Lahm macht keine Fehler

Philipp Lahm macht keine Fehler. Weder auf dem Platz - noch daneben. Auf dem Rasen ist er ein Spielversteher, ein Fußball-Musterschüler, Deutscher Meister, Champions-League-Sieger, Weltmeister. Der 1,70 Meter große 33-Jährige ist heute noch einer der besten Rechtsverteidiger der Erde. "Allerhöchstes Niveau", wie Lahm gerne sagt.

Doch nicht nur auf dem Platz wusste er immer ganz genau, was er macht. Auch daneben. Meist nichtssagend, haute er ab und an in Interviews taktisch drauf: 2010 stellte er via "Bild" klar, dass er Kapitän der Nationalelf sein solle. Und nicht Ballack. Mit Erfolg. 2011 veröffentlicht er seine Autobiografie - eckt an, untermauert damit seine "Führungsspieler-Rolle". Dazwischen ist er lammfromm, gar langweilig. Scheitert nie ernsthaft, oft eine Grundlage für überbordende Sympathie, die ihm nicht wirklich widerfährt. 2014 sein Rücktritt aus der Nationalelf. Er wollte seine Karriere nicht versanden lassen. Clever. Und nun sein Rücktritt vor Vertragsende. Botschaft: Er bestimmt, wann Schluss ist. Und er sagt, was kommt: kein Job als Sportdirektor in Reihe zwei. Das Angebot anzunehmen, wäre aus seiner Sicht ein Fehler gewesen. Und die macht er ja nicht.

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