Luginger fordert Geduld mit jungen FCS-Spielern

Saarbrücken. Er wollte wohl seinen Respekt vor dem Gegner bekunden. Doch die Worte von Claus Schromm, dem Trainer des Fußball-Drittligisten Spvgg. Unterhaching, nach dem 4:2 seiner Mannschaft beim 1. FC Saarbrücken am Mittwochabend taten weh: "Am Ende gewinnt die Mannschaft, die am meisten Buden macht. Saarbrücken hat uns vor Probleme gestellt, die wir nicht beantworten konnten

Saarbrücken. Er wollte wohl seinen Respekt vor dem Gegner bekunden. Doch die Worte von Claus Schromm, dem Trainer des Fußball-Drittligisten Spvgg. Unterhaching, nach dem 4:2 seiner Mannschaft beim 1. FC Saarbrücken am Mittwochabend taten weh: "Am Ende gewinnt die Mannschaft, die am meisten Buden macht. Saarbrücken hat uns vor Probleme gestellt, die wir nicht beantworten konnten."

Das Spiel des FCS in der Offensive war gut. Besser als den 1:1-Ausgleich kann man kaum ein Tor herausspielen. Über viele Stationen wurde sich bis zur Grundlinie durchkombiniert, Sven Sökler passte zurück auf Nicolas Jüllich, der sein erstes Tor im FCS-Trikot schoss. Auch das 2:2 folgte aus einer einstudierten Situation. Marcel Ziemer verlängerte den weiten Einwurf von Tim Stegerer, Marius Laux schoss den Ball per Seitfallzieher ins Netz. "Natürlich war das spielerisch nach vorne gut. Wie wir in der ersten Hälfte Pressing gespielt haben und den Gegner unter Druck gesetzt haben, war sogar richtig gut. Und das gegen den Tabellenführer, die sind ja nicht umsonst da oben", sagt FCS-Trainer Jürgen Luginger: "Doch wenn wir so offen nach vorne spielen, bekommen wir nach hinten immer wieder Probleme".

Auch das gehört zur Wahrheit über das Spiel des FCS: 25 Sekunden nach dem Anpfiff am Mittwochabend waren einige noch nicht voll bei der Sache. Adam Straith ließ sich zu einfach ausspielen. Marc Lerandy scheiterte dabei, auszuhelfen. Und Stegerers Rettungsversuch landete vor den Füßen des Torschützen Maximilian Welzmüller - das 0:1.

Beim 1:2 stand Stephan Thee nach einem Eckball frei an der Strafraumgrenze. Beim 2:3 konnte im defensiven Mittelfeld der Pass in die Schnittstelle der Abwehr nicht verhindert werden. Tim Kruse reagierte zu langsam, Torwart Michael Müller zu heftig - Foulelfmeter. Und Müller sah beim 2:4 nach einem Freistoß dann ziemlich schlecht aus.

Pech - und individuelle Fehler. "Wir haben eine junge Mannschaft. Am Mittwoch waren nur Marc Lerandy, Tim Kruse, Marius Laux und Marcel Ziemer älter als 25", sagt Luginger: "Wir wollten den Weg mit jungen Spielern gehen, also müssen wir auch Geduld mitbringen und ihnen die Zeit geben, sich zu entwickeln. Natürlich müssen Fehler aber klar angesprochen werden."

Doch auf den Tribünen mehrten sich unter den knapp 3100 Zuschauern Stimmen, die keine Weiterentwicklung erkennen können. "So, wie wir nach vorne spielen, haben wir uns schon entwickelt", widerspricht Luginger: "Die meisten unserer Zuschauer sehen halt nur die Heimniederlagen. Wie wir auswärts auftreten, sehen nur die wenigsten." Vier von 18 möglichen Punkten holte der FCS aus den Heimspielen in dieser Saison - die schlechteste Ausbeute in der Liga. "Wir haben keinen Heimkomplex. Unterhaching kommt fünf Mal vor das Tor und trifft vier Mal. Das hat nichts mit einem Komplex zu tun", betont Jüllich. Auswärts stehen neun von 15 möglichen Zählern zu Buche.

Und so ist es wenig verwunderlich, dass man beim FCS dem Spiel beim SV Babelsberg morgen um 14 Uhr optimistisch entgegen sieht. "Wenn wir dort so aggressiv auftreten, wie in den vergangenen beiden Partien, werden wir uns auch wieder für den Einsatz und die Leidenschaft belohnen", sagt Luginger. "Wir haben keinen Heim-

komplex."

Nicolas Jüllich, Abwehrspieler des 1. FC Saarbrücken

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