Verein „Zukunft Zusammen“ feierte in der Zweibrücker Maxstraße Buntes Familienfest in der Baustelle

Zweibrücken · In der gesperrten Zweibrücker Maxstraße feierte der Verein „Zukunft Zusammen“ ein fröhliches Fest, zu dem Menschen aus vielen Herkunftsländern kamen. Frei nach dem Motto: „Wir machen aus allem das Beste.“

 Am reichhaltigen Büfett begegneten sich alle zwanglos. Der Verein „Zukunft Zusammen“ feierte sein Familienfest diesmal sozusagen als „Baustellenfest“ in der Zweibrücker Maxstraße.

Am reichhaltigen Büfett begegneten sich alle zwanglos. Der Verein „Zukunft Zusammen“ feierte sein Familienfest diesmal sozusagen als „Baustellenfest“ in der Zweibrücker Maxstraße.

Foto: Cordula von Waldow

Dinge und Umstände sind, wie sie sind. Man kann lamentieren und sich beklagen oder das Beste daraus machen. So geschehen in der Zweibrücker Maxstraße. „Wir machen einfach etwas Gutes damit“, hatte der gemeinnützige Verein „Zukunft Zusammen“ beschlossen und in die wegen der Baustelle verkehrsfreien Straße zum Baustellenfest eingeladen.

Nachdem durch die Corona-Verordnungen solche Veranstaltungen und selbst in diesem Jahr noch das so beliebte Fastenbrechen an einer langen, gemeinsamen Tafel während des muslimischen Fastenmonats Ramadan ausgefallen waren, war dies die erste Familienveranstaltung seit vielen Monaten. Dort, wo sonst Autos parken, waren lange Tafeln aus Biergarnituren aufgebaut. Ungestört tobten und spielten die Kinder auf der Fahrbahn vor dem Vereinshaus, in dem sich die Tische unter vorbereiteten Salaten bogen.

Dabei wirft der Verein einen sorgenvollen Blick auf die Auswirkungen, welche die Baustelle durchaus nehmen kann. Nur zwei Häuser weiter hätten sich bereits Risse in den Wänden gezeigt, weiß die Initiatorin Elke Hilgert, die hofft, dass der befürchtete Domino-Effekt nicht eintreten möge. Denn das Haus in der Maxstraße ist seit bald zehn Jahren Anlaufstelle für viele Menschen mit Migrationshintergrund, denen hier kostenfrei und unbürokratisch geholfen wird bis hin zur Begleitung bei Amts- oder Arztbesuchen, Wohnungs- und Möbelsuche sowie Integrationsunterstützung.

Ab Herbst sollen in den Räumen im Obergeschoss, unter der bewährten Leitung von Carola Meyer, auch die kostenfreien Deutschkurse wieder beginnen, blickt Elke Hilgert voraus. Sie lobt die große Spendenbereitschaft, denn immer wieder suchten Neuzugänge besonders in der Schwalbenstraße die Hilfe des Vereins. Montags ist deshalb eine Zeit für Familienhilfe in der Maxstraße eingerichtet, während Bianca Fercher dienstags Beratungsstunden im Job-Center anbiete. Kamiran Mohammad, Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration und Vorstandsmitglied bei „Zukunft Zusammen“, halte enge Kontakte zu vielen Familien, auch aus der Ukraine.

Doch zunächst hieß es: „Wir feiern!“ Bei heißen Temperaturen leerten sich die Schüsseln schnell. Höhepunkt für viele Gäste war neben dem erfrischenden Couscous-Salat Taboulé der Wassermelonensalat mit Schafskäse und gerösteten Sonnenblumenkernen, den die deutsche Küche so nicht kennt. Denn vor allem die regelmäßigen Besucher, vielfach aus Syrien oder anderen arabischen Ländern, hatten Köstlichkeiten beigesteuert.

Der Vereinsvorsitzende, Manfred Hilgert, und Cedric Noe (23) übernahmen das Grillamt und zauberten knusprige Hähnchenschenkel, die reißend Absatz fanden. Fast 30 Feierfreudige aus zahlreichen Ländern waren zusammengekommen, um bei leckerem Essen gute Gespräche zu führen.

Während die langjährigen Vereinsgänger bereits recht gut Deutsch sprechen, verständigten sich die neu Hinzugekommenen, vorwiegend Kurden oder aus arabischsprachigen Ländern stammend, zunächst mit Händen und Füßen.

Die beiden aufgeweckten und cleveren Freundinnen Elena und Roya hingegen überraschten ihre deutschen Gesprächspartnerinnen neben akzentfreiem, sehr gutem Deutsch in bereits ebenfalls gutem Englisch. Die neunjährigen Viertklässlerinnen, die aus dem Irak und aus Syrien stammen, leben seit fünf Jahren in Deutschland und sind hörbare Sprachtalente. Ihre Talente beeindruckten unter anderem Pädagogin Sarina Keller, die den Verein von Anfang an wohlwollend unterstützt. Ihr erklärten sie, sich dabei gegenseitig umarmend: „We are friends, best friends!“ (Wir sind Freundinnen, beste Freundinnen).

Sie sind leuchtende Beispiele für die zahlreichen internationalen Freundschaften, die sich bei „Zukunft Zusammen“ in Zweibrücken im Laufe der Jahre gebildet haben.

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