An der Klosterruine geht es weiter

Homburg/Wörschweiler. Leiter des neuen Superressorts in der Homburger Stadtverwaltung - das hört Klaus Kell nicht so gerne

 Georg Brahm und Jörg Barth sind derzeit mit Renovierungsarbeiten an der Klosterruine Wörschweiler beschäftigt. Mit dem dritten Bauabschnitt wurde gerade begonnen. Foto: Bernhard Reichhart

Georg Brahm und Jörg Barth sind derzeit mit Renovierungsarbeiten an der Klosterruine Wörschweiler beschäftigt. Mit dem dritten Bauabschnitt wurde gerade begonnen. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg/Wörschweiler. Leiter des neuen Superressorts in der Homburger Stadtverwaltung - das hört Klaus Kell nicht so gerne. Doch der Superlativ trifft es schon, immerhin ist er seit März für das frisch zusammengestellte Amt für Kultur und Tourismus zuständig, in dem gleich vier Abteilungen unter einem Dach stecken: die Denkmalpflege, der Bereich Kultur und Tourismus, das Stadtmarketing und die Stadtbibliothek. Jenseits seines früheren Wirkungsbereichs, der Denkmalpflege, gehe es jetzt darum, "dass ich mich selbst sattelfest mache", sagte Kell beim Besuch in der Homburger Redaktion unserer Zeitung. Stellen, an denen gearbeitet, Schrauben, an denen gedreht werden müsse, gibt es viele. Das fängt an bei der Vermarktung Homburgs mit all seinen historischen Stätten als touristischem Ort und hört beim Blick auf die vielen Feste oder Märkte nicht auf. Auch die kulturellen Pfunde will er sich anschauen, und er hat mit der Reihe der Meisterkonzerte schon ein Aufgabenfeld gefunden, auf dem er ackern kann: Die Besucher werden älter, die Abo-Zahlen gingen zurück, berichtete er. Deswegen soll neue Klientel gewonnen werden - zum Beispiel, indem verstärkt die Uni und die Studenten angesprochen werden, etwa mit speziell auf sie zugeschnittenen Angeboten. Insgesamt aber soll das große Dach, unter dem sich all die Bereiche nun versammeln, aber auch Erleichterungen bringen. Eines der großen Ziele, die Oberbürgermeister Karlheinz Schöner mit der neuen Struktur des Amtes erreichen wolle, sei, dass man sich "gegenseitig unter die Arme greifen" könne, erläuterte Kell. Mitarbeiter könnten auch abteilungsübergreifend eingesetzt werden. Insgesamt solle so alles effektiver werden.Neuigkeiten hat Kell dann genau aus der Ecke seines Ressorts mitgebracht, in der er sich seit eh und je bestens auskennt: von der Klosterruine Wörschweiler. Am Donnerstag, informierte er, hätten die Bauarbeiten des dritten Abschnitts begonnen. Saniert würden nun die Kirche mit den Langhauswänden und die Sockel der Innenpfeiler sowie Teile des Traktes, in dem einst die Laienbrüder wohnten. 125 000 Euro stünden dafür zur Verfügung, finanziert werde dies gemeinsam von Stadt, Kreis, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Land und dem Bund. Dieselben Partner zahlten auch für die abgeschlossenen Bauabschnitte eins und zwei, in deren Verlauf etwa der Westgiebel mit einem Teil der Rosette oder die Dormitoriumswand saniert und gesichert wurden. Der dritten soll im kommenden Jahr eine vierte Baurunde folgen, für die ebenfalls 125 000 Euro veranschlagt werden. Damit sollte dann die Gesamtsanierung der Klosteranlage abgeschlossen sein. "Und dann wollen wir sie auch bespielen", sagte Kell zu weiteren Plänen für Konzerte und Co. an diesem geschichtsträchtigen Ort. Die Bevölkerung von Wörschweiler sei sehr interessiert und sehr engagiert in dieser Sache, speziell Ortsrat und Ortsarchiv. So solle etwa ein Förderverein Klosterruine Wörschweiler gegründet werden, so Kell.

 Klaus Kell, der Leiter des neu strukturierten Amtes für Kultur und Tourismus der Stadt Homburg, hatte bei seinem Besuch in der Redaktion viele Themen mitgebracht. Foto: Lukas Leinen

Klaus Kell, der Leiter des neu strukturierten Amtes für Kultur und Tourismus der Stadt Homburg, hatte bei seinem Besuch in der Redaktion viele Themen mitgebracht. Foto: Lukas Leinen

Wer die Stimmung an der Ruine gewürzt mit Musik erleben möchte, der kann am Donnerstag, 30. August, 20 Uhr, im Rahmen der Sommerreihe "Kultur im Museum" das Absinto Orkestra mit seinem Ethno-Jazz hören. Es ist schon mal ein Vorgeschmack auf das, was hier noch kommen könnte. Nur regnen darf's nicht, sonst spielt die Gruppe drinnen: im für die Sommermusik bewährten und überdachten Römermuseum. < Weiterer Bericht folgt

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