Traumnoten für den neuen König der Lüfte

Bischofshofen. Als sich Wolfgang Loitzl zum "König der Lüfte" krönte und nach dem größten Triumph seiner Karriere den Schnee in Bischofshofen küsste, jubelte Martin Schmitt über sein bestes Ergebnis bei der Vierschanzentournee seit acht Jahren

 Wolfgang Loitzl jubelt nach seinem letzten Sprung bei der diesjährigen Vierschanzentournee über seinen Sieg. Foto: dpa

Wolfgang Loitzl jubelt nach seinem letzten Sprung bei der diesjährigen Vierschanzentournee über seinen Sieg. Foto: dpa

Bischofshofen. Als sich Wolfgang Loitzl zum "König der Lüfte" krönte und nach dem größten Triumph seiner Karriere den Schnee in Bischofshofen küsste, jubelte Martin Schmitt über sein bestes Ergebnis bei der Vierschanzentournee seit acht Jahren. Während Loitzl mit seinem dritten Sieg im vierten Springen die Nachfolge des zurückgetretenen Finnen Janne Ahonen antrat, rundete der Furtwangener Schmitt als Fünfter im Finale seine sensationelles Rückkehr in die Weltspitze ab und freute sich über den vierten Platz in der Gesamtwertung. "Ich bin glücklich", sagte er über seinen stärksten Auftritt seit dem dritten Rang 2001.

Loitzl setzte sich als erster Österreicher seit Andreas Widhölzl vor neun Jahren die Krone bei der Vierschanzentournee auf und löste grenzenlosen Jubel unter 25 000 Fans an der Paul-Außerleitner-Schanze aus. "Ich bin überwältigt. Es ist ein herrliches Gefühl", sagte der 28-Jährige. Auf den Schultern seiner Verfolger Simon Ammann (Schweiz) und Gregor Schlierenzauer (Österreich), die in der Gesamtwertung Rang zwei und drei belegten, genoss er das Bad in der Menge. Im Abschluss-Springen hatte er Ammann und den Russen Dimitri Wassiljew auf die Podestplätze verwiesen. Mit einem Flug auf 142,5 Meter hatte Loitzl im ersten Versuch seinen Verfolgern jeglichen Wind aus den Segeln genommen und alles klar gemacht. Als zweiter Skispringer überhaupt nach Österreichs heutigem Sportdirektor Toni Innauer erhielt Loitzl von den Wertungsrichtern fünf Mal die Höchstnote 20. "Das war das i-Tüpfelchen und ist eine große Ehre für mich", erklärte Loitzl, der im letzten Versuch auf 141,5 Meter kam.

Starke Mannschaftsleistung

Schmitt stand Loitzl kaum nach. Stilistisch sauber flog der 30-Jährige im ersten Versuch auf 138,5 Meter, im zweiten auf 136,5 Meter. Der Berchtesgardener Michael Neumayer feierte als Sechster (136 und 135 Meter) sein bestes Saisonergebnis und beendete die Tournee als Zehnter. Er jubelte: "Das waren geile Sprünge. Solch gute Noten habe ich noch nie bekommen." Auch Michael Uhrmann (Rastbüchl) überzeugte mit zwei Versuchen von 133,5 Metern und Rang acht. "Das war Klasse. Wir haben wieder sehr viel umgestellt, eine andere Position und großes Risiko gewählt", sagte Uhrmann. Der Gesamtzwölfte fügte hinzu: "Insgesamt war es eine tolle Mannschaftsleistung. Alle haben einen Schritt nach vorne gemacht, und wir sind noch nicht am Ende."

Auf einen Blick

57. Vierschanzentournee, Abschluss-Springen in Bischofshofen:

1. Wolfgang Loitzl (Österreich) 301,2 Punkte (142,5/141,5 Meter); 2. Simon Ammann (Schweiz) 284,4 (137,5/140,5); 3. Dimitri Wassiljew (Russland) 279,2 (138,0/138,5); 4. Gregor Schlierenzauer (Österreich) 279,1 (138,5/136,0); 5. Martin Schmitt (Furtwangen) 278,5 (138,5/136,5); 6. Michael Neumayer (Berchtesgaden); ...8. Michael Uhrmann (Rastbüchl) 258,0 (133,5/131,5); 15. Stephan Hocke (Schmiedefeld) 249,1 (132,0/130,0); 27. Felix Schoft (Partenkirchen) 226,9 (128,5/122,0); 43. Tobias Bogner (Berchtesgaden) 101,1 (119,5); 48. Pascal Bodmer (Meßstetten) 95,1 (117,0).

Gesamtwertung, Endstand:

1. Loitzl 1123,7 Punkte; 2. Ammann 1091,1; 3. Schlierenzauer 1077,1; 4. Schmitt 1055,2; 5. Wassiljew 1048,1; …10. Neumayer 986,3; 12. Uhrmann 967,9; 15. Hocke 937,1; 25. Schoft 679,6; 39. Andreas Wank (Oberhof) 415,0; 43. Bogner 297,5; 48. Bodmer 273,8; 57. Severin Freund (Rastbüchl) 111,6; 62. Julian Musiol (Zella-Mehlis) 103,7. dpa

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