HSG Marpingen-Alsweiler zieht positive Bilanz Top-Saison mit einem kleinen blauen Auge

Marpingen · Die Handballerinnen der HSG Marpingen-Alsweiler haben eine starke erste Saison in der 3. Liga gespielt. Durch den vorzeitigen Saisonabbruch gingen aber ein paar Zuschauer-Einnahmen verloren.

  Die Handballerinnen der HSG Marpingen-Alsweiler spielten als Aufsteiger eine tolle Runde, konnten sich bloß am Ende nicht richtig von den Fans verabschieden.

Die Handballerinnen der HSG Marpingen-Alsweiler spielten als Aufsteiger eine tolle Runde, konnten sich bloß am Ende nicht richtig von den Fans verabschieden.

Foto: Ruppenthal

Vergangene Woche hat der Deutsche Handballbund (DHB) infolge der Corona-Pandemie die Spielrunde 2019/2020 in der 3. Liga für beendet erklärt. „Unsere Vereine in der 3. Liga haben an ihren Standorten keine Möglichkeit, den Trainingsbetrieb wieder aufzunehmen und können keine Spiele austragen“, begründet der DHB-Vorstandsvorsitzende Mark Schober den Saisonabbruch.

Die Entscheidung hat Jürgen Hartz, Trainer des Liganeulings HSG Marpingen-Alsweiler, nicht mehr überraschen können. „Es war eigentlich absehbar. Wenn die Saison in den Profi-Ligen abgebrochen wird, was wollen wir als Amateure dann noch machen?“, meint der 53-jährige Übungsleiter.

In der Endabrechnung belegt er mit seinen Handballerinnen nach Errechnung der Quotientenregelung den siebten Tabellenplatz. „Für uns als Aufsteiger ist das top“, sagt Hartz. Ebenso wichtig: Finanziell ist der Verein nach Angaben des HSG-Ausschussvorsitzenden Manfred Wegmann mit einem blauen Auge davongekommen. „Wegen des Abbruchs fehlen uns zwar die Einnahmen aus drei Heimspielen. Aber bei den Zuschauerzahlen haben wir ja insgesamt gut zulegen können“, ist Wegmann dennoch zufrieden. Im Schnitt haben mehr als 300 Fans die Moskitos bei den Heimauftritten in der Marpinger Sporthalle angefeuert.

Beim Ausblick auf die Zukunft findet der Trainer, dass sein Team leistungsmäßig noch Luft nach oben hat. „Wir wollen uns in der Liga etablieren – und ich sehe, dass in der Mannschaft das nötige Potenzial dazu drinsteckt“, sagt Hartz. Mit Rückraumspielerin Joline Müller, 130 Treffer in 17 Spielen, haben die Moskitos die erfolgreichste Torschützin der Spielklasse gestellt. „Das war richtig gut. Sie hat zuvor auch schon in der 2. Liga sehr gut gespielt und das nun wieder bestätigt“, lobt Hartz.

Seine relativ junge Mannschaft habe in den ersten Partien eine gewisse Zeit benötigt, um sich an die gestiegenen Anforderungen in der höheren Liga zu gewöhnen. „Es ist völlig normal, dass wir noch einigen Schwankungen unterlegen waren“, konstatiert der Ex-Nationalspieler.

Wie es nun weitergeht? Seine im Homeoffice verweilenden Spielerinnen hat der Trainer bis auf seine Tochter Michelle schon wochenlang nicht mehr gesehen. Dennoch sind die Planungen für die kommende Spielzeit so gut wie abgeschlossen. Sicher ist, das mit Spielführerin Carolin Wegmann ein Stück Marpinger Handball-Geschichte ihre Laufbahn im Drittligateam beendet.

Die Rückraumspielerin und langjährige Abwehrchefin hat alle Jugendteams durchlaufen und ist nach einer kurzen Unterbrechung seit 2011 in Serie für die Moskitos aufgelaufen. An diesem Beispiel hält der Verein weiter fest. „Es wird keine externen Neuzugänge geben“, sagt Teammanager Reimund Klein.

Mit Hanna Schilke (Rückraum) und Sara Jelicic (Kreis) werden zwei Spielerinnen aus der eigenen Nachwuchsabteilung ins Aufgebot hochrücken. Nach zwei überstandenen Knieverletzung kehrt Rechtsaußen Seline Kunrath wieder zurück. „Wir setzen weiter auf die Spielerinnen aus der eigenen Jugend. Ohne jemandem zu nahe zu treten, im Saarland sind viele gute Spielerinnen, aber keine, die uns auf Anhieb weiterbringen würden“, findet Hartz.

 Volltreffer: HSG-Rückraumspielerin Joline Müller war mit 130 Treffern in 17 Spielen die erfolgreichste Torjägerin der 3. Liga.

Volltreffer: HSG-Rückraumspielerin Joline Müller war mit 130 Treffern in 17 Spielen die erfolgreichste Torjägerin der 3. Liga.

Foto: Ruppenthal

Wann er den kompletten Moskitos-Schwarm wieder zur Übungseinheit bitten kann, ist völlig ungewiss. „Wir wissen ja noch überhaupt nicht, wann die Sporthallen wieder geöffnet werden und wie wir trainieren dürfen und können.“ Ebenso wenig sei abzusehen, wie sich die Spielklasse zu Saisonbeginn darstellt. „Ob die 3. Liga auf 15 Mannschaften aufgestockt wird, ist noch nicht klar“, so Hartz.

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