Corona-Impfungen ­Rheinland-Pfalz:Ärzte glauben an hohe Impfquote

Koblenz · Ab dem 22. März sollen Menschen über 70 Jahre in Rheinland-Pfalz gegen Corona geimpft werden. Gespritzt werde sowohl das Präparat von Astrazeneca sowie jenes von Biontech.

 In Rheinland-Pfalz soll auch Astrazeneca beim Impfen eingesetzt werden.

In Rheinland-Pfalz soll auch Astrazeneca beim Impfen eingesetzt werden.

Foto: dpa/Andreas Arnold

) Alle bettlägerigen oder in ihrer Beweglichkeit massiv eingeschränkten Rheinland-Pfälzer über 70 Jahren können ab dem 22. März bei einem Hausbesuch ihres Arztes gegen das Coronavirus geimpft werden. Das Anfang März in vier Praxen begonnene Modellprojekt für sogenannte immobile Menschen ab 80 Jahren werde auf das ganze Land und auf die Altersgruppe 70 plus ausgeweitet, kündigte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) am Dienstag in Mainz an. Bis Ende April sollten so bis zu 30 000 Menschen geimpft sein, die ihre eigenen vier Wände nicht für die schützenden Spritzen verlassen können.

Von diesem Donnerstag (11. März) an könnten sich alle niedergelassenen Ärzte für diese Impfungen registrieren lassen. Die Organisation liege bei den Praxen, ergänzte Landesimpfkoordinator Alexander Wilhelm (SPD). Bei dem bundesweit ersten Pilotprojekt für bettlägerige Menschen seien in den vier Pilotpraxen im Land bisher 44 Patienten geimpft worden.

Alle anderen rund 360 000 Menschen der Altersgruppe Ü70 können sich von diesem Mittwoch an für Termine bei den Impfzentren im Land registrieren lassen (wir berichteten). Landesimpfkoordinator Wilhelm riet, bei der telefonischen Terminanmeldung nachmittags und abends anzurufen, weil die Anrufer dann schneller durchkämen. Rheinland-Pfalz setze bereits die neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) um und spritze auch Menschen über 70 sowohl das Präparat von Astrazeneca als auch jenes von Biontech. „Der Impfstoff, der jetzt da ist, ist für alle da“, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Bis Anfang April sollen alle impfbereiten über 80-Jährigen ihre Spritzen bekommen haben.

Die niedergelassenen Ärzte sollten nach der Übereinkunft der Gesundheitsministerkonferenz im Laufe des Aprils mit Corona-Schutzimpfungen beginnen können. Sobald Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die neue Impfverordnung vorlege, werde festgelegt, wie und wann es losgehen kann, sagte die Ministerin. Dazu müsse der Bund aber noch Details klären, etwa die Lieferwege des Impfstoffs.

Nach dem Beginn der Corona-Impfungen in den Arztpraxen könnte nach Einschätzung der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz in etwas mehr als zwei Monaten jeder vierte Rheinland-Pfälzer geimpft sein: „Bis Ende Mai könnten wir eine Impfquote von 25 Prozent locker erreichen“, sagte der KV-Vorsitzende Peter Heinz.

Dies lasse sich erst verifizieren, wenn klar sei, wie viel Impfstoff zur Verfügung stehe, sagte dagegen Bätzing-Lichtenthäler, die zugleich versprach: „Wir werden keinen Impfstoff im Kühlschrank oder im Regal stehen lassen.“ Bislang hätten 6,5 Prozent der Rheinland-Pfälzer ihre erste und 3,5 Prozent ihre zweite Impfung bekommen.

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