Bloß nicht ärgern

Zweibrücken · Der berühmte Dauerbrenner „Mensch ärgere Dich nicht“ wird demnächst seinen 100. Geburtstag feiern. Auch beim Ost- und Gartenbauverein Wattweiler wird die Spiel-Tradition noch immer gepflegt.

 Mit viel Spieleifer bei der Sache: die Kinder im Vereinsheim des Obstbauvereins Wattweiler.Foto: Margarete Lehmann

Mit viel Spieleifer bei der Sache: die Kinder im Vereinsheim des Obstbauvereins Wattweiler.Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

Nur neun Spieler hatten sich für das "Mensch ärgere Dich nicht"-Turnier für Kinder beim Ost- und Gartenbauverein Wattweiler gemeldet. "Wir bauen erst wieder eine neue Jugendgruppe auf, die größeren Kinder wollen nicht mehr beim Turnier mitspielen", sagt Vorsitzender Hans Conrad. "Es ist wichtig, zu lernen, sich nicht zu ärgern, wenn ein anderer gewinnt", so lautet eine Maxime.

"Mensch ärgere Dich nicht" ist ja ein Glücksspiel, bei dem man seine Mitspieler wunderbar ärgern kann, indem man ihre Spielfiguren rauswirft. Oder man zeigt seine Sympathie, wirft sie nicht raus und zieht eine andere Figur. Kleine taktische Manöver sind eben möglich.

Der berühmte Dauerbrenner mit seinem Ärgerpotential feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Für viele ist "Mensch ärgere Dich nicht" die Mutter aller Brettspiele. Ein Spieleklassiker, der von Josef Friedrich Schmidt entwickelt wurde. Das Spiel wurde erstmals 1914 in einer Auflage von 3000 Stück aufgelegt. Bis heute wurden rund 90 Millionen Exemplare verkauft. Noch heute gibt es den Schmidt Spiele Verlag. Der Unterwasser-"Mensch ärgere Dich nicht"-Rekord liegt bei 36 Stunden; der Rekord im Dauerspielen bei 204 Stunden; es gibt Meisterschaften mit über 300 Teilnehmern.

Im gemütlichen Vereinsheim des Obstbauvereins Wattweiler gab es gemäß dem Spielemotto "Mensch ärgere Dich nicht" jede Menge Ärger. Aber fast nur gespielten Ärger. Es soll ja mit Engagement gespielt werden. Ein bisschen Frust drückt sich schon in Ärger aus, aber der ist schnell vergangen. Gewinner sind im OGV in Wattweiler alle Teilnehmer. Jeder Teilnehmer bekommt einen kleinen Preis. Und darf sich dieses Mal ein schönes modernes Spiel mit nach Hause nehmen. Ein Spieleliebhaber hat sie gespendet.

So verlief das kleine Turnier ohne wirkliches Ärgernis. Nils, Chalisa, Kira, Cheyenne, Selina - alle eine kleine internationale (Namens-) Gesellschaft, in friedlichem Spiel ohne Überbrückungsschwierigkeiten. Fast einstimmig betonten alle: "Wir freuen uns schon immer auf dieses Turnier, deshalb sind wir auch fast jedes Jahre dabei". "Mensch ärgere Dich nicht" als Mutter aller Spiele - und das schon seit nunmehr 100 Jahre.

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