Handball-Oberliga Topspiel im Kampf um Drittliga-Aufstieg

Zweibrücken · Handball-Oberliga: Spitzenreiter SV 64 Zweibrücken empfängt am Samstag Verfolger SG Saulheim in der Westpfalzhalle.

 Tom Grieser glaubt nicht, dass das Spitzenspiel des SV 64 gegen Saulheim bereits titelentscheidend ist.

Tom Grieser glaubt nicht, dass das Spitzenspiel des SV 64 gegen Saulheim bereits titelentscheidend ist.

Foto: Martin Wittenmeier

Welch ein Auftakt ins Handballjahr für den SV 64 Zweibrücken. Am Samstag empfängt der Tabellenführer seinen direkten Verfolger SG Saulheim zum Spitzenspiel. Wegen des zu erwartenden großen Zuschauerandrangs haben die Verantwortlichen das Gipfeltreffen der Handballoberliga von der Ignaz-Roth-Halle, die mit 300 Sitzplätzen eine zu begrenzte Kapazität aufweist, in die Westpfalzhalle verlegt. Los geht’s dort um 18 Uhr.

Die Rheinhessen sind zusammen mit den Zweibrücker Löwen in der laufenden Saison bis dato das Maß aller Dinge und dominieren ihre Konkurrenz. Lediglich beim heimstarken TV Offenbach und im ersten Aufeinandertreffen mit den 64ern mussten sich die Saulheimer geschlagen geben. Doch mit einer imponierenden Bilanz von 14 Siegen in 16 Spielen und gerade mal zwei Pünktchen Rückstand auf den Tabellenführer aus dem Saarpfalzkreis, liefern sich die Gäste mit dem SV ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg in die 3. Liga.

Dabei kann sich die Spielgemeinschaft aus der Nähe von Mainz neben seiner mannschaftlichen Geschlossenheit vor allem auf die große individuelle Qualität seiner Leistungsträger verlassen. Mit den beiden Zweitliga erfahrenen Hünen Christopher Klee und Matthias Conrad stellen die Gäste ein fast unüberwindbares Abwehrbollwerk. Doch auch im Angriff überzeugen die ehemaligen Zweitligaspieler. Während der 2,04 Meter große Klee in den zurückliegenden Partien fast nach Belieben aus der Distanz traf, zählt Conrad zu den komplettesten Rückraumspielern der Oberliga. Einen echten Transfercoup gelang dem Tabellenzweiten allerdings vor der Saison mit der Verpflichtung von Spielmacher Darren Weber vom Drittligisten TSG Groß-Bieberau. Der wendige Mittespieler ist nicht nur ein kluger Taktiker und setzt seine Mitspieler exzellent in Szene, sondern ist mit 93 Toren aktuell auch bester Torschütze in seinem Team.

Keine leichte Aufgabe für die Zweibrücker Defensive, die wie gewohnt von Abwehrchef Tom Grieser organisiert wird. Der 21-Jährige, der sich als emotionaler Leader stets in den Dienst seiner Mannschaft stellt, sieht in der Defensivarbeit ohnehin den Schlüssel zum Erfolg. „Die Verantwortung in der Abwehr ist bei jedem Spiel groß. Dennoch versucht man bei so einem Topspiel nochmal einige Prozente mehr rauszuholen, um der Mannschaft zu helfen. Eine gut organisierte und aggressive Deckung mit einem guten Torwart dahinter kann für beide Teams der Schlüssel zum Erfolg werden“, blickt er dem Topspiel voraus. Obwohl der kaufmännische Auszubildende wie alle seine Mitspieler dem Gipfeltreffen entgegenfiebert, sieht er im Ausgang noch lange keine Vorentscheidung im Titelkampf: „Dieses Spiel ist auf keinen Fall wie jedes andere. Saulheim hat gerade einmal zwei Partien verloren und spielen mit uns bis jetzt eine überragende Saison. Mehr Spitzenspiel geht gar nicht. Wir freuen uns alle sehr auf dieses Match und sind hochmotiviert“, erklärt Grieser. „Aber auch danach werden noch viele Punkte vergeben. Da kann noch alles passieren“.

Personell müssen die Handballer aus der Rosenstadt immer noch auf die Langzeitverletzten Tobias Alt (Fußverletzung) und Sebastian Meister (Schulterverletzung) verzichten. Christopher Huber trainiert nach seinem Bänderriss zwar seit Jahresbeginn wieder mit der Mannschaft, soll aber behutsam aufgebaut werden. Über seinen Einsatz wird kurzfristig entschieden.

Bereits um 16 Uhr empfängt die erste Frauenmannschaft des SV 64 den Tabellenletzten aus Budenheim zum ersten Heimspiel im Jahr 2020. Allerdings findet diese Begegnung nicht wie gewohnt als Vorspiel vor den Oberligaherren statt, sondern muss bedingt durch das AH-Fußballturnier der VB Zweibrücken, in der Ignaz-Roth-Halle ausgetragen werden. Die Schützlinge von Trainer Rüdiger Lydorf gehen als klarer Favorit in diese Begegnung, auch wenn mit Levke Worm, Laura Zägel Daphne Huber und Anezka Zuzankova unter der Woche vier Spielerinnen krankheitsbedingt nur eingeschränkt trainieren konnten.

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