Kramp-Karrenbauer zu Antrittsbesuch in Lothringen

Metz. Es war ein wenig wie bei einem Besuch zweier Staatspräsidenten: Mehrere Motorradpolizisten eskortierten gestern den Konvoi von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und dem Präfekten der Region Lothringen, Christian Galliard de Lavernée, beim Antrittsbesuch der Saarländerin in Lothringen

Der Präfekt und die Ministerpräsidentin besichtigen eine Holzbearbeitungsanlage. Foto: ukl

Der Präfekt und die Ministerpräsidentin besichtigen eine Holzbearbeitungsanlage. Foto: ukl

Metz. Es war ein wenig wie bei einem Besuch zweier Staatspräsidenten: Mehrere Motorradpolizisten eskortierten gestern den Konvoi von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und dem Präfekten der Region Lothringen, Christian Galliard de Lavernée, beim Antrittsbesuch der Saarländerin in Lothringen. Sie stoppten die übrigen Fahrzeuge, fuhren über rote Ampeln, denn der Terminkalender war stramm.Mit dem Präfekten diskutierte Kramp-Karrenbauer über das umstrittene Atomkraftwerk Cattenom, wo es gelte, gemeinsam die Sicherheit der Menschen in der Region zu gewährleisten. Daneben spielte die Frage der Weiterentwicklung der Großregion eine Rolle und wie die Lage der rund 20 000 Grenzgänger verbessert werden kann, die täglich zwischen den Ländern zur Arbeit pendelten. "Im Saarland droht ein Fachkräftemangel, in Lothringen gibt es gut ausgebildete Schüler. Wir haben darüber gesprochen, wie auf diesem Gebiet kooperiert werden kann", nannte Kramp-Karrenbauer einen weiteren Gesprächspunkt.

Sie sieht das Saarland und Lothringen als Vorreiter der deutsch-französischen Beziehungen auf regionaler Ebene: "Insbesondere die Hochschulen leisten für die Zusammenarbeit einen wichtigen Beitrag", sagte Kramp-Karrenbauer. In der Technischen Universität besichtigte sie verschiedene Einrichtungen im Bereich Maschinenbau und Materialwissenschaften und informierte sich über den dreinationalen Studiengang für Physik, bei dem die Studierenden zu gleichen Teilen in Nancy, Luxemburg und Saarbrücken lernen. Die Ministerpräsidentin zeigte sich "sehr beeindruckt von der Nähe zwischen Forschung und dem industriellen Nutzen", wie es sie in der Metzer Hochschule gebe. "Hier sehe ich viele Anknüpfungspunkte, um Kompetenzen in der Region zu bündeln." Es gelte "gerade bei finanziellen Begrenzungen in beiden Ländern", die Zusammenarbeit der Hochschulen zu vertiefen.

Kramp-Karrenbauer trug sich ins Goldene Buch von Metz ein, sprach mit Oberbürgermeister Dominique Gros sowie Generalrats-Präsidenten verschiedener Départements und besuchte das Centre Pompidou. Bei einer Buchvorstellung über Metz sowie einen Szeneführer über die Großregion sagte sie: "Wir müssen den Menschen deutlich machen, welches Glück sie haben, im Herzen Europas zu leben." ukl

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