Trierer Basketballer setzen auf Kontinuität

Trier. Aufbruchstimmung im deutschen Basketball: Nach der hoffnungsvollen EM sowie dem Doppeldeal mit Namenssponsor und Fernsehen (siehe Infokasten) geht es von heute an in der Bundesliga BBL wieder unter den Körben zu Sache. Noch nie war die deutsche Eliteklasse so ausgeglichen besetzt wie in dieser Saison. Es würde deshalb nicht verwundern, wenn es am Ende der 44

Trier. Aufbruchstimmung im deutschen Basketball: Nach der hoffnungsvollen EM sowie dem Doppeldeal mit Namenssponsor und Fernsehen (siehe Infokasten) geht es von heute an in der Bundesliga BBL wieder unter den Körben zu Sache. Noch nie war die deutsche Eliteklasse so ausgeglichen besetzt wie in dieser Saison. Es würde deshalb nicht verwundern, wenn es am Ende der 44. BBL-Saison wieder einen neuen Meister geben würde - den dann fünften in fünf Jahren. "Keine Ahnung", lautet daher auch die Antwort von Bundestrainer Dirk Bauermann auf die Frage nach seinem Titelfavoriten: "Oldenburg, Alba Berlin, Bonn, Bamberg, Frankfurt - es gibt viele Teams, die ganz oben landen können."

In der Rolle des Gejagten finden sich erstmals die EWE Baskets Oldenburg wieder. Der Überraschungsmeister der vergangenen Spielzeit setzt auf Kontinuität. Den Baskets ist das Kunststück gelungen, das Meisterteam um Jason Gardner und Rickey Paulding zusammenzuhalten. Die Zuversicht ist dementsprechend groß bei den Niedersachsen. "Wir wollen wieder ganz vorne dabei sein und auch in der Euroleague eine gute Rolle spielen", sagt Geschäftsführer Herrmann Schüller.

Die Euphorie rund um die "Donnervögel" ist unbeschreiblich. Der Dauerkartenverkauf wurde bei 1700 Tickets gestoppt, die EWE-Arena dürfte bei allen Heimspielen wieder zu klein sein. "Es herrscht weiter Basketball-Fieber in Oldenburg", sagt Schüller.

Neben den Oldenburgern hofft eine ganze Reihe anderer Clubs auf den großen Wurf. Allen voran der achtfache Champion Alba Berlin. "Wo Alba ist, geht es um Platz eins", sagt Berlins Geschäftsführer Marco Baldi. Trainer Luka Pavicevic ficht das nicht an: "Wenn wir den Titel nicht holen, ist die Saison kein Erfolg."

Von derlei Einschätzungen ist Lothar Hermeling weit, weit entfernt. Der Manager von TBB Trier hat ein deutlich bescheideneres Saisonziel ausgegeben: "Wir wollen zumindest Platz zehn erreichen - wie im Vorjahr. Es darf aber auch gerne mehr sein." Ob der zweimalige Pokalsieger (1998 und 2001) tatsächlich an den acht Playoff-Plätzen schnuppern kann, bleibt abzuwarten. Die Vorbereitung auf die neue Saison verlief durchwachsen. Immerhin konnte Trier dank eines 63:60-Erfolgs im letzten Test gegen den Ligakonkurrenten Ludwigsburg Selbstvertrauen tanken für das erste Heimspiel heute Abend gegen Frankfurt (20 Uhr, Arena Trier).

Dass Triers belgischer Cheftrainer Yves Defraigne über den noch fehlenden Rhythmus in der Offensive klagt, ist so kurz vor dem Start zwar nachvollziehbar. Andererseits hat der Verein die Mannschaft beinahe komplett zusammen gehalten. Defraigne hat sieben Spieler, die sich in der Liga bewiesen haben und die im vergangenen Jahr Leistungsträger waren: Kapitän James Gillingham, Derek Raivio, Brian Brown, Jamal Shuler, Chris Copeland, George Evans und Maksym Shtein. So hat nur eine echte Stütze der Vorjahres-Truppe den Club verlassen. Aber: Der erfahrene Norman Richardson (Ziel unbekannt) war einer, der mal ein verloren geglaubtes Spiel drehen konnte. Und diese Eigenschaft werden die Trierer dringend brauchen, wenn sie in die Nähe der Playoff-Plätze kommen wollen. dpa/red

"Wir wollen zumindest Platz zehn erreichen - wie im Vorjahr. Es darf aber auch gerne mehr sein."

Lothar Hermeling,

Manager von

TBB Trier

Hintergrund

Die Basketball-Bundesliga kehrt nach Jahren im Pay- oder Internet-TV ins frei empfangbare Fernsehen zurück. Das Deutsche Sportfernsehen (DSF) überträgt pro Spieltag eine Partie der Woche - zum Auftakt Meister Oldenburg gegen die Brose Baskets Bamberg (Samstag, 15.45 Uhr). Livespiele mit Trierer Beteiligung sind noch nicht geplant.

Einen neuen Namenssponsor hat die Liga auch gefunden: Mit dem Unterhaltungselektronik-Hersteller Beko hat die BBL einen Vertrag über sechs Jahre geschlossen, der der Liga pro Saison etwa eine Million Euro einbringen wird. dpa

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