Betz oder Brinette für Contwig? Kandidaten blicken optimistisch auf Wahlsonntag

Contwig · Nadine Brinette oder David Betz: Wen werden die Contwiger am Sonntag zum Nachfolger von Karlheinz Bärmann bestimmen?

 Nadine Brinette (links) und David Betz (rechts) bei Wahlkampfterminen in Contwig.

Nadine Brinette (links) und David Betz (rechts) bei Wahlkampfterminen in Contwig.

Foto: Norbert Schwarz

In Contwig wird am Sonntag neben der Landtagswahl eine weitere Entscheidung getroffen: Die über den nächsten Ortsbürgermeister oder die nächste Ortsbürgermeisterin. Für die 33-jährige Nadine Brinette (CDU) und den 39-jährigen David Oliver Betz ist der Wahlkampf nunmehr abgehakt. Beide schauen nun voller Optimismus auf den Wahltag.

Voller positive Eindrücke und in jeder Beziehung zufrieden ist Bewerberneuling Nadine Brinette. Sie wäre die erste Frau im Amt des Contwiger Ortsbürgermeisters und gedenkt, im Falle eines Wahlsieges die „70-jährige Erfolgsbilanz des CDU-Ortsvereins Contwig-Stambach“ fortzuschreiben. „Es kann kommen, wie es will. Eines hat die CDU Contwig-Stambach eindrucksvoll klarzumachen: Wir sind eine Einheit, ziehen an einem Strang, sind gewappnet für die Zukunftsaufgaben und lassen von dem, was uns manche anhängen wollen, einfach nicht beeindrucken. Mein Dank gilt deshalb schon jetzt der gesamten CDU-Vorstandschaft aus Contwig-Stambach, der Ortsbeigeordneten Margit Ernst und vielen Parteimitgliedern, die mir seit meiner Wahl zur Vorsitzenden, seit der Entscheidung zur OB-Kandidatur und auf dem bisher sehr arbeitsreichen Wahlweg zur Seite gestanden haben. Das ist einfach großartig gewesen und hat deutlich gemacht, mit dieser gestärkten CDU ist mehr denn je zu rechnen. Vor der Zukunft scheuen wir uns jedenfalls nicht. Die Herausforderung nehmen wir an, wir stellen uns den gewiss nicht leichten Aufgaben und Problemen in unserer Ortschaft. Auch dieser Wahlkampf hat uns einen zusätzlichen Push gegeben der noch lange in der kommunalpolitischen Arbeit nachhallen wird.“

Für die CDU-Kandidatin Brinette war es trotz Corona ein Muss, sich bei den möglichen Urnengängern am Sonntag bei Hausbesuchen persönlich vorzustellen. „Die sollten mich von Angesicht zu Angesicht kennenlernen, mir sagen wo der Schuh drückt und umgekehrt wollte ich ihnen vermitteln, weshalb Frauenpower auch in der Kommunalpolitik ein belebendes Element sein kann“.

Mit Flyern, Videoauftritten in den Sozialen Medien und vielen Unterstützungsbotschaften wurde auch das Internet als Plattform für Wählerwerbung genutzt. Ein echter Höhepunkt für Brinette war letzten Sonntag der Infostand am Contwiger Radweg. „Da waren so viele Helfer von mir zur Stelle, das hat mich fast umgehauen. Es gab viele gute Gespräche, neue Erkenntnisse für die künftige Arbeit und wenn das jetzt am Samstag in Stambach auch so klappt, bin ich restlos happy und zufrieden.“

Zu einer Wahlprognose will sich Nadine Brinette nicht hinreißen lassen, wenngleich sie ein gutes Baugefühl hat und auch von außerhalb jede Menge Zuspruch und aufmunternde Worte bekam. Es sei eine Wahl, der Wähler habe das letzte Wort und dessen Entscheidung gelte es als Demokrat zu respektieren. 

Keinen Deut weniger zuversichtlich, vielmehr gleichfalls darauf eingestellt, in Contwig die CDU-Vorherrschaft zu brechen und jetzt, im zweiten Anlauf, den Amtsstuhl für die SPD zu „erobern“, ist der 39-jährige David Oliver Betz von der SPD. Wie seine Kontrahentin ist er ein echtes Kind der großen Schwarzbachtalortschaft. Wegen der Pandemie hat David Oliver Betz von Anfang an auf Hausbesuche oder Gespräche an der Haustür verzichtet. „Das war mir von der Ansteckungsgefahr einfach zu groß. Ich habe abgewogen und kam sofort für mich und die Bürger zu der Entscheidung, das mach ich nicht.“

Der SPD-Kandidat wählte dafür ein uraltes Propagandamedium, den Lautsprecher. Mit einem solchen auf dem Dach seines Vehikels durch die Dorfstraßen von Contwig und Stambach zu fahren und seine Botschaft an die Wähler zu verbreiten, das erschien David Betz in dieser Coronazeit ein probates Werbemittel zu sein. Bei der Jugend kenne ihn ohnehin jeder und auf Facebook oder in den anderen Medien seien ihm als ausgebildetem Journalist ohnehin Tür und Tor geöffnet. Dass ihn trotz des eigenen Wahlkampfes allerdings auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit einem Unterstützer-Video den Rücken stärkte, freute Betz ebenso wie die entsprechenden Botschaften des Zweibrücker Oberbürgermeisters Marold Wosnitza oder etwa des SPD-Generalsekretärs Daniel Stich. „Den habe ich auf einer Veranstaltung kennen gelernt und dass der sich, trotz des großen Wahlkampfes unserer Partei auf Landesebene,  jetzt an mich erinnert – das machte mir Mut. Ja, den Wechsel wollen wir schaffen, darin haben mich auch viele, treue Helfer aus der Partei unterstützt. Überhaupt, auch hier auf der Ortsebene war die Zusammenarbeit bestens, Rebecca Wendel aus Zweibrücken fand als Spitzenkandidatin gleichfalls Zeit, mir ihre Verbundenheit für den Wahlkampf in Contwig zu signalisieren.“

David Betz sieht jedenfalls im Augenblick, nach dem geführten Wahlkampf und den dabei doch persönlichen Gesprächen und Rückmeldungen viele positiven Zeichen für einen Wechsel an der kommunalen Spitze von Contwig. „Eine Vorhersage wäre trotzdem Lesen im Kaffeesatz. Das will ich nicht, wird auch Nadine Brinette von der CDU nicht tun. Mein Bauchgefühl jedenfalls ist gut, viele Contwiger haben mir das Bewusstsein vermittelt, auf gutem Weg zu sein.“ Eine Vorentscheidung gibt es jetzt schon, allerdings noch geheim, denn von den mehr als 4000 Wahlberechtigten haben jetzt schon fast 1800 Wähler per Briefwahl ihre Stimme abgegeben.

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