Kell führt das neue Superressort"Uni stärker an die Stadt binden"

Homburg. Jetzt ist es offiziell: Das Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Homburg hat einen neuen Leiter und einen neuen Zuschnitt (wir berichteten kurz): Klaus Kell, bislang Abteilungsleiter Denkmalpflege, ist der "neue Mann auf der Brücke", ihm unterstehen jetzt vier Abteilungen

Homburg. Jetzt ist es offiziell: Das Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Homburg hat einen neuen Leiter und einen neuen Zuschnitt (wir berichteten kurz): Klaus Kell, bislang Abteilungsleiter Denkmalpflege, ist der "neue Mann auf der Brücke", ihm unterstehen jetzt vier Abteilungen. Neben Kells früherem Arbeitsbereich Denkmalpflege, nun geführt von Michael Emser, finden sich im neuen "Super-Ressort" der Bereich Kultur und Tourismus mit Christoph Neumann, das Stadtmarktingg mit Stadtmanagerin Anke Michalsky und die Stadtbibliothek mit Andrea Leibrock als einzelne Abteilungen. Damit wurde wahr, was Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner schon im vergangenen Jahr angekündigt hatte: Die Stadt will ihre Anstrengungen im Werben fürs gute Image konzentrieren.Mit dem Wechsel des Stadtmarketings aus dem Organisationsbereichs des Hauptamtes hinüber ins aufgewertete Amt für Kultur und Tourismus ergibt sich für den neuen Amtsleiter Klaus Kell eine ungewöhnliche Führungsstruktur auf der politischen Ebene: Nun sind mit Raimund Konrad (CDU) für Kultur und Tourismus und Axel Ulmcke (FWG) für Stadtmarketing zwei ehrenamtliche Beigeordnete der Stadt in der politischen Führung des Amtes verantwortlich. Schöner: "Da gab es Abstimmungsbedarf, um die beiden Beigeordneten dort in diesem neuen Amt unterzubringen. Aber das hat problemlos geklappt." Mit dem neu gestalteten Amt soll vor allem Anke Michalskys Stadtmarketing Zugriff auf Personal bekommen, um die zahlreichen Arbeiten, so in den Vorbereitungen von Märkten wie dem Keramikmarkt, erledigen zu können. Das Stichwort hier: Synergieeffekte. Schöner: "Es geht darum, dass man sich gegenseitig mit Personal ergänzt." Das Mehr an Manpower soll auch "die von mir angeordnete Leistungsschau im September für das Stadtmarketing umsetzbar machen. Dafür müssen Mitarbeiter aus den anderen Abteilungen einspringen. Das sind die gegenseitigen Dienstleistungen, die ich erwarte. Es handelt sich jetzt um eine Mannschaft, die sich gegenseitig helfen muss." Der Neugliederungen seien Gespräche "bis in die Arbeitsebene hinein" geführt worden. So sollte, erklärte Schöner, klar gemacht werden, wohin die Reise geht.

Mit der Umgestaltung des Amtes für Kultur und Tourismus einher gehen auch Planungen zur Neuordnungen der Homburger Vereine, die sich mit den Themenbereichen Kultur, Veranstaltungen und Marketing befassen. Dies sind die Werbegemeinschaft Homburg, unter anderem Veranstalter des Flohmarktes, der Verkehrsverein, er trägt den Betrieb der Schlossberghöhlen, und der Förderverein Stadtmarketing. "Hier galt es zu überlegen, ob und wie diese Vereine unter einem Dach zusammengefasst werden", erläuterte Schöner im Gespräch mit unserer Zeitung die Denkansätze. "Die Entscheidungsfindung sieht im Moment wie folgt aus: Werbegemeinschaft und Verkehrsverein sollen in einer gemeinnützigen GmbH aufgehen. Deren Betrieb und das operative Geschäft übernimmt das Amt für Kultur und Tourismus.

Der Förderverein Stadtmarketing soll so bestehen bleiben, wie es aktuell der Fall ist. Das ist derzeit der Wunsch." Beschlossen sei dieses Vorgehen durch die Gremien noch nicht, so Schöner, "aber es ist eine Perspektive".Wird sich die Ausrichtung und Zielsetzung des neu gestalteten Amtes verändern?

Kell: Man muss das Rad nicht neu erfinden. Man muss aber darüber nachdenken, wohin man damit fährt. Es wird darum gehen, welche Optimierungsmöglichkeiten es gibt. Und die müssen mit den Beteiligten besprochen werden. Das Stichwort ist hier eine stärkere Vernetzung in der Öffentlichkeitsarbeit.

Wichtig für die Vermarktung einer Stadt ist das Image. Wohin soll da die Reise gehen?

Kell: Für Homburg ist wichtig, sich als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort noch mehr zu profilieren. Das bedeutet, die Uni noch stärker an die Stadt stärkere Vernetzung in der Öffentlichkeitsarbeit.

zu binden. Und wir müssen uns auch für Studenten attraktiv gestalten. Auch muss es für uns darum gehen, die, die hier bei den Homburger Unternehmen beruflich bedingt zu Gast sind und hier übernachten, stärker mit abgestimmten Angeboten anzusprechen.

Bleibt die Frage nach der Finanzierbarkeit von kulturellen Angeboten in Zeiten leerer Stadtkassen?

Kell: Dieser Frage müssen wir uns in der Tat stellen. Wir dürfen uns dabei nicht mit Städten wie Saarbrücken oder Ludwigshafen vergleichen. Deren Möglichkeiten haben wir nicht. Aber ich denke, das eine oder andere Glanzlicht können wir immer mal wieder setzten, so mit unseren Meisterkonzerten. Wenn da entsprechend bekannte Namen auftreten, dann steigt auch die Kartennachfrage.Foto: Thorsten Wolf

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