Zu viele grobe Fehler Grgic: „Hatte nichts mit Handball zu tun“

Zweibrücken · 3. Handball-Liga Süd: Trainer der VT Zweibrücken ist über Auftritt seines Teams bei 26:28-Pleite gegen Willstätt verärgert.

 Die VTZ-Handballer bleiben weiter sieglos.Gegen den Mitaufsteiger TV Willstätt konnte es Martin Mokris (li.) allein nicht richten.

Die VTZ-Handballer bleiben weiter sieglos.Gegen den Mitaufsteiger TV Willstätt konnte es Martin Mokris (li.) allein nicht richten.

Foto: Norbert Schwarz

Das Warten auf den ersten Saisonsieg dauert an. Auch in der vierten Partie nach dem Aufstieg in die 3. Liga schlichen die Spieler der VT Zweibrücken-Saarpfalz enttäuscht vom Feld. Im Heimspiel gegen den TV Willstätt verlor die Mannschaft von Trainer Danijel Grgic knapp, aber verdient mit 26:28 (13:16). Die Gastgeber erlaubten sich zu viele einfache Fehler. Der alles überragende Spieler am Freitagabend war TVW-Torhüter Gunther Zölle, der mit 16 Paraden den Zweibrückern den Zahn zog.

Nicht wenige Zuschauer und Fans standen nach Spielschluss ratlos in der Halle. Ihre Mannschaft hatte in den vorangegangen 60 Minuten eine ganz schwache Vorstellung geboten und sich wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. 16 technische Fehler und insgesamt 23 Fehlwürfe hatte die Mannschaft um Kapitän Philip Wiese produziert. Da aber auch der TVW, der auf drei Akteure verzichten musste, nicht wirklich glänzte, ging die niveauarme Partie nur mit 26:28 verloren. Die Gäste wussten zumindest, ihre körperlichen Vorteile geschickt auszuspielen. Die Mannschaft von Trainer Marcus Simowski agierte aus einer sehr aggressiven 6:0-Abwehr und verleitete die VTZ so immer wieder zu unnötigen und unvorbereiteten Wurfversuchen aus der zweiten Reihe gegen den groß gewachsenen Mittelblock. „Ich muss mich heute zum ersten Mal seit ich hier bin beim Publikum entschuldigen. Das war einfach nur grausam“, sagte Grgic, der auch noch Minuten nach der Partie aufgebracht war.

Ähnlich wie in der Woche zuvor begann die Partie mit hohem Tempo. Doch während die Gäste ihre Chancen direkt nutzten, lief bei den Zweibrückern im Angriff nicht viel zusammen. Nach fast fünf gespielten Minuten gelang dem Gastgeber der erste Treffer durch Martin Mokris 1:3. Mit zunehmender Dauer stabilisierte sich zunächst die neu formierte 6:0-Abwehr der VTZ, die mit Philip Wiese und Rade Radjenovic im Mittelblock begann. Im Angriff wurden die Wurfchancen jetzt zielstrebiger erspielt. Nach etwas mehr als neun Minuten glichen die Saarpfälzer nach einem Treffer von Radjenovic zum 5:5 aus. Es kam das Gefühl auf, dass die Rosenstädter langsam aber sicher das Kommando übernahmen. Beim 9:8 (13.) ging die VTZ erstmals in Führung. Irgendwie bezeichnend für die gesamte Partie war dann die letzte Minute der ersten Hälfte. Die VTZ lag mit 13:15 in Rückstand und kam nach einer guten Parade von Sven Mevissen im VTZ-Gehäuse in Ballbesitz, als noch 20 Sekunden zu spielen waren. Anstatt auf 14:15 zu verkürzen, vertändelte Alexey Wetz leichtfertig den Ball, die Gäste erhöhten durch Yannick Ludwig auf 16:13.

Die zweite Halbzeit begann verheißungsvoll. Die VZ-Abwehr stand jetzt wieder besser und nach Toren von Mokris und Kraucevicius war der Rückstand egalisiert (35.). Doch so stark das Team die zweite Hälfte begann, so stark ließen es urplötzlich wieder nach. Nur fünf Minuten später hatten die Gäste sich auf 21:16 abgesetzt.Phasenweise probierten die Gastgeber sich am siebten Feldspieler, der aber nur von wenig von Erfolg gekrönt blieb. In der Abwehr stellte Grgic auch einige Male um. Insgesamt waren die Gastgeber aber zu zahm in der Abwehr. Und während Zölle im Gästetor eine Parade nach der anderen zeigte, waren die VTZ-Torhüter wenig vom Glück verfolgt. Auch wenn die Zweibrücker nach einem spektakulären Treffer von Robin Schweitzer auf 24:26 verkürzten, konnte sie die Gäste nicht mehr in Bedrängnis bringen. „Das hatte nichts mit Handball zu tun. Wir hätten es verdient, mit 15 Toren Unterschied zu verlieren. Mit dieser Leistung haben wir hier nichts zu suchen“, ärgerte sich Grgic. Vor der Partie beim Aufsteiger TSV Baden-Baden sieht es der VTZ-Trainer „im Moment als utopisch an, von einem Auswärtssieg zu träumen“.

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