Rätselraten um Sigurdsson geht weiter

Wetzlar · Die ungewisse Zukunft von Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson überschattet das erste EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal am heutigen Mittwoch in Wetzlar.

 Bundestrainer Dagur Sigurdsson wollte die Fragen zu seiner Zukunft beim Deutschen Handball-Bund über die WM 2017 hinaus nicht beantworten. Foto: Arnold/dpa

Bundestrainer Dagur Sigurdsson wollte die Fragen zu seiner Zukunft beim Deutschen Handball-Bund über die WM 2017 hinaus nicht beantworten. Foto: Arnold/dpa

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Vielleicht wird schon ein Hauch von Abschiedsstimmung den ersten Auftritt der "Bad Boys" in der EM-Qualifikation überschatten. Fest steht, dass Handball-Bundestrainer Dagur Sigurdsson bei der Pflichtaufgabe des Europameisters gegen Portugal heute in Wetzlar (19 Uhr/Sport1) im Fokus stehen wird - egal, was passiert. Die Spekulationen über die Zukunft des Isländers ebben vor der Partie in der mit 6000 Zuschauern ausverkauften Rittal Arena nicht ab. Sigurdsson indes gab sich wenig auskunftsfreudig: "Ich habe kein Angebot auf dem Tisch, bei dem ich eine Entscheidung treffen muss. Ich werde schauen", sagte der Erfolgstrainer.

Zumindest das für viele deutsche Handball-Fans schlimmste Szenario schloss Sigurdsson inzwischen aus: "Ich bin sicherlich bei der WM im Januar 2017 dabei." Danach aber stehen die Zeichen nach nur zweieinhalb Jahren im Amt wohl auf Trennung. Nicht nur das Präsidium des Deutschen Handball-Bundes (DHB) geht von einem Abschied des 43-Jährigen aus. Sigurdssons Vertrag läuft eigentlich noch bis 2020. Den vorzeitigen Ausstieg des Tausendsassas, der in Island unter anderem an dem aus einer Keksfabrik entstandenen Kex-Hostel beteiligt ist, macht eine Option möglich - zu ziehen bis zum 31. Dezember 2016. Dann könnte der ehemalige Weltklasse-Spielmacher den Verband zum 30. Juni 2017 verlassen.

Unter anderem soll der französische Club Paris St. Germain an Sigurdsson interessiert sein. Dort könnte er dem Vernehmen nach 600 000 Euro pro Jahr kassieren - doppelt so viel wie beim DHB. Doch offenbar geht es nicht um finanzielle Dinge, sondern vielmehr um persönliche. So könnte der Familienvater die japanische Nationalmannschaft auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio begleiten. Seit seiner Zeit als Spielertrainer bei Wakunaga Hiroshima (2000 bis 2003) gilt Sigurdsson als Japan-Fan.

Sportlich will sich der Europameister von der Diskussion nicht ablenken lassen. "Man nimmt die Gerüchte wahr. Aber niemand weiß, ob sie stimmen. Wir müssen nur unsere Aufgabe erledigen", sagte Steffen Fäth. Sigurdsson muss auf Rückraumspieler Fabian Wiede (Schulterverletzung) verzichten, außerdem legen Christian Dissinger und Martin Strobel eine Nationalmannschafts-Pause ein.

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