Zweibrücker weltweit vorn

Zweibrücken · 3,9 Millionen Abonnenten verfolgen auf der Internetseite Youtube den Fußball-Kanal „Freekickerz“. Die beiden Gründer kommen aus Zweibrücken – und haben dank des Erfolgs schon viele Stars getroffen.

 Auch mit Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller haben sich Konstantin Hert (links) und Michael Rauf (rechts) für ihren Youtube-Kanal „Freekickerz“ schon getroffen.

Auch mit Dortmunds Torhüter Roman Weidenfeller haben sich Konstantin Hert (links) und Michael Rauf (rechts) für ihren Youtube-Kanal „Freekickerz“ schon getroffen.

Foto: Freekickerz

Als Nicht-Profifußballer mal eben mit Manuel Neuer in der Hotellobby kicken, ein paar Trickschüsse mit Thomas Müller machen oder doch lieber Elfmeterschießen gegen Robert Lewandowski ? Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein, und doch kommen zwei junge Männer aus Zweibrücken mit ihrem Team regelmäßig in solch einen Genuss. Die Rede ist von den Machern des Youtube-Kanals "Freekickerz", der mittlerweile größte Youtube-Fußball-Kanal weltweit.

Das Witzige daran: Das war so nie geplant. Als die beiden Freekickerz-Köpfe Konstantin Hert und Michael Rauf nämlich im Jahr 2010 ihr erstes Video hochluden, dann deshalb, weil es ihnen schlicht und ergreifend Spaß machte, zu filmen und zu kicken. "Es war einfach ein Zeitvertreib. Damit konnten wir Fußball und Kreativität zusammenfügen", erzählt Konstantin Hert, der selbst schon einige Jahre eher begonnen hatte, alle möglichen Videos ins Netz zu stellen, allerdings querbeet und immer über seinen privaten Youtube-Kanal.

Das war ihm irgendwann zu viel und zu durcheinander und so wurde zum 1. Januar 2010 Freekickerz gegründet. Damit entstand schließlich auch ein eigener Youtube-Kanal. Michael Rauf war von da an mit dabei. Die beiden kennen sich seit vielen Jahren, kickten zusammen und trafen sich für die Videodrehs am Wochenende im Saarland. Die Freistöße waren es, die die beiden damals besonders faszinierten und so begannen sie, Schüsse der Profis als Amateure nachzumachen und hochzuladen. "Obwohl Amateure nur auf einen Ball schießen, war die Nachfrage damals relativ hoch", erinnert sich Konstantin Hert. In dem Jahr war es auch, dass sie den WM-Ball 2010 testeten und mit ihrem Video beweisen konnten, dass der Ball flattert und dabei zwei Mal die Richtung wechseln kann, obwohl er es nicht können sollte. Ohne ihr Wissen wurde dieser Beitrag im US-amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt, wovon sie erst später durch ihre Abonnenten erfahren hatten. Für die Freekickerz war das ein Schub, der Kanal wurde immer öfters aufgerufen, die Abonnentenzahl stieg. Das motivierte natürlich und so wuchs auch der eigene Anspruch, immer mehr Videos zu produzieren, diese mit Musik zu unterlegen, sich stets etwas Neues einfallen zu lassen. "Irgendwann wurde die magische Grenze von einer Million Abonnenten geknackt", erklärt Michael Rauf. Das war im Jahr 2012. Von da an ging es stetig bergauf für die Freekickerz. Gleichzeitig mussten sie immer Neues bieten und so binden sie mittlerweile auch die Community mit ein. Viel Arbeit also, die für Konstantin Hert nach dem Ende seines Studiums zum Vollzeitjob wurde und neben allerlei Technik auch mal nächtelanges Tüfteln bedeutete.

Die Bandbreite der Freekickerz ist groß, mal testen sie Fußballschuhe, mal zeigen sie Tricks oder dürfen sogar mit bekannten Fußballprofis kurze Clips drehen. Bei den Videodays 2015 in Köln räumten sie in der Kategorie Sport den ersten Preis ab und durften sich auf großer Bühne vor 15 Tausend Menschen feiern lassen.

Mittlerweile hat Freekickerz fast vier Millionen Abonnenten auf der ganzen Welt. Die größte Zielgruppe ist zwischen neun und 20 Jahre alt. Eine große Verantwortung also. Doch der sind sich die Jungs von Freekickerz bewusst und gehen mit gutem Beispiel voran. Sportlich, ohne Zigaretten und übermäßigen Alkohol. In erster Linie aber zeigen sie, dass es sich lohnen kann, an Träumen festzuhalten und dass man manchmal eben doch Dinge erreichen kann, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte.

youtube.com/user/freekickerz

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