Sigurdsson möchte Mannschaft durch Siege kennen lernen

Stuttgart · Die Mischung macht's: Als neuer Bundestrainer will Dagur Sigurdsson die deutsche Handball-Nationalmannschaft mit einem Mix aus erfahrenen und jungen Akteuren zum Erfolg führen. Vorerst nicht dabei ist Michael Kraus.

Mit einem Mix aus Routiniers und Talenten will der neue Bundestrainer Dagur Sigurdsson die Handball-Nationalmannschaft wieder international konkurrenzfähig machen. "Es gibt viele, die mehr Verantwortung übernehmen sollen", sagte der Isländer gestern. Er wird die 17 Spieler umfassende Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) erstmals in den Länderspielen am 20. und 21. September gegen die Schweiz betreuen. Sigurdsson sagte: "Kennenlernen ist alles schön und gut, aber es geht um Handball. Siege sind das beste Mittel, um die Mannschaft kennen zu lernen."

Rücktritt von Glandorf

Mit dem Rücktritt von Holger Glandorf am Montag steht erstmals kein Weltmeister von 2007 mehr im Kader. "Für mich geht das Leben weiter", kommentierte der 41 Jahre alte Isländer den Verlust. Auf Weltmeister Michael Kraus verzichtete Sigurdsson indes freiwillig. Das habe nichts mit den jüngsten Ereignissen zu tun, versicherte er: "Es ist nichts gegen ihn. Ich möchte andere Spieler auf der Position sehen. Aber ich werde nie Spieler aus meinen Überlegungen ausschließen." Kraus war wegen drei verpasster Dopingkontrollen suspendiert worden. Die Anti-Doping-Kommission des DHB hatte den Spielmacher in der vergangenen Woche aber vom Vorwurf des Verstoßes gegen Anti-Doping-Regeln freigesprochen. Im schlimmsten Fall hätten ihm eine Sperre und das Karriereende gedroht.

Noch keine Entscheidung traf Sigurdsson bezüglich seines Assistenten. "Irgendwann kommt dann ein Trainer dazu", sagte er. Beim ersten Lehrgang sollen deshalb der Co-Trainer der U 18-Nationalmannschaft, Jochen Beppler, und Torwart-Trainer Henning Fritz helfen. Für eine zweite Einheit im kommenden Oktober ist Axel Kromer, Co-Trainer der U 20, eingeplant.

Sigurdsson ist seit Montag offiziell im Amt. Wie sein erster Tag gewesen sei? "Ganz normal", sagte der Neuling unbeeindruckt. "Meine Arbeit ist sehr viel Arbeit im Kopf. Das habe ich die letzten Wochen auch gemacht." Sigurdsson hat einen bis 2017 geltenden Vertrag mit Option auf Verlängerung bis 2020 unterschrieben. Bis zum 30. Juni kommenden Jahres bleibt er in einer Doppelfunktion auch Trainer des Bundesligisten Füchse Berlin.

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