Kerb in Wattweiler Trink- und wetterfest

Zweibrücken · In Wattweiler wurde am Wochenende wieder Kerb gefeiert.

Verregnete Kerb in Wattweiler. In vorderster Front die beiden Kerweredner Pascal Feß (links) und Thomas Loch.

Verregnete Kerb in Wattweiler. In vorderster Front die beiden Kerweredner Pascal Feß (links) und Thomas Loch.

Foto: Norbert Schwarz

Die Kerb im Vorort Wattweiler ist und bleibt eine Herzenssache aller. Mit passenden Ostfriesennerzen, Regenschirmen, Kapuzenjacken und anderer wetterfester Kleidung wird am Kerwesonntag dem Dauerregen getrotzt, halten Pascal Feß und Thomas Loch eine zünftige Kerwerede und ernten viel Beifall von den zahlreichen Kerwegästen, die unter die Dachüberständen des Schützenhauses oder des TuS-Sportheims Schutz vor dem himmlischen Segen suchten, den Petrus selbst bei der Kerwerede nicht einstellen wollte.

„Unn die Wattwiller Kerb soll läwe…“ erscholl der bekannte Schlachtruf, ehe vielkehlig die Antwort aus vernehmbar schon malträtierten Kehlen kam. Ja, neben der Auszeichnung trinkfest zu sein, durfte dieses Jahr das Dutzend Straußmädels und Straußbuben, es sind geschlechtsspezifisch, so die Versicherung der Betroffenen jeweils sechs an der Zahl gewesen, auch das Privileg absolut wetterfest für sich beanspruchen. Dem Dauerregen zum Trotz harrte die Schar der Hartgesottenen bis zum letzten Hochlebenlassen der Wattweilerer Kerwe nach einer fetzigen Kerwerede im Dialog aus. Dabei ist bereits der Auftakt überaus bombastisch ausgefallen, denn die Guggenmusiker aus Steinwenden sorgten im Gewand der „Pfälzer Rhythmusfetzer“ für die passende Einstimmung, bevor die beiden Redner Pascal und Thomas auf einem standsicheren Wort an die gespannten Zuhörer zu richten. Das Lampenfieber war diesen beiden zu jener Zeit bereits abhanden gekommen, auch wenn Lana und Issi galant die Redenachfolger für alle zunächst einmal vorzustellen wussten.

Nahtlos ging es dann mit den Neuigkeiten weiter, die, wie man das bei den zünftigen Kerwereden in Wattweiler gewohnt ist, das Jahr über feinsäuberlich ins dicke Notizbuch kamen, um dann zur Kerwezeit passend gereimt erneut für viel Gelächter sorgten. Etwa dem Schornsteinfeger als allgemein anerkanntem Glücksboten, der sich jedoch bei seinem Auftritt in Wattweiler lieber selbst hätte küssen sollen, weil er beim Reinigen vom Schlot einfach kam in große Not.

Dass der rührige Obstbauverein für die Bürger des Ortes eine neue Wettbewerbsdisziplin ausgedacht hat, ist spätestens seit diesem Kerwesonntag in aller Munde und kein Geheimnis mehr, denn Wattweiler sucht die Supertomate, wie jetzt alle wissen. Dass die Straußmädels und Straußbuben ein Herz für die Kinder des Ortes haben, bewiesen sie mit dem Riesenkürbis letztes Jahr zu „Halloween“. Das die überdimensionale Fratze dann allerdings so schnell in zerstörerische Hände und Füße geriet, fand nicht allein die Straußjugend eine Sauerei. Deshalb auch die Losung an die Kürbiszerstörer ganz klar: „Kürbiszerstörer Du miese Fratze, mir wünsche Dir die Krätze an de Boller un die Ärm zu kurz zum kratze…“ Vom Jogging und den Lauftreffs wurde berichtet, und auch über die „Sauftouren“ ist ganz im Detail nochmals geplappert worden. Über zahlreiche Schandtaten auch aus den eigenen Reihen ist berichtet worden, ehe der alljährliche Wunsch kam, dass der bunte Kerwestrauß lange an die diesjährige Kerwe erinnern möge.

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