Kreisausschuss Südwestpfalz Müllentsorgung wird 250 000 Euro teurer

Südwestpfalz · Kreisauschuss hat die Verwertung von Bioabfall, Altpapier, Sperrmüll und Wertstoffen neu vergeben.

 9000 Tonnen Biomüll werden jährlich im Kreis eingesammelt.

9000 Tonnen Biomüll werden jährlich im Kreis eingesammelt.

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Seeger

Altpapier, Bioabfall, Sperrmüll und Wertstoffe – sie kommen den Landkreis Südwestpfalz ab 2018 jährlich rund 250 000 Euro teurer als bisher, hat Landrätin Susanne Ganster (CDU) angekündigt. Diese vier Abfall- und Wertstoffarten mussten neu ausgeschrieben werden, wobei die Konditionen nicht mehr so günstig ausgefallen sind. Der Kreisausschuss vergab die Aufträge dennoch einstimmig. Trotz der höheren Kosten wird an den neuen Müllgebühren, die ab 1. Januar gelten, nichts mehr verändert, beruhigte die Landrätin. Die durchschnittliche Preiserhöhung von drei bis fünf Prozent für die Kreisbürger wird nicht noch stärker ausfallen, denn die Kalkulation könne die Ergebnisse der vier Ausschreibungen verkraften. Ab dem nächsten Jahr wird die Reterra Südwest GmbH aus Mannheim für jährlich 716 000 Euro den Bioabfall übernehmen, zu ihren Anlagen transportieren und verwerten. Für die Verwertung des Altpapiers zahlt die Siegrist GmbH aus St. Leon-Rot der Kreisverwaltung für zwei Jahre 2,3 Millionen Euro. Einsammeln, transportieren und teilweise auch verwerten von Sperrmüll kostet jährlich 366 000 Euro, den Auftrag erhält die Remondis GmbH. Und die Süd-Müll GmbH & Co. KG holt die Wertstoffe von den Recyclinghöfen und verwertet sie teilweise – für 189 000 Euro jährlich.

Nicht vergeben wurde ein fünftes Los, nämlich die Problemabfallentsorgung samt Problemmüllmobil und Kühlgeräten. Alle Angebote haben nicht der Ausschreibung entsprochen, sodass sie noch einmal wiederholt werden muss.

Nicht einverstanden zeigte sich Bernd Schumacher, Sprecher der Fraktion von Grünen und Linken, mit der Verwertung der Bioabfälle. Nach den ersten drei Jahren nach der Einführung der Biotonne sollte über eine energetische Verwertung nachgedacht werden, wie sie auch vom Land verlangt wird, erinnerte er die anderen Ausschussmitglieder an eine Absichtserklärung aus den Anfängen des neuen Abfallkonzepts. Mit der Größenordnung des Landkreises von 8000 bis 9000 Tonnen Biomüll könne alleine eine energetische Verwertung in einer Biogasanlage oder ähnlichen Einrichtung nicht wirtschaftlich erfolgen, erklärte ihm Geschäftsbereichsleiter Freddy Leiner, dafür seien mindestens 40 000 Tonnen notwendig. Weil benachbarte Kreise und Städte kein Interesse an einer gemeinsamen Lösung zeigen, um auf größere Mengen zu kommen, könnten die Landesvorgaben nicht erfüllt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort