Gegen den Corona-Blues Weinwanderung in Winterbach

Winterbach · Mit der Aktion soll das Dorfleben nach Corona wieder in Schwung gebracht werden.

 Weinkerwe war in Winterbach schon mal angesagt, jetzt soll die 1. Weinwanderung dem dörflichen Leben nach Corona einen geselligen Impuls verleihen.

Weinkerwe war in Winterbach schon mal angesagt, jetzt soll die 1. Weinwanderung dem dörflichen Leben nach Corona einen geselligen Impuls verleihen.

Foto: Norbert Schwarz

Eine Weinwanderung für Erwachsene und dazu eine Kinderrallye für die Kleinen. Das haben Winterbachs Ortsbürgermeister Andreas Weizel und sein Helferteam für den kommenden Samstag geplant. Einen imaginären Startschuss für die außergewöhnliche Wanderung rund um Winterbach wird es um 16 Uhr beim Spielplatz im Ortsteil Niederhausen geben. Zieleinlauf ist wieder ein Kinderspielplatz. Dann der in Winterbach, direkt vor der Eingangstür des Kindergartens, dort, wo sonst auch im zwei Jahresturnus die kleine Vereinsfamilie ein stets zünftiges Dorffest auf die Beine zu stellen weiß.

Weinwanderung in der Westpfalz, wie das? Diese Frage in Richtung Ortsbürgermeister Andreas Weizel konnte nicht ausbleiben und wurde wie aus der Pistole geschossen prompt beantwortet. „Die Bürger sehnen sich regelrecht nach Kommunikation, Geselligkeit, gemeinsamen Erlebnissen. In unserem Ort ist nichts los, hieß es, nicht allein hinter vorgehaltener Hand. Der Gedanke zur Weinwanderung mit geselligem Ausklang kam schnell irgendwie auf und weil wir die Kinder dabei haben wollen, lag die Absicht beim gemütlichen Wandern mit einer Kinderrallye etwas für die Unterhaltung der Kleinen zu tun nahe.“

Die zweijährige Pandemie hat im Dorf und seinen Familien Spuren hinterlassen. Das spürt Andreas Weizel zusammen mit den übrigen Ratsmitgliedern und Vereinsvorsitzenden allenthalben. Der SC Winterbach, so die Einschätzung des Ortsbürgermeisters schwächle augenblicklich, was das Organisieren von Festen angeht. Gut bei der Stange sind nach wie vor die Turnerfrauen und natürlich die Aktiven der örtlichen Feuerwehr. Sie unterstützen die Weintour mit dem Schoppenglas nach Kräften, welche ziemlich spontan statt einer bürgerlichen Abendwanderung mit Fackeln oder einer ähnlichen Attraktion für den kommenden Samstag organisiert wurde.

Eine Startgebühr von 10 Euro wird beim Losgehen entrichtet. Dafür gibt es ein extra Weinglas, das die Teilnehmer mit auf die Wandertour nehmen. An insgesamt drei Stationen zwischendurch können die Gläser nachgefüllt werden. Eine Strichliste darüber, wie oft nachgefüllt worden ist, wird es nicht geben. „Da vertrauen wir unseren Bürgern und jeder muss wissen, wie gut die körperliche Verfassung ist“, sagt Andreas Weizel.

Vier Weinsorten stehen zur Auswahl. Chardonnay, Grauburgunder, Riesling und Weißherbst. Über die Rebsorten und Weinherkunft sollen die Tourteilnehmer gleichfalls etwas erfahren. Im „Altem Steinbruch“ des Amtsvorgängers haben die Wanderer die Möglichkeit, eine längere Zeit zu verweilen. Gleiches gilt später für einen herrlichen Aussichtsplatz auf dem Kirchberg oben auf der Battweiler Höhe.

Solche Punkte sind bewusst in die Wanderroute aufgenommen worden denn mit ihnen verknüpfe sich Dorfgeschichte, weiß Weizel im Vorfeld zu berichten. So hätten früher in Willis Steinbruch beispielsweise die Ixheimer Kegler ihre Feste abgehalten und seien das Jahr über mit Kind und Kegel von Ixheim nach „Närresche“ an Sonn- und Feiertagen gewandert, um vom Stadtleben auszuspannen und die herrliche Landluft zu genießen. Vom Kirchberg könnte zudem jeder selbst feststellen, wir herrlich der geliebte Heimatort unten im Tal liege, sinniert der Ortsbürgermeister selbst schon etwas träumerisch. Auf dem Kirchberg wird auch noch zusätzlich eine kleine Stärkung gereicht, bevor es weiter talabwärts zur Zielankunft geht.

In den Sozialen Medien wurde für die Weinwanderung geworben. für die Haushalte ein gut aufgemachtes Flugblatt verteilt. Ausklingen wird die 1. Winterbacher Weinwanderung mit dem Motto, das drängt sich förmlich auf, „Weck-Worschd unn Woi“, auf dem Spielplatz beim Kindergarten in Winterbach. Dort können sich auch die Bürger einfinden, welche die Tour aus welchen Gründen auch immer nicht zu Fuß mitmachen können. An guten Gesprächen sollte es nicht mangeln, glaubt Andreas Weizel und ist gespannt auf die Resonanz.

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