Zwei Billard-Verbände - und einer wird auf der Strecke bleiben

Neunkirchen. Die Billard-Szene im Saarland ist einmal mehr in Aufruhr. Bereits im vergangenen Jahr stand sie im Mittelpunkt, als es bei der Mitgliederversammlung der Saarländischen Billard-Union (SBU) heiß herging. Damals scheiterte eine Opposition um Markus Bott vom PBC Breakers Zweibrücken, den Präsidenten Franz Träm aus dem Amt zu befördern

Neunkirchen. Die Billard-Szene im Saarland ist einmal mehr in Aufruhr. Bereits im vergangenen Jahr stand sie im Mittelpunkt, als es bei der Mitgliederversammlung der Saarländischen Billard-Union (SBU) heiß herging. Damals scheiterte eine Opposition um Markus Bott vom PBC Breakers Zweibrücken, den Präsidenten Franz Träm aus dem Amt zu befördern. Nun hat sich ein neuer Verband gegründet, der ab dem 1. Januar 2013 dem Dachverband der Deutschen Billard-Union (DBU) unterstellt ist: der Billard-Verband Saar (BVS).Dieser wurde ins Leben gerufen, weil die SBU ihre Mitgliedschaft in der DBU zum 31. Dezember 2012 gekündigt hat. "Damit sind überregionale Spiele für Vereine der SBU ab dem nächsten Jahr nicht mehr möglich", erklärt Jörg Schütz, Vorsitzender des neu gegründeten BVS. Heißt also: Alle Vereine im Saarland, die auf überregionaler Ebene aktiv sind und an deutschen Meisterschaften teilnehmen, müssten zum Jahresende den Verband wechseln. Allerdings bedeutete dies nicht, dass sie in den BVS eintreten müssen. "Man kann auch in einem anderen Landesverband der DBU Mitglied werden", erklärt Franz Träm. Die Mitgliedschaft sei nicht regional abhängig.

Aber warum ist die SBU aus dem Dachverband ausgetreten? Die finanziell in Schwierigkeiten geratene DBU hat in diesem Jahr die Berechnung der Mitgliedsbeiträge geändert. Bisher gab es immer eine Jahres-Pauschale von 205 Euro, die jeder Verein entrichten musste, egal wie viele Mitglieder er hat. Nun gibt es eine Pro-Kopf-Pauschale für jedes aktive Mitglied. Diese wird allerdings erst am 24. November auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beziffert. Träm rechnet damit, dass der Betrag bei einem Haushaltsvolumen der DBU zwischen 450 000 und 600 000 Euro und etwa 19 000 Aktiven etwa bei 30 bis 35 Euro pro Person liegen wird. "Bisher haben die 60 Vereine in der SBU etwa 12 000 Euro bezahlt. Durch die Umstrukturierung würde dieser Betrag auf 30 000 bis 35 000 Euro steigen", verdeutlicht Träm. Auf der Mitgliederversammlung der SBU am 16. Juni kam es dann mit "109 Ja-Stimmen gegen 17 Nein-Stimmen bei zehn Enthaltungen zu dem Entschluss des Austritts aus der DBU".

Diese klare Mehrheit ist für Jörg Schütz ein Rätsel. "Die Entscheidung hat vielen Leuten nicht gefallen", sagt er, "deshalb haben wir uns in einem kleinen Kreis zusammengesetzt und entschieden, einen neuen Verband zu gründen." Die Vorstandschaft setzt sich aus Schütz, dem zweiten Vorsitzenden Markus Bott, Kassenwart Thomas Morawietz und Sportwart Wolfgang Anstaeth zusammen. "Die Vereine müssen in den nächsten Monaten in einer Mitgliederversammlung entscheiden, ob sie bei uns eintreten", erklärt Schütz.

Um die Billard-Clubs über ihre Sicht der Dinge aufzuklären, veranstaltet der BVS heute ab 19.30 Uhr einen Infoabend. In Körner's Bauernstube in Kirkel-Altstadt will sich der neue Verband vorstellen. "Wir rechnen mit 25 bis 30 teilnehmenden Vereinen", sagt Schütz. Ein Aufnahme-Antrag an den Landessportverband für das Saarland (LSVS) hat der BVS gestellt, eine Entscheidung darüber fällt aber erst Anfang Dezember. Zwei Verbände können nach der momentanen Satzung nicht parallel im Landessportverband laufen. Einer wird also auf der Strecke bleiben. hej

billard-verband-saar.de

saarbillard.net

"Die Entscheidung hat vielen Leuten nicht gefallen."

Jörg Schütz über den Austritt der SBU aus der DBU

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