Glosse Wer meckert besser?

Es ist zu dumm, dass der Mensch Tiere einfach nicht einschätzen kann. So spricht er etwa von einer „dummen Ziege“. Dabei ist selbst dieses Tier ihm in wichtigen Aspekten überlegen.

Nicht nur dass das Ziegenbärtchen bei der Ziege besser aussieht als beim Menschenmännchen. Nein, laut einer Studie können die Tiere ihre Gefühle durch ganz unterschiedliches Meckern ausdrücken. So lassen sie fröhliches Meckern ertönen, wenn Futter kommt. Traurig klingt es dagegen, wenn sie davon doch nichts abbekommen. Der Mensch dagegen ist vergleichsweise eindimensional. Er meckert in seinem Leben noch mehr als die Ziege, obwohl ihm theoretisch auch andere Lautäußerungen zur Verfügung stehen. Das liegt auch daran, dass er länger lebt. Aber das führt zu Alterungserscheinungen, die er wiederum oft bemeckert. Fröhliches Meckern ist beim Menschen selten zu vernehmen, sogar beim Anblick von Essen. Zwar geben einige ein meckerndes Lachen von sich. Aber wer das bei einem anderen konstatiert, meint das selten als Kompliment. Denn gerade beim Loben zeigen Menschen eine geringere Bandbreite als Ziegen beim Meckern. Weil sie denken: Nicht gemeckert ist genug gelobt.

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