2022 steigt Preis um fast 47 Prozent Gasumlage treibt den Gaspreis nach oben

Zweibrücken · Ab November legen die Stadtwerke die Gasumlage auf den Gaspreis um. Damit verteuert sich die Kilowattstunde netto um 3,86 Cent. Gegenüber 2021 müssen die Kunden dieses Jahr im Schnitt knapp 47 Prozent mehr zahlen.

Ein Gaszähler in einem privaten Haushalt dreht sich. Die Gasumlage macht die Energie noch teurer, als sie ohnehin schon ist. Dies schlägt sich nun auch in Zweibrücken nieder. Die Kunden der Stadtwerke müssen ab November 3,86 Cent mehr pro Kilowattstunde zahlen.

Ein Gaszähler in einem privaten Haushalt dreht sich. Die Gasumlage macht die Energie noch teurer, als sie ohnehin schon ist. Dies schlägt sich nun auch in Zweibrücken nieder. Die Kunden der Stadtwerke müssen ab November 3,86 Cent mehr pro Kilowattstunde zahlen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Diese Entwicklung war vorauszusehen. Und dennoch schmerzt sie. Die Gasumlage, die die Politik beschlossen hat und die bereits ab Oktober gilt, wird von den Stadtwerken auf die Kunden umgelegt. Das Zweibrücker Unternehmen tut dies allerdings erst ab 1. November, wie Werner Brennemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Zweibrücken, am Donnerstag bei einem Pressegespräch informierte. Das habe rechtliche Gründe – die Kunden müssten sechs Wochen vorher benachrichtigt werden, um im Bedarfsfall rechtzeitig kündigen zu können.

Ab 1. November greift also die Verteuerung. Sie fällt hoch aus. Im Standardvertrag (SWZ-Erdgasprivatplus), der von 10 000 der 12 000 Gaskunden genutzt wird, verteuert sich der Preis für die Kilowattstunde netto von 7,92 Cent auf 11,78 Cent – ein Plus von 3,86 Cent. Brennemann sagte, gegenüber 2021 müssten die Kunden dieses Jahr damit 46,57 Prozent mehr zahlen – im Schnitt zahle der Kunde 709,27 Euro mehr. Also pro Monat Mehrkosten von knapp 60 Euro.

Der Geschäftsführer weiß, dass dies eine heftige Nachricht für die Verbraucher ist. Der Aufschlag zum 1. November sei aber einzig und allein der Gasumlage geschuldet, diese sei für den Anstieg von 3,86 Cent verantwortlich. „Wir haben ausschließlich die Gasumlage eins zu eins an die Kunden weitergereicht.“

Prokurist Henning Braun sagte, die Gasumlage setze sich aus drei Teilen zusammen: der Gasbeschaffungsumlage, der Gasspeicherumlage sowie der Bilanzierungsumlage. Diese drei Teilumlagen, die insgesamt die sogenannte Gasumlage bilden, seien vollständig die Ursache für den Aufschlag ab November. „Wobei übrigens die Gasbeschaffungsumlage den größten Teil der Gasumlage bildet“, ergänzte Brennemann. „Die Gasbeschaffungsumlage kommt daher, dass der Bund in Not geratene Gaslieferanten wie Uniper stützen muss.“

Bereits zum 1. Juli mussten die Stadtwerke wegen der explodierenden Marktpreise den Gaspreis erhöhen – und zwar um 1,5 Cent pro Kilowattstunde (wir berichteten). Nun folgt bereits die zweite Erhöhung.

Für 2022 werde es keine weitere Erhöhung mehr geben, sagte der Stadtwerke-Chef. Er machte seinen Kunden aber wenig Hoffnung mit Blick auf 2023: Es müsse davon ausgegangen werden, dass die Preise im nächsten Jahr weiter anzögen.

Brennemann appelliert an die Kunden, die Teilbeträge zu erhöhen – wenn dies nicht bereits geschehen sei. Sonst werde es bei der Jahresendabrechnung ein Batzen auf einmal. „Wir bieten auch Ratenverträge an“, sagte er. „Bislang wurden diese kaum in Anspruch genommen. Aber wir rechnen damit, dass sich das jetzt ändern wird.“

Eine leichte Abfederung der Preisexplosion am Gasmarkt hat just am Mittwoch das Kabinett beschlossen. Die Mehrwertsteuer auf den Gaspreis wird für die Zeit von 1. Oktober 2022 bis 31. März 2024 von 19 auf sieben Prozent reduziert. Für 2022 würden in der Jahresendabrechnung damit zumindest die drei letzten Monate Oktober, November und Dezember etwas günstiger werden.

 Sie hoffen 
 im Sinne aller auf einen 
 milden Winter:  
 Stadtwerke-Geschäftsführer Werner 
 Brennemann (rechts) 
 und Prokurist Henning Braun.

Sie hoffen im Sinne aller auf einen milden Winter: Stadtwerke-Geschäftsführer Werner Brennemann (rechts) und Prokurist Henning Braun.

Foto: Mathias Schneck

Entscheidend für die Bürger wird aber sein: Wie kalt wird der Winter? Brennemann sagte: „Wir können nur hoffen, dass er mild wird.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort