Imkerverein und Naturschutzbund Zweibrücken Fest des Imkervereins zieht viele Besucher an

Zweibrücken · Imkerverein und Naturschutzbund Zweibrücken luden nach der Corona-Pause wieder zum Sommerfest ein.

 Maximilian und Clarissa Gutmann bastelten mithilfe der Eltern eine Wiedehopfmaske beim gemeinsamen Fest von Imkerverein und Naturschutzbund Zweibrücken in der Fasanerie.

Maximilian und Clarissa Gutmann bastelten mithilfe der Eltern eine Wiedehopfmaske beim gemeinsamen Fest von Imkerverein und Naturschutzbund Zweibrücken in der Fasanerie.

Foto: Susanne Lilischkis

Nach zweijähriger Pause, bedingt durch Corona, luden Imkerverein und Naturschutzbund Zweibrücken zum Imkerfest in der Fasanerie ein. Die zahlreichen Besucher konnten sich einen Einblick in die Imkerei verschaffen. „Wir lassen die Kinder in ein Bienenvolk reingucken und erklären ihnen, was die Bienen leisten“, erklärte Michael Kiefer. Der Vorsitzende des Imkervereins Zweibrücken und Umgebung zeigte sich zufrieden mit der Mitgliederentwicklung: „Anfang der 2000er Jahre waren wir 80 Mitglieder, inzwischen sind es 120.“

Die Vereinsmitglieder nennen 630 Völker ihr Eigen. Die Imker bieten jedes Jahr einen Kurs zur Bienenhaltung an. Inzwischen müssen sie für diesen Kurs keine Werbung mehr machen, denn die Imkerei liegt im Trend. Immer mehr Menschen machen sich Gedanken um das Insektensterben und möchten aktiv etwas für den Naturschutz tun.

So schön das Interesse an Honigbienen sei, dürfe man aber nicht vergessen, dass die Völker viel Arbeit machen, so Kiefer. Die Biene sei ein Tier, um das man sich kümmern müsse. Von April bis Juni kontrollieren Imker ihre Bienen und verhindern, dass sie Krankheiten bekommen oder zum Nachbarn ausschwärmen. Außerdem muss der Honig verarbeitet werden. Der Verein hat gerade den ersten Honig geschleudert und verkauft ihn unter anderem in seiner Hütte.

Jeden ersten Sonntag im Monat treffen sich die Mitglieder dort von 14 bis 16 Uhr zur Monatsversammlung. Besucher, die sich gezielt informieren möchten, sind gerne gesehen. „Wir haben dieses Jahr eine Kooperation mit den Auszubildenden der Fasanerie“, berichtete Matthias Sonntag, der zweite Vorsitzende des Vereins. Die Azubis lernen von den Vereinsmitgliedern das Imkerhandwerk und sie stellen ihren eigenen Honig her. Die Bienenhaltung ist selbst in einem kleinen Garten oder auf dem Balkon möglich, denn Bienen fliegen bis zu vier Kilometer weit, um sich ihr Futter zu suchen. Natürlich sollte man sich, bevor man sich Bienen anschafft, mit den Nachbarn verständigen.

Viele Menschen haben Angst vor Stichen. Das gelte nicht für die Kindergartenkinder, die ab und zu beim Verein zu Besuch sind, wussten die beiden Vorsitzenden zu erzählen. „Gestochen wurde bei uns noch kein Kind“, sagte Michael Kiefer, „aber wir haben auch kleine Imkeranzüge. Die können die Kinder anziehen, bevor wir zum Bienenstock gehen.“

Ewald Hüther vom Naturschutzbund Zweibrücken ist gleichzeitig Vorsitzender des Imkervereins unteres Schwarzbachtal und ein ausgewiesener Kenner von Wildbienen. Er plädierte für aktiven Naturschutz im eigenen Garten. „Viele Leute stellen ein Bienenhotel auf. Das ist gut, doch es brüten nur etwa 19 Prozent der Wildbienen in Nisthilfen. Die meisten graben Löcher in die Erde, andere, die Kuckucksbienen, legen ihre Eier in fremde Nester.“ Er riet allen Menschen, die etwas gegen das Insektensterben tun möchten, zu einem naturnahen Garten mit vielen blühenden heimischen Sträuchern und Stauden wie Geißbart oder Waldziest. 542 Wildbienenarten gibt es in Deutschland, davon stehen viele auf der Roten Liste für gefährdete Arten.

Gefährdet ist der Wiedehopf, der Vogel des Jahres 2022 zwar nicht, doch der Nabu machte an seinem Stand auf diese schöne Vogelart mit der bunten Haube aufmerksam. Kinder konnten sich eine Wiedehopfmaske basteln und als Vogel verkleidet auf Futtersuche gehen oder ein Nest bauen. Dieses Angebot nahmen viele Kinder an, während sich die Eltern das reichhaltige und gute Essen des Imkervereins schmecken ließen.

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