Cap-Markt-Cup SV 64 beendet das Wochenende ohne Turniersieg

Zweibrücken · Handball-Jugend der Zweibrücker überzeugt trotzdem. Auch die Männer verkaufen sich teuer. Die Frauen bekommen eine Lehrstunde erteilt.

 Schwer hatte es der Nachwuchs des SV 64 beim eigenen Turnier mitzuhalten. Die heimischen Spieler waren körperlich zumeist im Hintertreffen. Hier bekommt das Luis Hilz (mit Ball) zu spüren.

Schwer hatte es der Nachwuchs des SV 64 beim eigenen Turnier mitzuhalten. Die heimischen Spieler waren körperlich zumeist im Hintertreffen. Hier bekommt das Luis Hilz (mit Ball) zu spüren.

Foto: Norbert Schwarz

Bei der neunten Auflage des vom SV 64 Zweibrücken organisierten Cap-Markt-Cups, konnten die zahlreichen Besucher hochklassigen Handballsport hautnah erleben. Unter der Schirmherrschaft von Welt-und Europameister Christian Schwarzer entwickelten sich am Samstag und Sonntag in der Ignaz-Roth-Halle spannende und teilweise auch dramatische Spiel- und Turnierverläufe.

Besonders das Turnier der B-Jugend am Samstag war an Spannung kaum zu überbieten. Im letzten Spiel trafen die Mannschaften vom gastgebenden SV 64 Zweibrücken und der TSG Friesenheim aufeinander. Da beide Teams ihre vorherigen Aufgaben gegen den TV Hochdorf und die SG Pforzheim siegreich bewältigen konnten, war die Partie ein echtes Endspiel. Mit jeweils 4:0-Punkten und exakt gleicher Tordifferenz ging es in die Partie. Damit war schon im Vorfeld klar, dass der Turniersieg im Falle eines Remis, im undankbaren Siebenmeter-Werfen entschieden wird. Und genauso kam es dann auch.

In den regulären 25 Minuten Spielzeit, zeigten die Spieler auf beiden Seiten attraktiven, spannenden und sehr emotionalen Handballsport. Da sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte, endete die Begegnung leistungsgerecht 13:13. Im anschließenden Siebenmeter-Werfen behielt die TSG mit 4:3 die Oberhand und konnten ausgelassen ihren Sieg Turniersieg feiern.

Trotz der Niederlage und einiger Tränen zog der Trainer der Zweibrücker Jugend, Max Sema, ein positives Fazit: „Bei uns steht der Teamgeist an erster Stelle und man hat heute gesehen, dass die Jungs, wenn sie zusammenhalten, auch gegen überlegene Mannschaften bestehen können.“ Den dritten Platz sicherte sich die SG Pforzheim, die wegen der Ferienzeit in Baden-Württemberg ersatzgeschwächt antraten, durch einen verdienten 16:13-Sieg über den TV Hochdorf.

Bereits am Samstagvormittag wurde der Sieger bei den D-Jugendlichen ermittelt. Durch das Teilnehmerfeld mit den Vereinen aus Saarlouis, Zweibrücken, Friesenheim, Hochdorf und Dansenberg war das Turnier eine reine saarländisch-pfälzische Angelegenheit. In diesem Vergleich setzten sich die Hochdorfer mit 8:0-Punkten und einer Tordifferenz von plus 33 Toren deutlich vor Friesenheim und dem SV 64 durch.

Der TV Hochdorf glänzte durch spielerische und athletische Überlegenheit und musste nur beim knappen 10:9-Sieg gegen die Junglöwen aus Zweibrücken zittern. Die hatten durch das 15:15 gegen Friesenheim, die gleiche Punktzahl wie die TSG auf dem Konto, aber die Friesenheimer waren in der Tordifferenz um einen Treffer besser. Mit ihrem 11:10-Sieg über die TuS Dansenberg sicherte sich die HG Saarlouis den vierten Platz. Für den sieglosen TuS blieb damit nur der fünfte Rang.

Zum Abschluss des ersten Turniertages gab es noch zwei Testspiele zu sehen. Zuerst traf die erste Herren-Mannschaft des SV 64, die in der Oberliga spielt, auf den Drittligisten TV Hochdorf, der vom Zweibrücker Ex-Trainer Stefan Bullacher trainiert wird. Vor 250 Zuschauern zeigten die Zweibrücker eine bärenstarke Leistung. Gestützt auf eine engagierte Abwehrleistung und einen überragenden Benny Berz im Tor boten die Jungs von Trainer Tony Hennersdorf dem TVH über 60 Minuten Paroli. Am Ende stand eine unglückliche 29:30-Niederlage zu Buche. So sah das auch Bullacher: „Das Spiel heute wäre vom Niveau ohne Probleme auch als Drittligaspiel durchgegangen. Das SV-Team hat sich gegenüber der letzten Saison deutlich verbessert und ich glaube, die Zweibrücker Fans dürfen sich auf die neue Runde freuen.“ Im Anschluss musste die A-Jugend ebenfalls eine knappe Niederlage hinnehmen. Gegen die Männer-Saarlandligamannschaft der HWE Homburg unterlag der Nachwuchs des SV mit 33:34.

Am Sonntagmorgen machten die E-Jugenden den Auftakt. Und auch hier setzte sich die in körperlicher und in spielerischer Hinsicht am weitesten entwickelte Mannschaft, nämlich die der JSG Quierschied/Merchweiler, durch. Die Knirpse gewannen gegen die HG Saarlouis (8:7) und gegen die Mannschaft des Turnierveranstalters mit 11:7. Da sich die 64er gegen die HG Saarlouis ihrerseits mit 10:8 durchsetzen konnte, belegten sie den zweiten Tabellenplatz.

Bei der C-Jugend gab es danach mit der HSG Hanau aus Hessen einen „neuen“ Turniersieger. Mit einer überzeugenden und souveränen Leistung wiesen sie nicht nur den Zweitplatzierten aus Hochdorf (15:8), sondern auch die Zweibrücker Junglöwen (16:11) und die TSG Friesenheim (13:10) in die Schranken und sicherten sich mit 6:0-Punkten den Cup. Das entscheidende Spiel um den zweiten Platz wurde zum reinen Pfalzderby zwischen dem TV Hochdorf und der TSG Friesenheim. Dabei setzte sich der TVH knapp mit 15:13 gegen die Friesenheimer durch. Die ersatzgeschwächten Zweibrücker landeten zwar ohne Sieg auf dem vierten Rang, konnten aber dennoch überzeugen. Gegen die Friesenheimer gab es beim 19:19 sogar einen Punkt zu bejubeln. Der Trainer des zweitplatzierten TV Hochdorf, Philipp Baier, freute sich über das gute Abschneiden seiner Mannschaft und zollte dem Veranstalter Respekt für die Organisation: „Dieses Turnier steht für hochklassigen Jugendhandball, gute Organisation, keine Verzögerungen und beste Bewirtung. Wir freuen uns über den zweiten Platz und würden im nächsten Jahr gerne wieder kommen“.

Zum Abschluss der beiden Turniertage stand die Begegnung der Zweibrücker Oberligafrauen gegen den Bundesligisten von Bayer Leverkusen auf dem Programm. 180 Zuschauer gaben diesem Spiel einen würdigen Rahmen und verbreiteten in der Ignaz-Roth-Halle im wahrsten Sinne des Wortes eine familiäre Atmosphäre. Denn die meisten Schlachtenbummler waren nicht nur Weggefährten, Freunde und Verwandte der Zweibrücker Spielerinnen, sondern auch von Amelie Berger, der ehemaligen Jugendspielerin der 64er, die nun für Bayer aufläuft.

 Im Spiel gegen den TV Hochdorf zeigte der SV 64 Zweibrücken eine gute Leistung. Hier wird Tom Grieser (mit Ball) in die Mangel genommen.

Im Spiel gegen den TV Hochdorf zeigte der SV 64 Zweibrücken eine gute Leistung. Hier wird Tom Grieser (mit Ball) in die Mangel genommen.

Foto: Norbert Schwarz

Der Erstligist setzte sich erwartungsgemäß deutlich mit 40:11 durch und nutze diese Begegnung als Abwechslung während ihres Trainingslagers in Saarbrücken. Nach dem Spiel wurden die Mädels aus Nordrhein-Westfalen noch in gemütlicher Runde an der Halle verpflegt, bevor sich ihr Bus wieder in Richtung Saarbrücken aufmachte.

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