Rund 50 Besucher drängten sich am Montagabend ins Gasthaus Sutter. Alle wollten sie das Konzert von Cryssis, der Zweitband vom Toten Hosen Schlagzeuger Vom Ritchie, und Meg n Jez, der Band seines Sohnes, sehen. Wegen des Wetters konnte die Bühne im Biergarten nicht genutzt werden, doch für die Musiker war das kein Problem. Während die Nachwuchskünstler Meg n Jez am späten Nachmittag noch von einem Fernsehteam im Nebenzimmer interviewt wurden, packten Cryssis kurz vor Konzertbeginn richtig an: verschoben Tische und Stühle, besorgten Kabel und P.A. aus dem Backstagebereich des angrenzenden Erdgeschosses und konnten schließlich mitten in der Kneipe auftreten.

Noch während des Umbaus kamen die ersten Fans- und wurden größtenteils schon an der Eingangstür von den Musikern persönlich begrüßt. "Cryssis-Konzerte sind immer gemütlich. Man kennt sich, das war schon beim letzten Konzert in Zweibrücken so", freute sich Besucher Christian Staude über die persönliche Atmosphäre. Auch das Singer-Songwriter-Duo Meg n Jez hat er bereits live gesehen. "In Trier haben sie bei einem Konzert der Donots und Terrorgruppe gespielt. Zuerst dachte ich, das ist ganz schön mutig mit der Musikrichtung bei einem Punkrockkonzert aufzutreten, aber die beiden sind gut und haben viel Applaus bekommen", erzählte er.

Und auch am Montag rockten die beiden Nachwuchskünstler am frühen Abend das Sutter bis die Gitarrensaiten rissen. "Wegen Jugendschutzbestimmungen müssen Meg n Jez immer sehr früh auftreten. Weil sie beide minderjährig sind, dürfen sie nach 22 Uhr nicht live spielen", erklärte Schlagzeuger Vom Ritchie. So kamen viele Besucher schon direkt nach Feierabend zum Konzert, bei dem Jez Ritchie an der Westerngitarre und Sängerin Meggie Hill eigene Songs interpretierten. Mit dabei auch ihr neustes Stück "Tommy", ein Song, den sie dem kürzlich verstorbenen Punkrock-Schlagzeuger Tommy Ramone gewidmet haben. Aber auch einige Covers standen auf der Setliste - dabei musste Meggie Hill mit ihrer Stimme auch nicht vor Klassikern wie "Son of a preacher man" von Dusty Springfield Halt machen.

Beim Akustik-Auftritt von Cryssis am späteren Abend konnte dann keiner mehr stillsitzen. Vor allem war die Freude groß, dass Bassist Thomas Schneider überraschenderweise mit auftreten konnte, obwohl der Auftritt ursprünglich als Duo geplant war. Als Sänger und Gitarrist Dick York den Titel "London" dann spontan in "Zweibrücken " umänderte, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Als Zugabe gab es dann noch vier Songs von Cryssis und Meg n Jez gemeinsam obendrauf.

Nach dem Konzert ließen es sich viele Fans nicht nehmen, noch ein Bier mit den Musikern zu trinken, sich Autogramme zu holen und Gespräche zu führen.

Noch bis Mitte August touren die beiden Bands in einem Wohnmobil durch Deutschland - einige Konzerte sind bereits ausverkauft, nicht zuletzt werden Meggie Hill und Vom Ritchie ihre Geburtstage während der Tour auf der Bühne feiern. Bei ihrer nächsten Tour würden die Musiker gerne wieder in Zweibrücken spielen. "Wir haben viele Fans hier, und einige sind sogar von weit weg angereist. Außerdem sind die Zweibrücker tolle Gastgeber", verabschiedete sich Vom Ritchie nach dem gelungenen Konzertabend in die Ferienwohnung.