Gläubiger gefragt Ende des Insolvenzverfahrens in Sicht
Zweibrücken · Seit Juli 2015 befindet sich der finanziell in Schieflage geratene SVN Zweibrücken im Insolvenzverfahren. Nun hat Verwalter Jürgen Roth dem Gericht den Insolvenzplan vorgelegt, über den die Gläubiger am 17. Oktober abstimmen.
Der SVN Zweibrücken sieht Licht am Ende des Tunnels. Das seit Juli 2015 laufende Insolvenzverfahren bei dem Fußballclub steht vor dem Abschluss. „Gott sei Dank“, sagt der Vereinsvorsitzende Richard Denger erleichtert.
Nachdem Insolvenzverwalter Jürgen Roth dem Gericht nun den Insolvenzplan vorgelegt hat, steht jetzt noch der Termin mit den Gläubigern zur Erörterung dieses Plans sowie der Abstimmung darüber aus. Dieser ist für Mittwoch, 17. Oktober, anberaumt, wie aus einer Bekanntmachung des Zweibrücker Amtsgerichts hervorgeht.
Bei dieser Versammlung werden die Gläubiger in Gruppen – zusammengesetzt „nach Ähnlichkeit der Interessen“ – über den Insolvenzplan abstimmen, wie Jürgen Roth erklärte. Um am Ende die Zustimmung der Gläubiger und anschließend die Bestätigung des Insolvenzgerichts zu erhalten, müsse in jeder einzelnen Gruppe die Mehrheit zustimmen, und insgesamt die Mehrheit aller Gruppen. Der Insolvenzplan und die hierzu eingegangenen Stellungnahmen sind zur Einsichtnahme durch die Beteiligten auf der Geschäftsstelle des Insolvenzgerichts niedergelegt.
Insgesamt sind es rund 50 Gläubiger, auf die die mehrere Zehntausend Euro verteilt werden, die aus dem 100 000 Euro umfassenden Erbe einer Niederauerbacherin nach Bezahlung der anfallenden Rechnungen sowie der Kosten des Insolvenzverwalters noch übrig bleiben. Nach den Auszahlungen an die Gläubiger könnte der SVN Zweibrücken das Verfahren und damit dieses leidvolle Kapitel abschließen. „Wenn bei der Abstimmung alles gut läuft und die Quoten an die Gläubiger überwiesen sind, geht der Blick nach vorne“, hofft Denger auf eine reibungslose Versammlung.
Dann nämlich könnte bei dem ehemaligen Fußball-Regionalligisten und heutigen B-Klasse-Verein eine neue Ära eingeleitet werden. Nach Beendigung des Insolvenzverfahrens – erst dann sind Neuwahlen möglich – strebt der SVN-Vorsitzende zügig eine Mitgliederversammlung an. Um den Verein neu aufzustellen. Denger selbst möchte nach über 40 Jahren im Vorstand nicht mehr antreten. „Es war wirklich eine schöne Zeit – aber die letzten vier Jahre waren schlimm“, spricht Denger, der mit dem SVN Aufstiege in die Verbandsliga (1998), die Oberliga (2008) und schließlich die Regionalliga (2013) sowie zwei DFB-Pokal-Teilnahmen gefeiert hat, über die schwierigste Phase des Vereins. Nur all zu gerne hätte er den Club bereits vor der neuen Runde in andere Hände übergeben. Das hat zeitlich mit der Vorlage des Insolvenzplans durch Roth und der noch ausstehenden Gläubigerversammlung aber nicht mehr hingehauen. „Es geht mir nun vor allem darum, den Verein geordnet und mit einem guten Gefühl übergeben zu können“, erklärt Richard Denger, der aber grundsätzlich zuversichtlich ist, den Verein auf neue Beine stellen zu können.