Käshofer Kerb Auch die „Käsphilharmonie“ war Thema

Käshofen · Käshofer Kerb fünf Tage lang gefeiert. Höhepunkt war am Sonntag die originielle Kerwerede.

 Sechs Mädels und acht Jungs zeichnen in Käshofen für eine tolle Kerwstimmung verantwortlich. Bereits zum Auftakt ging es im Dorfgemeinschaftshaus hoch her.

Sechs Mädels und acht Jungs zeichnen in Käshofen für eine tolle Kerwstimmung verantwortlich. Bereits zum Auftakt ging es im Dorfgemeinschaftshaus hoch her.

Foto: Norbert Schwarz

„Ihr liewe Leit und Kerweliebhaber, Ihr wer´n ah mit jedem Johr braver …“, schallte es am Wochenende wieder aus dem Fenster der Altenstube beim Käshofer Dorfgemeinschaftshaus, wo nach alter Dorftradition die Dorfjugend alle Register zieht, um den vielen Dorfbewohnern, aber ebenso den Kerwegästen, vergnügte Stunden zu bescheren. Maren Kopp und Paul Mannschatz sind es diesmal gewesen, die aus hoher Warte das Wort ans zahlreich versammelte Kerwevolk richteten und dabei zu verstehen gaben, dass künftig alle mit ihren „Schandtaten“ nicht so sparsam umgehen sollten.

„A klari Uffgab han mer ver nägschdes Johr, so hoffe ma, dass de en odda de anner schießt mol widda e Eichedoor!“ Wem ein solches Malheur von der letzten Kerwe an bis jetzt passierte konnte gespannt sein, ob sein Name nicht gleich fiel. Wie etwa von jenen, die sich das Ja-Wort gegeben haben. Schließlich hielten Maren und Paul fest, dass im Ort ein regelrechter Hochzeitsboom ausgebrochen sei und dazu nicht allein die Steffi und der Joachim unter dem Pseudonym „Bauer suuchd Fraa“ zählen würden. Nein, „die Pedi und der Michi“ hätten gar für ein besonderes Jubiläum gesorgt, und gleichgeschlechtliche Pärchen welche sich in Käshofen das Ja-Wort gaben die wären auch da. „Kleinanzeigen“ in der Kerwerede brachten das Kerwevolk weiter in Stimmung. „Bis Du immer tief entspannt, ach wenn Dein Häuschen abgebrannt, Geräusche machen Dich nicht wach, auch nicht weit nach Mitternacht? Ordnung is net dei Blesier, hasch Platz fa zwei, drei Kaschde Bier? E Disch mit Couch wär ganz bequem, unn 10 Quadratmeter a kee Problem. Mir suche grad, was wär e Traum, e neijer Straußbuwe-Uffenthaltsraum! Hasch Du enner, dann melde Dich, no de Kerweredd am Straußbuwedisch.“ Dass mit solchen Gags die Zuhörer aus dem Lachen kaum heraus kamen, versteht sich und natürlich war die Geburt der „Käshofer-Drillinge“ genau das Futter, welches die Straußmädels und -buben für ihre Rede suchten, wobei pikanterweise der Vater dieser Drillinge selbst als Kerweredner den Schalk faustdick im Nacken sitzen hatte. Da seien die einheimischen Dorftratschen zusammen mit denen, die sich beim Verbreiten einer solchen wirklich nicht alltäglichen Kunde der Buschtrommeln bedienten, wahrlich ins Schwitzen gekommen. Das Gelächter darüber war jedenfalls groß und als die Straußjugend noch „Ihr Kinderlein kommet“ anstimmte, war der Jubel riesig.

Zu hören war bei der Kerweree auch eine wichtige Bitte an die Gemeinde: Es solle wieder Frieden einkehren in des „Dorfes-Mitte“. Denn nicht allein dem Dorfgemeinschaftshaus gehöre ein neuer Festplatz, sondern gleich jedem dörflichen Verein, wie die Straußmädels und -buben meinten. Und natürlich war es ein gefundenes Fressen für diesen dörflichen Nachwuchs, welche Pannen es bei der geplanten Holzüberdachung für die Musikbühne auf dem neuen Festplatz gab , was Maren und Paul mit der „Kleinsten Dorffestbühne der Welt“ betitelten und sich am Sonntag in der Rede so anhörte: „Um die Trilogie von de peinliche Bauprojekte zu vollenden, erzähle ma eich wie die Käshofer ihr neier Dorfplatz dun schände. Mit wisse jo, ihr schalde schnell, verzehle mer eich jetzt was von de nei Bushaltestell. Abfahrtspunkt ab DGH, ei das wär doch wunnerbar, hat sich de Stromer Sepp gedenkt, un em Dorf e neiji Halteschdell geschenkt. Ma munkelt do warte ah jetzt noch e paar uff de Bus, awwer die stehn heit noch – zu unserm Verdruss. Viele Gerüchte ranke sich um den tatsächliche Preis, ganz egal was es koschd hat, es is uff jede Fall de größte Scheiß. Als Käsphilharmonie war das Teil ursprünglich gedacht, am End hotte ma de Weinstand drin unnergebracht. Die Boxe, die Biehn, die Sänger un es Licht, steht dort halt efach viel zu dicht. Mir gehn mol devon aus, em Egon war das bewusst, als er das migriche Ding do uffschdelle musst.“

Die Neuen bei den Straußmädels und -buben wurde vorgestellt und auch verraten, wo der diesjährige „Straußklau“ stattfand. Am Dienstag wurde die Kerb im Dorfgemeinschaftshaus zeremoniell begraben.

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