Ixheimer Chor Cantamus feiert 25. Geburtstag Jubiläumskonzert im Zeichen von Frieden und Freiheit

Zweibrücken · Mit seinem Benfiz-Konzert setzte der Ixheimer Chor Cantamus ein mitreißendes Zeichen. Zu seinem 25-jährigen Bestehen lud sich der Chor drei befreundete Chöre und einige Musiker ein.

Zum Abschluss sangen die Gastgeber Cantamus (Mitte) sowie alle Gastchöre – TonArt Lambsborn, Cantabile und das Himmelsberg-Chörchen – mit allen Gästen in der Ixheimer Friedenskirche „Hevenu Shalom Alechem – Wir wollen Frieden für alle“.

Zum Abschluss sangen die Gastgeber Cantamus (Mitte) sowie alle Gastchöre – TonArt Lambsborn, Cantabile und das Himmelsberg-Chörchen – mit allen Gästen in der Ixheimer Friedenskirche „Hevenu Shalom Alechem – Wir wollen Frieden für alle“.

Foto: Cordula von Waldow

„Wir ziehen in den Frieden.“ Mit diesem Weckruf-Lied von Udo Lindenberg, erst ganz kurzfristig einstudiert, sendete der Ixheimer Chor Cantamus zu seinem 25-jährigen Jubiläum seine Botschaft in die Welt. Solosängerin Tanja Schwab mit ihrer Gänsehautstimme und ihre 13-jährige Tochter Petje erinnerten an das Grundgesetz und daran, dass wir die Mauern nicht eingerissen haben, um neue zu bauen. Der Chor bestätigte singend als Friedensbringer: „Wir sind mehr, als du glaubst“.

Das bewies eindrucksvoll das Jubiläumskonzert, zu dem sich die 35 Sängerinnen und Sänger nicht nur Zuhörer, sondern gleich drei befreundete Chöre zum Mitsingen eingeladen hatte. „So können wir unserer Lieblingsbeschäftigung nachgehen, nämlich singen, und zwar mit Freunden“, erklärte der Vorsitzende  Klaus Fuhrmann zu Beginn des fast zweistündigen Konzertes. Ein Konzert für Frieden und Freiheit am Tag der Deutschen Einheit in der Ixheimer Friedenskirche hatte seine besondere Wirkung. Die TonArt Lambsborn, Cantabile und das Himmelsberg-Chörchen überreichten den Gastgebern gesanglich einen kunterbunten Lieder-Strauß aus beliebten Evergreens und unbekannteren Perlen quer durch verschiedene Länder und Kulturen.

In den Umbaupausen und bei den Liedern wurden sie musikalisch unterstützt von Luisa Fuhrmann (Klarinette, Blockflöte), Alexander Hofmann (Tuba), Lieselotte Manthei (Geige), Stefan Schöner (Piano) und Gustav Hamm (Akkordeon).

Als eine Art Klammer rahmten die Gastgeber, die unter Leitung von Bernd Jost ebenfalls ihre gesangliche Vielfalt mitreißend unter Beweis stellten, den Liedernachmittag ein. Nach der Eröffnung mit „Pacem“ forderten sie mit dem Titel von Marius Müller-Westernhagen das nächste, wichtig Gut, nämlich „Freiheit“. Für Gänsehaut sorgte zudem der John-Lennon-Song „Imagine“. Die elf Sängerinnen und ein Sänger der TonArt Lambsborn unter Leitung von Wolfgang Schmitt begeisterten mit völlig unterschiedlichen Titeln vom irischen Segenslied bis zum Volkslied „Die Gedanken sind frei“.

Der Niederauerbacher Chor Cantabile, dirigiert von Christine Gölzer, bat mit einem sehr anspruchsvoll arrangierten „Dona Nobis Pacem“ um Frieden und sangen ihre Zuhörer mit dem wunderschönen, an die Kraft von Mutter Erde erinnernden Mantra „Evening Rise, spirit come... mother earth awake me“ in eine friedvolle, harmonische Stimmung.

Das Friedensgebet „Da berühren sich Himmel und Erde“ erklang gewaltig von den 14 Niederauerbachern zusammen mit den 19 Sängerinnen und Sängern des Himmelsberg-Chörchens unter Leitung der „wunderbaren Giselheid Stein“, wie Klaus Fuhrmann sie ankündigte. Das Gefühl von Hoffnung nährten beide Chöre mit dem Lied „Ihr von Morgen“, das verspricht: „Wenn ihr neu erwacht, habt ihr gefunden, was uns unerreichbar schien.“ Wie sehr sie sich damit in die Herzen ihrer Zuhörer in der voll besetzten Kirche sangen, bewies der lang anhaltende Applaus.

„Es Chörche“ stärkte die positive Stimmung mit seinem schwedischen Kirchen-Volkslied Härlig är Jorden (Herrlich ist die Erde) und der Gewissheit, dass die Liebe als Himmelsmacht alles verändert. Mit dem Gospel „Heaven is a wonderful Place“ als Höhepunkt rissen sie das Publikum endgültig mit, sodass alle klatschten, schnipsten und den Refrain mitsangen.

Eine gute Vorübung für den krönenden Abschluss, bei dem alle vier Chöre mit ihren fast 80 Stimmen ihren Friedenswunsch mit dem bekannten „Hevenu Shalom Alechem – Wir wollen Frieden für alle“ in den Kirchenraum jubelten, unterstützt von ihren Zuhörern. So gestärkt und glücklich gestimmt, wurde bei einem kleinen Umtrunk und guten Freundschaftgesprächen im Anschluss das 25-jährige Chor-Jubiläum von Cantamus gefeiert.

Das eingenommene Spendengeld wird in die Betreuung der rund 130 Kinder aus der Ukraine investiert, die jetzt in Zweibrücken leben.

Den nächsten gemeinsamen Auftritt haben Cantamus, Cantabile und das Himmelsberg-Chörchen, wenn sie am 3. Dezember zur Zweibrücker Chorweihnacht in die Alexanderskirche einladen.

Cantamus probt jeden Mittwoch ab 18.30 Uhr im Friedenshaus in der Thomas-Mann-Straße in Ixheim und freut sich über weitere Sangesfreudige. Kontakt Klaus Fuhrmann: rafuhrmann@gmx.de

Der Chor Cantamus (Lateinisch für „Wir singen) wurde 1997 von Rudi Hertel als Projektchor an der Carl-Orff-Grundschule in Wiesbach aus Eltern und Ehemaligen gegründet. Daraus entwickelte sich, als der Chor dem Chorverband Pfalz beitrat, zunächst ein Gospelchor und jetzt ein männerstarker, gemischter Chor mit rund 35 Sängerinnen und Sängern zwischen Mitte 30 und Ü70, die ein breit gefächertes Repertoire aus Klassikern, Ohrwürmern und modernen Titeln singen. Vor zehn Jahren übernahm Bernd Jost die Leitung des Chores. Der Vorsitzende, Klaus Fuhrmann, ist ein Freund von Gemeinschaftskonzerten. Sie bieten dem Publikum eine Stimm- und Repertoirevielfalt, die ein einzelner Chor nicht leisten kann. So entstand unter anderem 2019 die erste Zweibrücker Chorweihnacht.

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