Mit bunten Stoffen zum individuellen Kostüm

Neunkirchen. Ein geheimnisvoll funkelnder Stoff, der an das Kostüm einer Meerjungfrau erinnert, knallig-bunte Streifenmuster oder flauschiger Fleecestoff in Tigerfelloptik - die Regale im Neunkircher "Stoffparadies Roswitha" am Hüttenberg biegen sich förmlich unter dem Gewicht der vielen Stoffe

Neunkirchen. Ein geheimnisvoll funkelnder Stoff, der an das Kostüm einer Meerjungfrau erinnert, knallig-bunte Streifenmuster oder flauschiger Fleecestoff in Tigerfelloptik - die Regale im Neunkircher "Stoffparadies Roswitha" am Hüttenberg biegen sich förmlich unter dem Gewicht der vielen Stoffe. Drei Wochen vor Fastnacht steht der Wunsch nach dem passenden Tuch fürs Traumkostüm bei den Kunden hoch im Kurs.Doch muss Natalie Schaum, die das Stoffparadies zusammen mit ihrem Mann Markus führt, oft nicht nur den richtigen Stoff zur Hand haben, sondern auch mit Tipps und Tricks weiterhelfen. "Es kommen viele Leute in den Laden, die nicht nähen können", berichtet sie. Doch das sei - gerade in Sachen Fastnachtskostüm- kein Problem. "Es gibt Stoffe, die wirken ganz von alleine und man muss nicht viel nähen. Einfach Löcher für Kopf und Arme ausschneiden und schon ist man fertig." Hilfe beim Schneidern ohne Nadel geben auch spezielle Kleber und so genanntes Saumfix. Mit letzterem können Stoffe, die an der Schnittstelle ausfransen, bearbeitet werden. Ein Stoff, der sich gut zum Kleben eignet, ist Filz. "Mit Filz kann man viel machen", sagt Natalie Schaum. Gerade für Kinderkostüme eigne sich der Stoff. Daraus lasse sich im Handumdrehen mal ein Umhang oder ein Oberteil schneidern.

Wer sich aber den Umgang mit der Nadel zutraut, der hat viele Möglichkeiten. "Wir haben ganz einfache Schnittmuster da, mit deren Hilfe sich ein tolles Kostüm zaubern lässt." Als Beispiel zeigt die Fachfrau Muster für ein Bärchen- oder ein Mäuschenkostüm für Kinder. Die kleinen Fastnachtsfans begleiten ihre Mütter in der Regel bei der Auswahl der Stoffe. "Die Mädchen zeigen meistens auf Stoffe in rosa oder lila", weiß Natalie Schaum. Bei Mädchen sind Prinzessinnenkostüme nach wie vor beliebt. Junges gehen eher als Robin Hood oder Pirat.

Bei den Älteren stehen historische Kostüme, Themen aus dem Mittelalter oder Filmfiguren hoch im Kurs. Der Fantasie sind in dem Stoffladen keine Grenzen gesetzt. Und eines ist gewiss: Ein selbstgeschneidertes Kostüm ist individuell und nicht unbedingt teurer als ein gekauftes Gewand. "Wenn man sich nicht den teuersten Stoff aussucht, wird das Kostüm nicht teurer als ein fertiges - unter Umständen kommt man sogar günstiger weg."

Damit die kreativen Schneider vor den tollen Tagen nicht in Stress verfallen, sollte man mit aufwendigen Kostümen rechtzeitig beginnen, rät die Fachfrau. Wer in diesem Jahr nur wenig Zeit und noch ein schönes Kostüm im Schrank hat, kann dieses auch leicht aufpeppen, beispielsweise mit Bordüren oder Rüschen oder indem man Röcke verkürzt oder verlängert. Auch passende Accessoires lassen sich leicht selbst gestalten.

Was Natalie Schaum in ihrem Laden auffällt, ist die Tatsache, dass viele junge Leute zu ihren Kunden zählen. "Junge Mädchen haben wieder Spaß am Nähen", sagt sie lächelnd. Und das gelte nicht nur in der Faschingszeit. Natalie Schaum selbst wird Fastnacht nicht groß feiern. Es reiche ihr, wenn sie andere mit ihren Stoffen glücklich gemacht hat. "Wenn jemand kommt und sagt ,Ich habe so schön ausgesehen in meinem Kostüm', dann freue ich mich mit der Person." "Es gibt Stoffe, die wirken ganz von alleine."

Natalie Schaum

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