PTTV-Tischtennis Neue Ligen sollen Fahrstuhl bremsen

Zweibrücken/Pirmasens · Tischtennis: Sprung für Aufsteiger wird durch Verbands- und Bezirksoberliga kleiner.

 Wer schlägt in der neuen Runde in welcher Liga auf? Diese Frage bleibt nach einer Ligenreform in der Pfalz bis zum Saisonende spannend.

Wer schlägt in der neuen Runde in welcher Liga auf? Diese Frage bleibt nach einer Ligenreform in der Pfalz bis zum Saisonende spannend.

Foto: dpa/Lee Jin-Man

Mit einer gravierenden Änderung geht es in die kommende Tischtennis-Saison 2020/21. In der neuen Runde gibt es zwei zusätzliche Spielklassen. Zwischen der Bezirksliga und der 2. Pfalzliga wird es künftig die Bezirksoberliga geben. Verbandsoberliga heißt die zweite neue Spielklasse zwischen der 1. Pfalzliga und der Oberliga.

Die Entscheidung fällte die Vorstandschaft des Pfälzischen Tischtennisverbandes (PTTV) zusammen mit dem Saarländischen Tischtennisverband, denn in der Verbandsoberliga werden Vereine aus der Pfalz und dem Saarland spielen. Die Bezirksoberliga wird hingegen ausschließlich von pfälzischen Mannschaften gebildet.

Es wurde mit der Einführung der neuen Spielklassen vor allem dem Wunsch vieler Vereine entsprochen, für die der Sprung von der 1. Pfalzliga in die Oberliga oder von der Bezirksliga in die 2. Pfalzliga bisher zu groß war.

Die Tischtennis-Ligen werden zudem von bisher zwölf auf jetzt nur noch zehn Mannschaften reduziert werden. Dementsprechend gibt es auch eine neue Auf- und Abstiegsregelung. Im Vorfeld der Neuerungen wurden alle Vereinsvorsitzenden und Spielleiter unterrichtet.

Peter Baumann, Vizepräsident des PTTV, aus Waldfischbach-Burgalben sieht Vorteile in der Anpassung der Ligastruktur an die Spielklassen auf Bundesebene. Durch die mittlerweile vielen überregionalen Veranstaltungen sind die Spielpläne momentan verzerrt. Davon wollen die Verantwortlichen weg und die Terminhäufung entzerren. „Viele Vereine wollten weniger Spieltermine und klagten, dass durch verändertes Freizeitverhalten und berufliche Belastungen zu viele Spiele verlegt werden müssen, beziehungsweise mit Ersatz gespielt werden muss“, erklärt Baumann. Dazu komme, dass viele Hallen in den Ferien gesperrt sind und dadurch Spielstätten fehlten.

Die Vorbereitung für die Spielklassen-Erweiterung begann bereits vor knapp zwei Jahren, jetzt soll zur neuen Saison die Umsetzung erfolgen.

Heiner Kronemeyer, Präsident des Pfälzischen Tischtennisverbandes, begrüßt die Neuregelung sehr: „Jetzt haben wir in der Pfalz vielleicht die Möglichkeit, mehrere Teams höherklassig zu platzieren.“ Denn diejenigen, für die der Sprung in die nächsthöhere Klasse bisher zu groß war, können jetzt in einer Zwischenphase sich langsam an die höheren Anforderungen in der Verbandsoberliga gewöhnen und sich dort mit den Teams aus dem Saarland messen.

Die neue Auf- und Abstiegsregelung in den Tischtennis-Ligen ist jedoch komplex und von Klasse zu Klasse unterschiedlich, da bis zum Saisonende verschiedene Szenarien möglich sind.

Der Tabellenerste der Pfalzliga steigt direkt in die Oberliga auf, die Mannschaften auf den Plätzen zwei bis fünf kommen in die neue Verbandsoberliga. Die dahinter platzierten Teams bleiben in der Pfalzliga. Das bedeutet für die in der Pfalzliga mit 0:8 Punkten schlecht gestartete SG Waldfischbach, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht absteigen muss, auch wenn sie bis zum Saisonende Tabellenschlusslicht bleibt.

Der TTC Riedelberg als zweites Team in der 1. Pfalzliga würde ebenfalls sicher die Klasse halten, hat aber auch noch die Möglichkeit, bei einem guten Saisonverlauf sich für die Verbandsoberliga zu qualifizieren.

Die beiden Meister der Bezirksliga Westpfalz Süd und Nord steigen direkt in die 2. Pfalzliga auf. Dazu schafft auch der Gewinner des Entscheidungsspiels der beiden Tabellenzweiten den Sprung nach oben.

Der genaue Übergang der Ligen gestaltet sich schwierig. Peter Baumann berichtet: „Wir haben tagelang an dem möglichen Konzept der Neueinteilung gearbeitet. Doch letztlich kann erst ein paar Wochen vor Saisonschluss genau gesagt werden, wer für welche Klasse in Frage kommt. Ab der übernächsten Saison ist die Regelung viel klarer“.

Steigt am Ende der aktuellen Saison aus der Oberliga eine nichtpfälzische Mannschaft ab, kommt diese in die Saarlandliga und nicht in die 1. Pfalzliga. Dann wird ein zusätzlicher Platz in der 1. Pfalzliga frei, was entweder weniger Absteiger oder eine zusätzliche Aufstiegsmöglichkeit aus der 2. Pfalzliga zur Folge hat. Das zieht sich dann weiter durch bis in die unteren Ligen.

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