Selbsthilfegruppe Hartz IV Zweibrücken Froh über die neuen Räume in der Hofenfelsstraße

Zweibrücken · Die Selbsthilfegruppe Hartz IV Zweibrücken hat ihr neues Domizil bezogen. Es finden weiterhin persönliche Beratungsgespräche statt.

 Andreas Schneider und Lütfü Taze (von links) beraten von nun ab in den neuen Räumen des Vereins in der Hofenfelsstraße 67.

Andreas Schneider und Lütfü Taze (von links) beraten von nun ab in den neuen Räumen des Vereins in der Hofenfelsstraße 67.

Foto: Susanne Lilischkis

Vergangenen Montag hat die Selbsthilfegruppe Hartz IV ihr neues Büro in der Hofenfelsstraße 67 bezogen. „Die Gewobau stellt uns die Räume günstig zur Verfügung“, sagt Vorsitzender Matthias Nunold, „dafür sind wir sehr dankbar“. Die Miete für die Beratungsstelle in der Fruchtmarktstraße konnte sich der Verein nicht mehr leisten, da immer weniger Spenden eingingen. „Hartz IV hat eben keine Lobby“, wie Nunold immer wieder betont.

Umso wichtiger ist es, dass sich Menschen um diejenigen kümmern, die Probleme mit der Bewilligung von Sozialleistungen haben. Wer sich einmal die Antragsformulare für Leistungen nach SGB II, umgangssprachlich auch Hartz IV (4) genannt, ansieht – der sieht schnell, dass es Menschen gibt, die diese schlicht nicht verstehen. Hier hilft Andreas Schneider weiter. Er steht bei der Selbsthilfe täglich für persönliche oder telefonische Beratungen zur Verfügung.

Wegen der Corona-Krise haben sich im Moment noch nicht mehr Leute gemeldet als sonst: „Ich hatte in vier Wochen gerade mal vier Anfragen wegen Zuzahlungen zu ALG I. Da gibt es jetzt einen vereinfachten Antrag. Ich befürchte aber, der Hammer kommt später.“

Was Schneider damit meint ist, dass nach Ablauf einer Sechsmonatsfrist bei den Betroffenen eine Vermögensprüfung stattfindet. „Im Moment wird schnell bewilligt, aber dann wird geschaut: Hat der das zurecht?“, so Schneider. In der Tat steht in der Verordnung: „Deshalb ist in der Regel davon auszugehen, dass die Bewilligungszeiträume auf sechs Monate befristet werden.“

Andreas Schneider heißt jeden im Büro der Selbsthilfegruppe willkommen, der Hilfe benötigt. „Wir sind da, um den Leuten zu helfen“, meint er, „egal wie sie aussehen, egal, mit welchen Anträgen sie Probleme haben – wir helfen, wo wir können.“

Auch Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt schwer vermittelbar sind, versucht die Selbsthilfe in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Kimmle-Stiftung in Lohn und Brot zu bringen. Dem Verein ist es wichtig zu betonen, dass alle Beratungsgespräche kostenlos sind. Man muss auch kein Vereinsmitglied sein, um eine Beratung zu erhalten.

Für ein Jahr hat Andreas Schneider nun Verstärkung bekommen. Lütfü Taze kam durch die Familienzusammenführung von der Türkei aus nach Deutschland. Er hat arabische Literatur und Pädagogik studiert und ist ausgebildeter Lehrer. Taze hat sich beim Bundesfreiwilligendienst für ein Jahr verpflichtet und assistiert nun Andreas Schneider bei den Beratungsgesprächen.

Die wichtige ehrenamtliche Arbeit, die der Verein leistet, ist nur durch Spenden möglich. „Die Mitgliedschaft bei uns kostet 30 Euro im Jahr, das gibt mancher für ein Essen im Restaurant aus“, darauf weist Andreas Schneider hin.

Und auf die neuen Sprechzeiten, an denen das Büro geöffnet ist: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von neun bis zwölf Uhr, Mittwoch von 14 bis 17 Uhr. Termine außerhalb der Öffnungszeiten sind nach telefonischer Absprache ebenfalls möglich.

Selbsthilfegruppe Hartz IV, Hofenfelsstraße 67, Zweibrücken, Tel. (0 63 32) 5 66 69 44.

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