Cent-Stück in eine Münze mit Kulturerbemotiv. "Kann ich mir damit eine Cola kaufen?", fragt der Siebenjährige nach getaner Arbeit.

Gegen 15 Uhr zieht es dann viele Tanzfreunde in die Gebläsehalle. Während die Beine einiger Besucher schon langsam müde werden, legt die King-Size Crew eine flotte Sohle aufs Parkett. Die Breakdance-Truppe aus Saarbrücken zeigt schnelle Schritte und atemberaubende Akrobatik. Das Publikum ist begeistert, klatscht, jubelt. Und lässt die jungen Leute nicht ohne eine Zugabe von der Matte.

Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist täglich von zehn bis 19 Uhr offen.

voelklinger-huette.org

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