Lokalsport-Rückblick Die Sportregion zeigt ihre Vielfalt

Fußball, Pferderennen, Stabhochsprung-Meetings, Motor- und Radsport – in diesem Jahr wurde in Zweibrücken und Umgebung sportlich wieder richtig viel geboten. Auch mit starken internationalen Teilnehmerfeldern.

 Einen Bilderbuch-Renntag erlebten die gut 4000 Zuschauer im Frühjahr auf der Rennwiese.

Einen Bilderbuch-Renntag erlebten die gut 4000 Zuschauer im Frühjahr auf der Rennwiese.

Foto: nos/Norbert Schwarz, Bildjournalist, Lindenstraae 10, 66484 Battwei

Das frühzeitige Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalelf bei der WM in Russland zu verkraften, ist in diesem Jahr nicht jedem Fan leicht gefallen. Es zu verdrängen und die enttäuschenden Szenen durch Bilder der zahlreichen Sportevents aus der Region zu ersetzen, dürfte aber nicht schwer fallen. Über das gesamte Jahr wurde hier einiges geboten.

Stets zum Auftakt nach Silvester locken die Fußballer bei den Stadtmeisterschaften die Zuschauer in die Hallen nach Zweibrücken und Homburg. Die VB Zweibrücken setzten sich mit 6:5 knapp gegen Landesligakontrahent TSC Zweibrücken durch. Im Sommer legte die nun als SG VB Zweibrücken/Ixheim auftretende Spielgemeinschaft nach: Mit einem 2:1-Finalsieg gegen den TSC erkämpfte sie auch den Titel bei der 40. Auflage der Stadtmeisterschaft im Freien. In Homburg sicherte sich Oberligist FSV Jägersburg souverän die Hallenkrone, draußen verteidigte der FC Homburg II den Titel.

International ging es an Karnevalssamstag beim 6. Hallenstürmer-Cup des LAZ Zweibrücken zu: Passen bei dem Stabhochsprung-Meeting vor mehreren Hundert Zuschauern musste allerdings Lokalmatador Raphael Holzdeppe wegen eines Zwickens in der Wade. So siegte der Schweizer Dominik Alberto (5,50 m). Die lautstarke Anfeuerung des Publikums nutzen konnte Holzdeppe dann bei der siebten Auflage des Himmelsstürmer-Cups im Sommer: Erstmals hat der 28-Jährige das hochkärätige Springen vor der eigenen Haustür gewonnen. Mit 5,81 Metern setzte er sich vor dem Polen Piotr Lisek durch. „Ich bin froh, dass ich endlich das Heimspringen gewonnen habe.“ Die Unterstützung im heimischen Stadion hatte auch Daniel Clemens zu Höhenflügen verholfen. Mit 5,61 erzielte der Käshofer eine neue persönliche Bestmarke.

Ein ganz spezieller Wettkampf stand im März für die Zweibrücker Eiskunstläufer auf dem Plan. Nicht nur, dass der Skate’n’Fun Saar-Pfalz einen so großen Zuspruch verzeichnete, dass ein Aufnahmestopp verhängt werden musste, nein, der Verein durfte auch die Landesmeisterschaft ausrichten. „Natürlich war das für unsere Starter etwas ganz Besonderes“, erklärt eine der Skate’n’Fun-Trainerinnen Katharina Ellrich. Es sei ein Highlight, das die Sportler nicht alle Jahre in eigener Halle erleben könnten. Weit mehr als 100 Starter kamen zu dem Turnier und zeigten tolle Auftritte.

Ein voller Erfolg für den Pfälzischen Rennverein Zweibrücken war dessen Frühjahrs-Renntag. Über 4000 Zuschauer verfolgten die acht Läufe auf der Rennwiese. „Wir hatten eine Kulisse, wie lange nicht mehr“, freute sich Vereinspräsident Hans Otto Streuber über die große Zahl an Besuchern, die eifrig an den Wettschaltern mitfieberten. 62 550 Euro wurden am Totalisator umgesetzt. Pech hatte der Rennverein bei der Sommer-Veranstaltung. Das schlechte Wetter und die dadurch geringe Resonanz auf den Rängen sowie am Totalisator (33 092 Euro) – wenig zufriedenstellend.

Erstmals unter neuem Namen zog der Tross des internationalen Junioren-Radrennens „Saarland Trofeo“ im Juni durch die Region. Nach der Reduzierung von vier auf drei Tage im Jahr 2014 und dem Bangen um die Zukunft des Rennens gingen die Nachwuchsfahrer nach der Aufstockung zum Jubiläum im vergangen Jahr auch bei der 31. Auflage wieder über vier Tage an den Start. Über die anspruchsvollen fünf Etappen durchgesetzt hat sich der Norweger Sören Waerenskjold. Jan-Eric Rinke, der einzige Saarländer im Feld, landete auf Rang 66. Bereits zum elften Mal gehörte die Trofeo zum UCI-Nations-Cup, und damit zu einem Etappenrennen mit dem höchsten Stellenwert, das ein Juniorenrennen weltweit haben kann. Bei der Fahrt durch das Saarland sowie das angrenzende Frankreich durfte auch der schon traditionelle Abstecher die Käshofer Straße hoch in die Pfalz nicht fehlen.

Ebendiese Strecke hoch, allerdings mit größerer Lautstärke und zahlreichen PS unter der Haube, ging es für die schnellen Rennautos auch beim 45. Bergrennen des Homburger Automobilclubs (HAC). Zum 50. Geburtstag des Vereins war auch FiA-Langstreckenweltmeister Timo Bernhard mit dem Tourenwagen am Start. Überraschend siegte der Franzose Antony Loeuilleux. Bernhard wurde mit seinem Porsche 911 GT3 Cup Siebter und gewann die Klasse der Tourenwagen. Der HAC freute sich über 3000 Besucher allein am Renntag. „So viele Fans hatten wir schon seit Jahren nicht mehr“, zog Organisationsleiter Sascha Ressmann zufrieden Bilanz.

Lautes Motorengeheul war nach über drei Jahren auch wieder auf der Zweibrücker Rennwiese zu hören. Mit der 57. Auflage seines Grasbahnrennens feierte der MSC Zweibrücken ein ordentliches Comeback. 2011, 2013 und 2015 litt das Event im Juli unter Besucherschwund, anstatt 5000 waren kaum mehr 2000 Motorsportfreunde gekommen. Um die Kosten von rund 30 000 Euro zu decken, hätten mindestens 3000 Besucher zur Rennwiese pilgern müssen. Daher hatte der Verein das Rennen 2017 abgesagt und sich Änderungen ausgedacht. Denn aufgeben und der Veranstaltung für immer ein Ende setzen, kam nicht in Frage. Mit dem 2. September ist der MSC von dem traditionellen Termin im Juli abgewichen. Zudem wurden die Kosten für das Fahrerfeld heruntergeschraubt. Gerade im Hauptfeld der Internationalen Lizenz Soloklasse wurde den 2500 Zuschauern dennoch hochklassiger Sport geboten.

Wiederbelebt wurde auch der Rosenlauf der VT Zweibrücken am 3. Oktober. Nach dem Ausfall in den vergangenen zwei Jahren machten sich rund 150 Läufer auf die Strecke.

Gut 1500 Zuschauer lockte der Deutsche Voltigierpokal (DVP) Ende Oktober an drei Tagen ins Landgestüt. Bereits zum dritten Mal war die VRG Südwestpfalz Gastgeber – und konnte dieses Mal einen überragenden Erfolg feiern: Das VRG-Team sicherte sich in einem Krimi den Sieg. Auch im Doppel ging der Titel in die Pfalz. Und schöner hätte diese Geschichte niemand schreiben können. In ihrem letzten gemeinsamen Auftritt feierte das Bundenbacher Duo Mara Marschall und Jasmin Glahn mit dem Sieg das erträumte Ende. „Wir hatten eine tolle Saison und haben in unserer gemeinsamen Karriere mehr erreicht, als wir zu träumen gewagt hätten“, zog Jasmin Glahn eine sehr zufriedene Bilanz der gemeinsamen Zeit auf dem Pferderücken.

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