Mit neuen Wohnkonzepten der Demografie trotzen

Die Menschen in Rheinland-Pfalz werden immer älter. Gleichzeitig werden weniger Kinder geboren als früher. Dadurch sinkt die Zahl der Menschen, der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigt.

 Großsteinhausen ist im Wachstum begriffen, wie das Neubaugebiet deutlich macht. Fotos: Jörg Jacobi

Großsteinhausen ist im Wachstum begriffen, wie das Neubaugebiet deutlich macht. Fotos: Jörg Jacobi

Diese demografische Entwicklung wirkt sich auf alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens aus. Vor allem in einigen ländlichen Regionen ist das schon heute spürbar. Zur Bewältigung des demografischen Wandels gehört auch die Entwicklung neuer Wohnkonzepte und gemeinwesenorientierter Unterstützungsnetzwerke, um die regionale Infrastruktur zu ergänzen.

In Großsteinhausen haben sich die politisch Verantwortlichen schon vor fünf Jahren eingehend mit diesen Fragen beschäftigt. "Damals hatten wir ein Bürgerbegegnungshaus geplant", erinnert Ortsbürgermeister Volker Schmitt an die ins Auge gefasste Einrichtung, die eine Betreuung von älteren und demenzkranken Menschen, gemeinsames Mittagessen von Senioren und Schülern, Bürgerkaffee, Hausaufgabenbetreuung und Gymnastik vorsah. Doch die Kosten für den Umbau der alten Schreinerei in Höhe von 1,3 Millionen Euro seien dem Ortsgemeinderat damals zu hoch gewesen, weshalb das Vorhaben abgelehnt wurde. Doch die Gemeinde ließ sich nicht entmutigen und informierte sich weiterhin über Alternativen, wie beispielsweise generationsübergreifende Wohnformen.

Mit der Teilnahme am Pilotprojekt "Wohnpunkt Rheinland-Pfalz" der Mainzer Landesregierung soll nun der Aufbau von betreuten Wohngruppen und selbst organisierten Wohngemeinschaften für ältere und pflegebedürftige Menschen vorangebracht werden." Seit vergangenem Herbst haben wir viele Gespräche mit möglichen Netzwerkpartnern geführt", berichtet Schmitt. Insbesondere aufgrund der Komplexität des Vorhabens (Leistungen/Einstufungen der Pflege, finanzielle Unterstützungen, Wohnvarianten und Kostenermittlungen, Beachtung von gesetzlichen Normen) sei es von größter Bedeutung, dass die LZG (Landeszentrale für Gesundheitsförderung ) und das Büro Kobra die Ortsgemeinde in diesem Vorhaben unterstützt.

"Wohnpunkt" ist ein Projekt im Rahmen des Zukunftsprogramms "Gesundheit und Pflege 2020" des Landes. Es verfolgt durch innovative Ansätze, neue Maßnahmen und sektorenübergreifende Konzepte das Ziel der Sicherstellung einer guten medizinischen und pflegerischen Versorgung auch in den ländlichen Räumen von Rheinland-Pfalz.

"Wohnpunkt" soll gemeinsam mit ausgewählten Projektgemeinden Wege zur Realisierung von neuen Wohnformen erproben, um in Zukunft die Vorhaben zügig umsetzen zu können.

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