Silvester und Corona Kein klares Bild zum Böllerverzicht

Zweibrücken · Die Zweibrücker sind uneins, ob es eine gute Idee wäre, wegen Corona auch Silvester zu reglementieren.

 Um unnötige Kontakte und Verletzungen an Silvester zu verhinden, sollte in diesem Jahr auf Böller verzichtet werden, fordern einige Politiker.

Um unnötige Kontakte und Verletzungen an Silvester zu verhinden, sollte in diesem Jahr auf Böller verzichtet werden, fordern einige Politiker.

Foto: dpa/Moritz Frankenberg

(mh) Kann in der Silvesternacht 2020 das neue Jahr 2021 mit Feuerwerk und lauten Böllern begrüßt werden? Diese Frage wird zur Zeit bei Politkern heiß diskutiert. Vielfach wird über ein Verbot von Feuerwerk am letzten Tag des Jahres nachgedacht. Zum einen sollen wegen der Corona-Pandemie Menschenansammlungen mit Alkoholgenuss beim gemeinsamen Feiern mit Feuerwerk im Freien ebenso verhindert werden wie Verletzungen bei der Handhabung von Phyrotechnik, die dann zusätzlich Kliniken und Krankenhäuser belasten würden. Bei einer Umfrage des Pfälzsichen Merkur in der Zweibrücker Innenstadt zeigten viele Befragte Verständnis für ein mögliches Verbot von Feuerwerk und Pyrotechnik, andere Befragten hielten diese Maßnahme wegen der Corona-Pandemie für übertrieben.

 Lisa Klotz aus Zweibrücken würde ein Verbot von Feuerwerk und Böllern aus mehreren Gründen begrüßen. „Sicherlich würden Menschen in Gruppen im Freien nicht zusammenstehen und damit das Infektionsrisiko verringern, zum anderen lehne ich Feuerwerk aber auch aus umwelttechnischen Gründen ab.“ Sie sei jedenfalls für ein Verbot der aus der ihrer Sicht unnötigen Belastung für Umwelt und Menschen nicht nur für den Jahreswechselt 2020/21.

 Der Althornbacher Rolf Welle spricht für sich dagegen für lautes Feuerwerk am 31. Dezember aus. „In diesen Zeiten, in denen uns das Corona-Virus stark belastet, halte ich diese Überlegung zwar für richtig, aber wie will man dies denn flächendeckend durch Ordnungspersonal und Polizei kontrollieren? Also sollte man es jedem Bürger überlassen, ob er Feuerwerk abbrennt.“

Abstandshaltung und Mund-Nasenschutz sind vorgeschrieben und werden auch kontrolliert. „Aber am 31. Dezember sollte man die Tradition nicht außer acht lassen. Seit Monaten sind die Menschen mit vielen Geboten, Verboten und Anweisungen wegen des Corona-Virus schon stark belastet. Man sollte unter Auflagen nun zumindest Feuerwerk zulassen“, meint der Zweibrücker Rolf Müller.

Herbert Stegner aus Bubenhausen sieht dies genauso. „Wir müssen wegen des Corona-Virus auf viele Dinge verzichten. Lokale und Geschäfte sind geschlossen. Von der Jugend an kenne ich die Feier an Silvester auch mit Feuerwerk. Wenn man im Freien zumindest die Abstandsregeln einhält, dann kann doch ein Feuerwerk stattfinden, oder?“ Die Zweibrückerin Hildegard Weidler ist der Meinung, dass kein Feuerwerk in diesem Jahr das nächste Jahr begrüßen sollte. „Ich denke denke hier nicht nur an die Corona-Maßnahmen, sondern auch an unserer Tiere, die jedes Jahr unter dem Krach und Getöse besonders leiden.“

 Hildegard  Weidler

Hildegard Weidler

Foto: Markus Hagen
 Rolf Welle

Rolf Welle

Foto: Markus Hagen
 Lisa  Klotz

Lisa Klotz

Foto: Markus Hagen

 Franz Ziegler ist die vielen Diskussionen zu Geboten und Verboten inzwischen leid: „Seit Monaten wird über alles Mögliche diskutiert und viele Dinge wurden bisher wegen der Corona-Pandemie beschlossen, unter denen die Bürger weltweit leiden.“ Kurzarbeit, geschlossene Restaurants und Fitnessstudios, lahm gelegte Sportvereine und nun das Feuerwerk an Silvester. „Man braucht einfach den Verkauf von Phyrotechnik in den letzten Tagen vor dem 31. Dezember verbieten und schon fällt die Knallerei aus.“ Als Problem sieht er dabei aber auch, dass sich beim Verkaufsverbot von Knallern und Feuerwerk viele Menschen mit illegaler Pyrotechnik aus dem Ausland eindecken, die nicht den Sicherheitsstandards in Deutschland entspricht. „Die Gefahr von Verletzten durch Feuerwerksraketen und Böller steigt dann rapide. Klinken und Krankenhäuser müssen sich auch um diese Menschen kümmern. Und gerade dies sollte ja durch das Verbot verhindert werden.“

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