Minister Wissing will Fahrrad-Anteil am Verkehr bis 2030 fast verdoppeln Rheinland-Pfalz stellt Plan für viel mehr Radverkehr vor

Mainz · Auf den letzten Metern vor der Landtagswahl hat der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) einen Radverkehrsentwicklungsplan bis 2030 vorgelegt. „Das Ziel ist, den Anteil des Radverkehrs am Verkehrsmix von heute 8 auf 15 Prozent zu steigern“, sagte Wissing.

 Auch Zweibrücken plant den Fahrradverkehr zu stärken (hier ein Bild vom Projekt Stadtradeln 2020) – und kann nun, wie andere Kommunen, auf mehr Landesförderung hierfür hoffen.

Auch Zweibrücken plant den Fahrradverkehr zu stärken (hier ein Bild vom Projekt Stadtradeln 2020) – und kann nun, wie andere Kommunen, auf mehr Landesförderung hierfür hoffen.

Foto: Norbert Pohlmann

Für die Grünen ist das zu wenig ambitioniert: Sie wollen eine Steigerung des Radverkehrs auf einen Anteil von 20 Prozent. Auch der oppositionellen CDU ist es zu wenig.

Mehr Radwege entlang von Landstraßen, bessere Mitnahmemöglichkeiten in Bussen und Bahnen, mehr Radtourismus: So soll das Radfahren sowohl im Alltag als auch im Tourismus gefördert werden – unter anderem mit sieben Pendler-Radrouten bis 2030. Rheinland-Pfalz solle zum „attraktivsten Radreiseland Deutschlands“ werden, so Wissing.

Das Land will die zuständigen Kommunen neben finanzieller Förderung mit Beratung unterstützen. Der Entwicklungsplan für den Radverkehr umfasst zehn Punkte und sei mit mehr als 40 Beteiligten wie Kommunen, Verbänden und Abgeordneten aller Landtagsfraktionen ausgearbeitet worden.

Der Entwicklungsplan für den Radverkehr komme viel zu spät, kritisieren die Grünen. Allerdings sehen sie auch Positives: „Der Plan ist ein Konsens, zumindest das ist gut“, stellt die verkehrspolitische Sprecherin Jutta Blatzheim-Roegler fest. „Wichtig ist uns nun insbesondere die Gründung einer AG Fahrradfreundliche Kommune“, sagt Blatzheim-Roegler. „Und dass beim Landesbetrieb Mobilität in allen acht Dienststellen Radverkehrsbeauftragte als Ansprechpartner für die Kommunen eingerichtet werden.“

„Dass Minister Wissing den Radverkehrsentwicklungsplan erst auf den letzten Drücker kurz vor der Landtagswahl vorlegt, verdeutlicht sein mangelndes Interesse am Verkehrsmittel Fahrrad in den letzten fünf Jahren““, kritisierte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Helmut Martin. Abgesehen von den Stadtstaaten plane nur Schleswig-Holstein noch weniger Radwege entlang von Bundesstraßen bis 2023 als Rheinland-Pfalz. Die CDU-Fraktion werde das Fahrrad zum Schwerpunktthema in der Mobilitätspolitik machen.

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