Gestüt zahlt sich nicht in Geld aus

Zweibrücken. Kurt Zahler (SPD) hat im Ratshauptausschuss vor "einem negativen Zungenschlag" bei der Diskussion um das Zweibrücker Landgestüt gewarnt. Die städtischen Gremien sollten vielmehr "Aufbruchstimmung" verbreiten und betonen, wie wichtig das Landgestüt für den Sport und die Pferdefreunde ist

 Beliebt, aber nicht gewinnbringend: Das Landgestüt Zweibrücken. Foto: pm/Landgestüt

Beliebt, aber nicht gewinnbringend: Das Landgestüt Zweibrücken. Foto: pm/Landgestüt

Zweibrücken. Kurt Zahler (SPD) hat im Ratshauptausschuss vor "einem negativen Zungenschlag" bei der Diskussion um das Zweibrücker Landgestüt gewarnt. Die städtischen Gremien sollten vielmehr "Aufbruchstimmung" verbreiten und betonen, wie wichtig das Landgestüt für den Sport und die Pferdefreunde ist.Oberbürgermeister Helmut Reichling erläuterte die Struktur des Landgestüts mit einer Stiftung und einer Betreibergesellschaft. Dabei bediene sich die in städtischem Eigentum befindliche Stiftung, der die Gebäude und das Gelände gehört, der Gesellschaft, die das Gestüt betreibt. Die Bemerkung des Oberbürgermeisters, dass die Landgestüt-GmbH ein ausgeglichenes Ergebnis habe, ärgerte Walter Rimbrecht (SPD). "Durch die viel zu niedrige Pacht werden die Verluste verschleiert. Die GmbH arbeitet nicht kostendeckend, sondern auf Kosten der Stadt." Rimbrecht kritisierte zudem, dass der Zuchtverband bei der GmbH das Sagen habe.

Reichling hielt Rimbrecht entgegen, dass die Pachthöhe und die Konstruktion "politisch gewollt" seien. Walter Hitschler (FDP) warnte davor, "einen Keil zwischen Stiftung (Eigentümer) und GmbH (Betreiber) zu treiben". Die GmbH bringe Leben ins Gestüt. Hitschler wies darauf hin, dass es kein Landgestüt gebe, das "positive Zahlen schreibt". Auch als es noch in Besitz des Landes war, habe das Gestüt Verluste von jährlich 500 000 Euro gemacht. Zudem habe das Land an den Gebäuden und dem Gelände nichts investiert.

Hitschler registrierte zufrieden die Bemerkung von SPD-Fraktionschefin Sabine Wilhelm, dass die Vorstellung des Konzepts der Anfang sei, "sich intensiv mit dem Landgestüt" zu beschäftigen. Rimbrecht merkte an, dass er keine Einwände gegen das Landgestüt habe. "Wir müssen nur ehrlich sagen, dass die Stadt kein Geld mit dem Gestüt verdient, und dass die GmbH keinen ausgeglichen Haushalt hat."

Die Ausweitung der Schulsozialarbeit auf die Zweibrücker Grundschulen war im Hauptausschuss unstrittig. Zumal es aus dem Bildungs- und Teilhabepaket bis Ende 2013 dafür jährlich 120 000 Euro gibt. Die Frage, die die Fraktionen stellten, war nur: "Warum macht die Stadt das nicht? Warum stellt die Stadt niemand befristet ein?" Damit wollte niemand "die Qualifikation des Internationalen Bundes infrage stellen", betonte Berni Düker (SPD). So stimmte der Ausschuss auch der Auftragsvergabe an den IB zu. Kosten im Monat: rund 7000 Euro. Die Ausstattung für die Stelle soll bei den Grundschulen bleiben. "Wir haben keine Kapazitäten im Jugendamt", begründete Bürgermeister Rolf Franzen die Vergabe an einen Bildungsträger. Zudem gebe es das zusätzliche Geld nur für ein neues Projekt. In der Diskussion wurde über die Nachhaltigkeit des bis Ende 2013 laufenden Projekts diskutiert. "Die Schulsozialarbeit an den Grundschulen ist sicher sinnvoll. Aber wir werden es uns nach dem Auslaufen der Förderung nicht mehr leisten können", stellte Franzen mit Bedauern fest.

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