Der Natur eine Chance

Mauschbach · 25 Jahre unberührtes Waldgrundstück musste jetzt durchforstet werden. Die Gemeinde Mauschbach hatte die 4,2 Hektar große Fläche aus der Insolvenzmasse des Zweibrücker Flughafens zurückbekommen.

 Auf umweltschonendes Holzrücken legen viele waldbesitzende Gemeinden immer mehr Wert – auch Mauschbach. Foto: Norbert Schwarz

Auf umweltschonendes Holzrücken legen viele waldbesitzende Gemeinden immer mehr Wert – auch Mauschbach. Foto: Norbert Schwarz

Foto: Norbert Schwarz

Keine tiefen Fahrspuren, kein Aufbrüllen von pferdestarken Rückemotoren. Ein Zungenschnalzer ist das Kommando zum Start. Stefan Winkmann hat die Zügel fest in der Hand, und die lange Zugkette, einmal um den langen Holzstamm geschlungen, spannt sich. Umweltschonendes Stammholzrücken im zurückbekommenen Gemeindewald ist derzeit auf der Mauschbacher Gemarkung angesagt.

Förster Daniel Rolland und Bürgermeister Bernhard Krippleben verfolgen mit großem Interesse die Arbeit des saarländischen Rückespezialisten Ernst Winkmann. "Wir haben diesen Arbeitseinsatz gewählt, weil das Holzrücken in unmittelbarer Nachbarschaft des Naturschutzgebietes Monbijou geschieht und weil wir die Natur schonen wollen", erklärt Förster Rolland die immer öfter in sensiblen Waldbereichen angewandte Rücketechnik.

Den Wald, direkt am Saum des eingezäunten Flugplatzgeländes liegend, hatten Kripplebens Amtsvorgänger an den Zweckverband Entwicklungsgebiet Flugplatz (ZEF) verpachtet. Nach der Insolvenz fiel das verpachtete Gemeindeeigentum wieder an die Gemeinde zurück. Im 4,2 Hektar großen Waldgrundstück seien keinerlei Pflege- und Durchforstungsmaßnahmen vorgenommen worden, stellt der verantwortliche Förster Daniel Rolland vom Forstamt Westrich fest, der nach ersten Gesprächen mit der Gemeinde die notwendigen Schritte für eine groß angelegte Durchforstungsmaßnahme in die Wege leitete. "Wir haben hier ein sehr sensibles Gebiet. Zwar überwiegend mit Buchenbestand, aber zudem mit etlichen Baumbeständen, die zu den Holzraritäten zählen, etwa die Elsbeere. Dadurch, dass es aber keine Durchforstungs- und Pflegemaßnahmen gab, fehlte in diesem Waldgrundstück der Unterwuchs, und mit den jetzigen Durchforstungsarbeiten wollen wir der Natur wieder die Möglichkeit geben, dieses nachzuholen", beschreibt Förster Rolland die Situation vor Ort. Das Holzrücken mit Pferd war auch ein Wunsch der Naturschutzbehörde.

Das gerückte Holz wird Brennholz für die Dorfbevölkerung geben. Bernhard Krippleben: "Die Mauschbacher Bürger bekommen ihr Brennholz aus dem Mauschbacher Gemeindewald". Wenngleich dem Ortsbürgermeister bei dieser Feststellung ein Lächeln übers Gesicht huscht, freut sich dieser über die Tatsache, dass der Brennholzbedarf von rund 220 Ster Holz voll und ganz aus dem Gemeindewald befriedigt werden kann.

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