Die Gefühle der Drahtesel Am Fahrradständer

Fahrräder haben es schwer. Immer müssen sie geduldig draußen warten, bis ihr Besitzer aus dem Geschäft, der Schule oder von der Arbeit zurückkommt. Und dabei befinden sie sich oft nicht im richtigen Ambiente und in angenehmer Gesellschaft.

Fahrradständer nämlich lassen es mit ihren kühlen Stangen an Gemütlichkeit vermissen. Zwar fühlen sich Drahtesel oft trotzdem an sie gebunden. Aber das ist vermutlich rein emotional, weil sie etwas zum Anlehnen suchen. Gerade in der Großstadt, wo man leicht mal abhanden kommt.

Was die Gesellschaft betrifft, so ist die Lage jedoch noch heikler geworden. Konkurrieren mit ihnen doch nicht nur andere Räder um die besten Plätze, sondern neuerdings auch E-Roller. Das ist für Fahrräder besonders verstörend, weil sie diese Gefährte nicht zuordnen können. Sind die auch ohne Sitzgelegenheit im Straßenverkehr sattelfest? Wachsen denen noch Pedale, oder sind sie schon hip?

Manche Fahrräder reagieren auf solche überraschenden Begegnungen am Fahrradständer äußert sensibel – wenn auch etwas verzögert. Denn etwa eine Stunde danach sind sie plötzlich ganz platt.

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