Universiade Hussong hofft auf einen guten Abschluss

Zweibrücken · Bevor es für Christin Hussong in den Urlaub geht, will sie bei der Universiade zeigen, was sie drauf hat. Ihr Vater und Trainer Udo Hussong traut ihr eine vordere Platzierung zu.

 Aufmerksam lauscht Christin Hussong ihrem Vater und Trainer Udo. Bei der Universiade muss sie auf seine Unterstützung verzichten.

Aufmerksam lauscht Christin Hussong ihrem Vater und Trainer Udo. Bei der Universiade muss sie auf seine Unterstützung verzichten.

Foto: Wolfgang Birkenstock

Noch einmal antreten, dann ist die Saison vorbei – zumindest für Christin Hussong. Und sie wird sicherlich froh sein, bis Mitte Oktober das Speerwerfen vorerst hinten anstellen zu können. Denn ihr Jahr war eher durchwachsen. Die Athletin des Leichtathletikzentrums (LAZ) Zweibrücken kam nie wirklich in Tritt und scheiterte beim Saisonhöhepunkt, der Weltmeisterschaft in London bereits in der Qualifikation.

Dabei hatte sie zwei Wochen zuvor ihren besten Wettkampf 2017 gemacht. Beim Diamond League Meeting in Luzern in der Schweiz warf sie 64,18 Meter. Diese Weite hätte in London locker für das Finale gereicht.

Am heutigen Mittwoch will sie zeigen, was sie wirklich drauf hat. Bei der Universiade in Taipeh (Taiwan) geht sie um 12.10 Uhr deutscher Zeit (18.10 Uhr Ortszeit) in der Qualifikation an den Start. Bei dieser Veranstaltung, an der sie das erste Mal teilnimmt, sollte das Erreichen des Finals für die 23-Jährige kein Problem sein. Das findet dann am Freitag 13.55 Uhr deutscher Zeit statt – und dafür hat sie laut Vater und Trainer Udo Hussong klare Ziele. „Sie will vorne mitwerfen“, erklärt er und ergänzt: „Dafür muss sie wahrscheinlich um die 62, vielleicht 63 Meter werfen. Das ist schwer zu sagen, weil es für die meisten das Ende einer langen Saison ist.“

Die Hauptkonkurrentinnen der Herschbergerin dürften Anete Kocina aus Lettland (Saisonbestleistung 64,47 Meter) und besonders die Türkin Eda Tugszuz (67,21 Meter), die WM-Fünfte wurde, sein. „Die waren auch beide in London dabei. Christin kennt sie also“, sagt Udo Hussong.

Er selbst ist nicht mit seiner Tochter nach Asien geflogen. Stattdessen drückt er ihr aus der Heimat die Daumen. Die Beiden „haben täglich Kontakt. Ich muss aber auch irgendwann mal arbeiten“, sagt der LAZ-Trainer und muss lachen. Er traut ihr auch ohne seine Unterstützung einen guten Wettkampf zu. „Aber ich wäre natürlich trotzdem gerne dabei“, erzählt er mit ein bisschen Wehmut in der Stimme. Diese ist aber verflogen, wenn er von den Erlebnissen seines Schützlinges berichtet. „Christin war begeistert. Es war wohl bisher alles sehr stimmungsvoll. Sie meint, es wäre ähnlich wie bei den Olympischen Spielen in Rio“, sagt Papa Hussong.

Allerdings konnte Christin Hussong die Eröffnungsfeier nicht bis zum Ende erleben. Den Sportlern wurde durch Demonstranten der Zugang zum Stadion verwehrt. Dadurch verzögerte sich alles. Nach dem langen Flug und mit der sechsstündigen Zeitverschiebung war das zu viel. „Sie war müde und ist dann schlafen gegangen“, sagt Hussong, der sagt, dass seine Tochter das Abschneiden von London mittlerweile verarbeitet hat. „Wir haben über die Fehler gesprochen und es hat ein bisschen gedauert. Aber drei, vier Tage später hatte sie das ganz gut weggesteckt“, erklärt er.

Für sie sei es trotzdem gut, noch einmal werfen zu können, bevor es in die Wettkampf-Pause und den wohlverdienten Urlaub geht. Sie könne sich noch einmal beweisen. Auch deswegen ist er optimistisch, dass sie um die Medaillen mitwerfen kann. Er weiß aber auch, „dass es immer tagesformabhängig ist. Aber wenn sie die Umstellung auf die neue Zeit und das Essen funktioniert, wird sie vorne dabei sein.“

 Noch einmal volle Konzentration auf den Speer: Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken geht bei der Universiade in Taipeh an den Start. Es ist für die 23-Jährige der letzte Wettkampf der Saison.  /dpa

Noch einmal volle Konzentration auf den Speer: Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken geht bei der Universiade in Taipeh an den Start. Es ist für die 23-Jährige der letzte Wettkampf der Saison. /dpa

Foto: picture alliance / dpa/Jens Wolf

Das will auch Sprinterin Sina Mayer in ihrem Vorlauf über 100 Meter. Die Teamkollegin von Christin Hussong, die ebenfalls erstmals an einer Universiade teilnimmt, muss heute früh um 5.46 Uhr deutscher Zeit ran. Die 22-Jährige, die in diesem Jahr Bronze bei der U23-Europameisterschaft im polnischen Bydgoszcz ist in ihrem Lauf die Läuferin mit der schnellsten Saisonbestleistung. Kommt sie an die 11,25 Sekunden heran, steht dem Einzug in die zweite Runde nichts im Wege. Diese findet heute um die deutsche Mittagszeit statt. Das Halbfinale (ab 13 Uhr) und Finale (13.55 Uhr) finden am morgigen Donnerstag statt.

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