Solidaritätslauf für Nicaragua abgebrochen

Wiesbach. Sich mit Gleichaltrigen in Ruanda oder in Lateinamerika solidarisch zu zeigen und mit einem Spendenbetrag deren Projekte nachhaltig zu unterstützen, hat an der Carl-Orff-Grundschule in Wiesbach eine lange Tradition. Am Freitag gingen mehr als 50 Grundschüler zusammen mit dem Lehrerkollegium und Vertretern des Schulförderkreises erneut auf Tour

Wiesbach. Sich mit Gleichaltrigen in Ruanda oder in Lateinamerika solidarisch zu zeigen und mit einem Spendenbetrag deren Projekte nachhaltig zu unterstützen, hat an der Carl-Orff-Grundschule in Wiesbach eine lange Tradition. Am Freitag gingen mehr als 50 Grundschüler zusammen mit dem Lehrerkollegium und Vertretern des Schulförderkreises erneut auf Tour. Ausgestattet mit regenfester Kleidung und Proviant für unterwegs ging es den Burgwald hoch in Richtung Martinshöhe. Doch nach dem ersten Zwischenstopp gab Schulleiterin Dagmar Karos das Zeichen zur Umkehr. Die Gesundheit der Schüler ging vor. Dauerregen und starke Windböen sind für Erst-, Zweit-, Dritt- und Viertklässler einfach zu viel gewesen."Die Kinder waren standhaft und wären ohne mit der Wimper zu zucken noch weiter gelaufen. Aber wir hätten ja den Weg nochmals zurück von Martinshöhe laufen müssen und das ist im Hinblick auf die Gesundheit einfach zu risikoreich gewesen. Die Regenkleidung der Kleinen war bereits pitschenass und eine Wetterbesserung zeichnete sich nicht ab", sagt auch Grundschullehrerin Eva Suder, die die Enttäuschung der Kinder nachvollziehen kann. Alle hatte sich so auf den Lauf gefreut und auch im siebten Jahr die Aktion gemeinsam mit Lehrerkollegium, Elternbeirat und Förderkreis vorbereitet. Doch diesmal sollte es einfach nicht die gesamte Wegstrecke sein.

"Wir hatten uns alle gerade warmgelaufen und rechneten mit einer Wetterbesserung nach der ersten Verschnaufpause auf halber Wegstrecke zum Nachbarort. Aber dann zeigte uns Petrus noch mehr die kalte Schulter und als mitlaufende Mutter fand ich die Entscheidung von Schulleiterin Dagmar Karos gänzlich angebracht. Für das Wetter kann halt niemand etwas", sagt Susanne Hüther, die zugleich an der Spitze des Förderkreises der Carl-Orff-Schule steht und sich immer wieder darüber freut, dass die Bildungsstätte derartige Aktionen initiiert.

Laufpaten suchen, war in den Tagen vor dem gestrigen Ereignis die Losung für Schüler aus allen vier Grundschulklassen. Bei Eltern, Geschwistern, Omas und Opas, Freunden und Bekannten warben die Kleinen für eine gute Sache. Diesmal allerdings nicht für die afrikanischen Altersgenossen der "Ecole Primaire de Gikondo". "Die dortigen Projekte sind erfolgreich abgeschlossen, deshalb haben wir uns für eine Unterstützung der großen Dreikönigs-Hilfsaktion unter dem Motto "Klopft an Türen, pocht auf Recht" entschieden", stellt Schulleiterin Dagmar Karos im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur fest und geht davon aus, dass auch in diesem Jahr wieder eine erkleckliche Spendensumme eingeht. "Wie bisher haben wir in verschiedenen Projekten und altersgemäß die Kinder mit den Schicksalen ihrer Altersgenossen in Lateinamerika vertraut gemacht und damit auch das Hilfsinteresse geweckt".

Das Helfen ist bei den Grundschülern der Carl-Orff-Grundschule Tradition. Der Martinshöher Bäcker Karl Sprengard würdigte das mit 200 ofenfrischen Brezeln, die jedoch statt in der großen Fahrzeughalle jetzt in der Schule gefuttert wurden, wo es auch den restlichen Proviant und das Obst gab, das für unterwegs eingeplant gewesen ist.

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