Den Ernstfall proben

Dietrichingen · Damit im Notfall schnell reagiert werden kann und Abläufe automatisiert sind, muss das Rote Kreuz regelmäßig Situationen simulieren und üben. So auch am Wochenende in Dietrichingen.

 Szene vom Einsatz des DRK Contwig und Lippstadt bei einem simulierten, schweren Unfall.Foto: Leh

Szene vom Einsatz des DRK Contwig und Lippstadt bei einem simulierten, schweren Unfall.Foto: Leh

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Zum Ausbildungscamp des Deutschen Roten Kreuz (DRK) am Wochenende in Dietrichingen waren rund 50 Einsatzkräfte der Einsatzeinheiten Lippstadt und Contwig angereist. Fortbildung ist auch für die ehrenamtlichen Helfer jährlich Pflicht. Unter der Leitung von Einsatzleiter Uwe Hengst erhielten die Teilnehmer Geräteeinweisungen und Fortbildungsthemen wurden erarbeitet, um auch in Zukunft bei medizinischen Notfällen optimal helfen zu können.

Eingeplant war ein Großeinsatz der DRK-Teams aus Contwig und Lippstadt am Samstag beim Tanklager zwischen Dietrichingen und Walshausen. Kai Harstick, Bereitschaftsleiter in Contwig, erklärt die simulierte Situation: "Ein Pkw-Fahrer verlor infolge eines Herzinfarkts die Herrschaft über sein Fahrzeug und raste in eine Gruppe Jugendlicher, die am Straßenrand unterwegs war. Es gibt viele Schwerverletzte. Insgesamt eine chaotische Situation". Zwei Rettungsassistenten sind als Erste vor Ort. Sie verschaffen sich schnell einen Überblick, beurteilen die Schwere der Verletzungen jedes Einzelnen, halten sie auf einem Merkblatt fest für die Ambulanzwagen, die wenig später eintreffen. Ein Feuerwehrfahrzeug mit Besatzung unter Leitung von Wehrführer Arthur Lorenz ist im Einsatz, kümmert sich um den Pkw-Fahrer, der aus dem verunglückten Auto geborgen werden muss. Inzwischen sind Ärzte eingetroffen, die sich um die Unfallopfer kümmern.

Der Einsatzleiter zieht nach zirka 30 Minuten erste Bilanz: "Wir haben die Lage im Griff, alles läuft planmäßig. Jeder weiß, was er zu tun hat. Es geht naturgemäß leicht hektisch zu, denn Schnelligkeit kann hier Leben retten. Im Ernstfall hätten wir noch einen Rettungshubschrauber alarmiert, was aber für diese Übung nicht möglich und auch nicht notwendig war".

Nach einer Erstversorgung durch den Notarzt werden die Verletzten je nach Art der Verletzung in entsprechende Krankenhäuser transportiert. Unbeteiligte Autofahrer, die die Unfallstelle passieren, verhalten sich richtig, fahren zügig weiter, um die Rettungsarbeiten nicht zu stören.

Die Opfer wurden von Mitgliedern des Jugendrotkreuz (JRK) gespielt. Enrico, elf Jahre sagt: "Ich bin ja bewusstlos in stabiler Seitenlage. Wir lernen tolle Sachen hier beim JRK." Und Lukas, neun, sagt: "Es macht Spaß beim JRK. Wir haben natürlich zugeschaut, denn wir wollen ja dazulernen. Wir hatten bei er Übung selbst sonst nicht viel zu tun."

Nach der Übung ging's dann zurück ins Trainingscamp nach Dietrichingen , wo alle Fahrzeuge wieder für kommende Einsätze hergerichtet wurden. Und endlich folgte dann der gemütliche Teil. Die Aufregung hatte sich gelegt, Entspannung machte sich breit.

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