"41 Jahre habe ich alles gegeben"

Köllertal. Morgen wird der Erste Polizeihauptkommissar Gerhard Schmitt aus Püttlingen offiziell in den Ruhestand verabschiedet, arbeiten geht er aber, der völligen Korrektheit zuliebe, bis zum Dienstag darauf - nicht untypisch für seine Dienstauffassung

 Der Erste Polizeihauptkommissar Gerhard Schmitt (rechts) mit Kollege Franz-Josef Daub und Praktikantin Nadine Dievichen bei einer Besprechung im August 2009 mit Thilo Ziegler (links), dem Veranstalter des Festivals Rocco del Schlacko. Foto: Jenal

Der Erste Polizeihauptkommissar Gerhard Schmitt (rechts) mit Kollege Franz-Josef Daub und Praktikantin Nadine Dievichen bei einer Besprechung im August 2009 mit Thilo Ziegler (links), dem Veranstalter des Festivals Rocco del Schlacko. Foto: Jenal

Köllertal. Morgen wird der Erste Polizeihauptkommissar Gerhard Schmitt aus Püttlingen offiziell in den Ruhestand verabschiedet, arbeiten geht er aber, der völligen Korrektheit zuliebe, bis zum Dienstag darauf - nicht untypisch für seine Dienstauffassung. "41 Jahre habe ich alles gegeben, was ich konnte, und mein Dienstherr hat mich nie im Regen stehen lassen", resümiert der 60-Jährige zufrieden sein Arbeitsleben mit vielen unterschiedlichen Herausforderungen und angenehmen Erinnerungen.Ulrich Schmal, Ständiger Vertreter des Leiters der Landespolizeidirektion und langer Weggefährte von Schmitt, würdigt diesen zum Abschied als gradlinigen, pragmatischen, offenen, des Zuhörens fähigen, nicht immer bequemen Beamten, der sich nie habe von Dingen außerhalb des Dienstlichen leiten lassen. Nicht zu vergessen und durchaus nicht weit verbreitet: seine Fähigkeit, sich gegebenenfalls zu korrigieren. Sowie sein Humor, auch gegenüber sich selbst.

Nach der mittleren Reife 1970 zur Polizei gegangen zu sein, das ist in den Augen von Gerhard Schmitt eine treffliche Entscheidung gewesen. Nach erfolgreichem Kommissarlehrgang gelangte er 1979 in seine erste Führungsposition auf dem Revier Saarlouis. Schon ein Jahr später belohnte man seine Leistungen mit der Beförderung zum Oberkommissar. Wadern, erneut Saarlouis, das Verkehrskommissariat Merzig und ab 2007 Heusweiler (Leiter der Inspektion Köllertal mit den Nebenstellen Püttlingen und Riegelsberg) waren seine Stationen. Nebenbei war Gerhard Schmitt seit 1994 stellvertretender Hundertschaftsführer der saarländischen Sondereinsatz-Hundertschaft und damit bei den meisten Großveranstaltungen im Land eingebunden. Eine Tätigkeit, die er als besonders interessant empfand. Dass bei so manch krawallträchtigem Fußballspiel im Saarbrücker Ludwigspark der Ludwigskreisel frei blieb und alle Leute ihrer Wege fahren konnten, war auch ein Verdienst des Verkehrs-Einsatzleiters Schmitt. Bis heute kann er übrigens Unfälle aufnehmen und alle gängigen Radarmessgeräte erklären.

Problem in Püttlingen gelöst

Als Leiter der Inspektion Köllertal war Gerhard Schmitt mit dem Anspruch angetreten, den Respekt vor der Rechtsordnung zu wahren und dort wieder herzustellen, wo er in Gefahr zu geraten drohte, etwa im Püttlinger Park. Gegen die dortigen Krawallmacher verordnete er eine Taktik der Nadelstiche, vor allem Präsenz und konsequentes Ahnden von Ordnungswidrigkeiten. "Wir haben heute kein Jugendproblem mehr", ist er zufrieden. Dass die Gemeinde Heusweiler ihm kürzlich öffentlich für die umsichtige Bewältigung der üblen Facebook-Party dankte, machte ihn besonders stolz. "Ich habe nie epochale Veränderungen angestrebt, sondern bin immer kleine Schritte gegangen", sagt Schmitt - und stellt zum Abschied gern die Leistung seiner Mitarbeiter heraus: "Die Inspektion Köllertal ist ein Glücksfall, leistungsstark und harmonisch."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort