Jahresrückblick Freud und Leid der WM-Starter
Auch auf nationaler Ebene waren Sportler aus Zweibrücken und Umland stark vertreten.
Wer dieses WM-Finale verfolgt hat, konnte nicht anders als von ganzem Herzen mitzuleiden. Christin Hussong hatte bei den Titelkämpfen in Doha schon eine Hand an der Medaille. Fünf Durchgänge lang lag die Speerwerferin des LAZ Zweibrücken auf einem Medaillenrang – und flog im letzten doch noch raus. Die Australierin Kelsey-Lee Barber schleuderte den Speer im sechsten Versuch auf 66,56 Meter hinaus, sicherte den Sieg – und Hussong ging mit starken 65,21 Metern leer aus. „Die Medaille habe ich nicht verloren, ich habe sie ja gar nicht gehabt. Der vierte Platz ist undankbar, nicht toll. Aber ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen“, sagte die 25-Jährige, die die Quali locker mit 65,29 Metern gemeistert hatte, nach dem Wettkampf.
Zufrieden darf Hussong auch sein, weil sie insgesamt ein starkes Jahr hingelegt hat. Die WM-Norm (61,50 m) übertraf sie gleich im ersten Wettkampf des Jahres beim Winterwurf-Cup in Slowenien. Bei keinem ihrer Starts blieb sie unter der Norm. Den Titel bei der DM in Berlin nahm die Europameisterin scheinbar im Vorbeigehen mit. In Lausanne feierte die 25-Jährige mit Saisonbestleistung (66,59 m) ihren ersten Sieg in einem Diamond-League-Meeting. Und durfte auch erstmals im begehrten Finale der Serie ran, wurde dort ebenfalls undankbare Vierte. Und mit ein paar Wochen Abstand zur WM im Wüstenstaat blickt auch Christin Hussong mit sich selbst im Reinen zurück: „Nachdem sich alles ein bisschen gelegt hatte, war ich schon stolz. Vierte der Welt ist ja auch nicht so schlecht“, sagte die Herschbergerin mit ihrem verschmitzten Lächeln.
Nicht ganz unter die anvisierten Top 5 kam Raphael Holzdeppe bei der WM. Nachdem der LAZ-Stabhochspringer die Qualihöhe (5,75 m) an seinem 30. Geburtstag im dritten und damit letzten Versuch gemeistert hatte, konnte er mit Rang sechs im Finale (5,70 m) doch einigermaßen gut leben. Zumal die Höhen von Sieger Sam Kendricks (USA/5,97 Meter) sowie die des Zweiten und Dritten, Armand Duplantis (Schweden/5,97m) und Piotr Lisek (Polen/5,87m) für den deutschen Meister (5,76 m) doch weit entfernt waren. Nun geht der Blick der beiden LAZ-Athleten Richtung Olympische Spiele in Tokio.
Daran hätte auch Amelie Berger nur zu gerne teilgenommen. Für die Handballerin aus Zweibrücken, die vor der Saison von Bayer Leverkusen nach Bietigheim gewechselt ist, ist dieser Traum allerdings geplatzt. Nach einem tollen Start in ihre erste Aktiven-WM in Tokio mussten sich Berger und das DHB-Team mit Platz acht begnügen. Damit hat Deutschland die Chance auf das Olympiaticket verpasst.
Daran arbeiten weiterhin die beiden Judoka des 1. JC Zweibrücken Jasmin Grabowski und Neuzugang Martyna Trajdos. Letztere bescherte dem Judobund bei der Weltmeisterschaft in Tokio in diesem Jahr mit Bronze die einzige Medaille.
Box-Weltmeister darf sich Senad Gashi nennen. Das Schwergewicht ist nach seinem K.o.-Sieg gegen Özcan Cetinkaya Weltmeister der WBF und GBU. Zwar gehören diese nicht zu den vier größten Verbänden, dennoch ist der Titel aller Ehren wert.